Kämpfen Bayern und Dortmund um dieselben Trainer?
Nagelsmann, Kovac und Hasenhüttl interessante Kandidaten
30.11.2017 | 19:43 Uhr
Einen harten Kampf um die Meisterschaft wird es in dieser Saison zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund wohl nicht mehr geben. Dagegen könnten die beiden Schwergewichte zu großen Konkurrenten auf dem Trainermarkt werden.
Die einen suchen einen neuen Cheftrainer ab dem kommenden Sommer, die anderen dürften einen Plan B diskutieren, falls es mit Peter Bosz in Kürze nicht mehr weitergehen sollte.
Das Problem beider: Potentielle Kandidaten verfügen über langfristige Kontrakte, müssten möglicherweise aus ihren Verträgen herausgekauft werden.
Nagelsmann passt ins Beuteschema
Hoffenheims Julian Nagelsmann wird immer wieder genannt. Der Shooting-Star befindet sich derzeit jedoch in seiner ersten größeren Karriere-Krise. In der Bundesliga hinkt die TSG den eigenen Ansprüchen weit hinterher, durch Europa wanken die Kraichgauer von einer Peinlichkeit zur nächsten.
Dennoch dürfte Nagelsmann ins Beuteschema beider Vereine passen. Moderner Konzepttrainer, deutschsprechend und trotz seines jungen Alters ein Medienprofi. Nach der Entlassung von Ancelotti verzichteten die Münchner noch auf eine Anfrage.
Klopp-Berater betreut auch Hoffenheimer Coach
Mit den Bayern wird Nagelsmann schon länger in Verbindung gebracht. Bayern-Boss Hoeneß lobte ihn in der Vergangenheit, der gebürtige Landsberger baut in München ein Haus und verbringt jetzt schon häufig seine Freizeit mit seiner Familie in der bayrischen Landeshauptstadt.
Bis 2021 steht Nagelsmann noch in Hoffenheim unter Vertrag, laut Sportbild besitzt er eine Ausstiegsklausel ab Sommer 2019. Nun sollen sich auch die Dortmunder Verantwortlichen mit der Personalie Nagelsmann konkret befassen.
Vielleicht wäre Dortmund für den ehrgeizigen Coach zunächst die bessere Adresse, um sich weiter entwickeln zu können. Nagelsmann vertraut demselben Berater (Marc Kosicke) wie Jürgen Klopp.
Niko Kovac überzeugt in Frankfurt
Auch wenn Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic jegliche Diskussion abblockt, könnte auch Niko Kovac (Vertrag bis 2019) das Interesse von Bayern und Dortmund geweckt haben. Schon länger zeigt er außerordentlich gute Arbeit in Frankfurt - vielleicht bald bei einem anderen Klub?
Gegenüber Sky Sport wollte er Anfang November von einem Engagement in München nichts wissen: "Nein, nein. Niko Kovac ist weit weg. Ich bin in Frankfurt sehr glücklich", erklärte der Übungsleiter.
Stallgeruch und FCB-Vergangenheit bringt der Kroate auf jeden Fall mit. Mit seiner Arbeitermentalität sowie seinen lockeren Sprüchen würde er aber auch gut nach Dortmund passen.
Hasenhüttl noch ohne neuen Vertrag
Sowohl in der Bundesliga als auch Champions League sorgt Leipzigs Ralph Hasenhüttl für Furore. Vor wenigen Tagen verlängerte Sportdirektor Ralf Rangnick seinen Vertrag, auch der Trainer soll langfristig an die Roten Bullen gebunden werden.
Aber noch steht eine Vertragsunterschrift aus. Im Winter wollen sich die Beteiligten zusammensetzen. Hasenhüttl (Vertrag bis 2019) spielte einst für die Bayern-Amateure, arbeitete lange für die Spvgg Unterhaching.
Der gebürtige Grazer verfügt über eine Münchner Vergangenheit, ist zudem erfahrener als Nagelsmann. Auch er könnte sich nach seinen Erfolgen in Leipzig für ein Engagement bei einem großen Traditionsverein interessieren. Daher wird sich auch der BVB über den Österreicher Gedanken machen. Zudem könnten sie damit auch gleich den neuen Konkurrenten aus Leipzig schwächen.
Kommt Jürgen Klopp auf den Markt?
Und zum Ende wird es noch ein bisschen wilder. Was wird aus Jürgen Klopp, sollte er den FC Liverpool nicht in die Spur bekommen? Die Kritik am Dortmunder Kult-Trainer wird in England immer größer.
Sollte er Liverpool verlassen, wäre ein richtiger Hochkaräter auf dem Markt - um den vielleicht die Bayern und Dortmund kämpfen könnten.Die Bayern-Bosse schätzen den Reds-Coach. Und Hans-Joachim Watzke hat die Tür für Klopp schon beim Abschied offen gelassen.
Wenn sich beide Klubs im neuen Jahr schon nicht auf dem Feld um die großen Titel streiten, dann vielleicht um einen großen Namen am Verhandlungstisch.
