Keita, Füllkrug, Friedl: Werder Bremen startet in das zweite Jahr in der Bundesliga
Von wegen verflixtes zweites Jahr! Werder geht selbstbewusst in die Saison
06.08.2023 | 22:33 Uhr
Das Hin und Her um Niclas Füllkrug und die Verletzung von Naby Keita haben die Euphorie in Bremen gedämpft. Könnte es für Werder zu einem verflixten zweitem Jahr kommen? Am "Tach der Fans" war von einer Angst davor aber nichts zu spüren.
Die Vorbereitung bei Werder hätte durchaus besser laufen können. Zwar war die Euphorie nach der Verpflichtung von Naby Keita groß - doch ging diese mit seiner raschen Verletzung ebenso schnell wieder verloren. Ein möglicher Wechsel von Niclas Füllkrug bleibt zudem ein Dauerthema in Bremen und auch der erneut ernannte Kapitän Marco Friedl droht zum Saisonauftakt nicht fit zu werden. Ist es das verflixte zweite Jahr für Werder? Bei dem "Tach der Fans" mit rund 30.000 angereisten Anhängern war von einer Unsicherheit aber nichts zu spüren.
"Das ist ein schöner Tag für die Fans und wir wollen natürlich da sein und den Tag mit ihnen genießen", sagte Friedl. Der Kapitän der abgelaufenen Spielzeit wurde erst am Vortag erneut zum Spielführer gewählt. Wie bereits im vergangenen Jahr bestimmte Trainer Ole Werner den Mannschaftsrat und das Team wählte anschließend den Kapitän.
Das erneute Kapitänsamt von Friedl war keinesfalls klar und wurde zuvor diskutiert. "Das erste Jahr als Kapitän, wenn du jung bist, ist nicht immer ganz einfach und ein bisschen schwierig, aber es gibt einige Dinge, die ich dann auch für das Jahr mitnehmen werde und kann. Dann schaue ich auch, dass ich in meinen Leistungen konstanter werde und der Mannschaft noch mehr helfe."
Dauerthema Niclas Füllkrug
Friedls Stellvertreter ist niemand Geringeres als Niclas Füllkrug, dessen Abgang oder Verbleib noch immer ein großes Thema ist. Ist die Ernennung zum Stellvertreter ein Zeichen auf einen Verbleib?
"Es liegt bei ihm. Ich glaube, der Verein gibt ihm ein gutes Signal. Deswegen hoffe ich, dass Fülle unterschreiben wird. Er weiß, was er am Verein hat und wir wissen, was wir an ihm haben", sagte sein Friedl exklusiv gegenüber Sky. "Wir wünschen uns, dass er bleibt und würden uns sehr freuen, wenn er auch nächstes Jahr für uns Tore schießt."
Die Hoffnung, dass Füllkrug bei Werder bleibt, ist groß. Nicht nur bei den Fans, sondern auch bei seinen Mannschaftskollegen und Trainer Ole Werner: "Ich glaube, Fülle fühlt sich bei uns wohl. Er hat eine vernünftige Vorbereitung mit uns gespielt, bringt sich komplett mit ein, deshalb habe ich das Gefühl, dass er mit uns in die Saison geht."
Ein Verbleib von Füllkrug steht dennoch noch nicht fest. Beim "Tach der Fans" unterschrieb Füllkrug einiges, aber keinen neuen Vertrag. Werner weiter: "Wie das Fußballgeschäft läuft, weiß jeder, aber erstmal gehe ich davon aus, dass Füllkrug bei uns bleibt."
Viel Bewegung im Kader
Ob Verbleib oder nicht: Vor dem zweiten Jahr in der Bundeliga steht der Verein von der Weser auf dem Prüfstand. "Es wird dieses Jahr anders sein als letzte Saison, als wir den Kader relativ früh komplett hatten. Dass wir nach dem ersten oder zweiten Spiel den ein oder anderen integrieren müssen, das ist so und da sind wir auch nicht die einzige Mannschaft, der es so geht", so Werner gegenüber Sky. "Und am Ende ist es so, dass wir einen Kader zusammenstellen für die gesamte Saison und nicht für ein oder zwei Spieltage. Insofern ist es vor allem wichtig, dass die dazu kommen und uns voranbringen."
Mit dem noch bis zum 1. September geöffnetem Transferfenster könnte sich nicht nur durch Füllkrug der Kader verändern. "Die Spieler, die da sind, sind körperlich auf einem guten Niveau. Natürlich haben wir auch die ein oder andere Verletzung gehabt, die uns auch wehtut." Zudem würden laut Werner sicherlich noch Spieler dazukommen und zusätzlich Bewegung reinbringen. "Ansonsten sind die, die da sind, gut vorbereitet auf das, was kommt", so der Coach.
Rotationen auf eng besetzten Positionen prägten die Vorbereitung. Christian Groß kam beispielsweise auf der Innenverteidiger-Position häufiger zum Einsatz - auch weil Friedl derzeit kürzer treten muss. Droht womöglich sogar der Saisonauftakt ohne den Kapitän?
"Wir werden alles geben, damit ich auch im Pokal spielen kann. Ich werde nächste Woche nochmal individuell trainieren und im Laufe der Woche ins Mannschaftstraining stoßen", erklärte der Österreicher seinen Plan gegenüber Sky.
Keita: Eine Euphorie, die schnell verloren ging
Doch der 25-Jährige ist nicht der einzige Verletzte. Neuzugang Keita erlitt vor dem Testspiel gegen den VfB Oldenburg eine muskuläre Verletzung im Adduktorenbereich. Eine Hiobsbotschaft, nachdem die Verpflichtung des Ex-Liverpool-Spielers zuvor viel Euphorie versprüht hatte. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird er wie Felix Agu zum Start der Saison nicht fit sein. Und auch Mitchell Weiser, der in der vergangenen Saison zum Stammpersonal bei Werder gehörte, droht den Saisonauftakt gegen den FC Bayern München zu verpassen.
Der Abstiegskampf war für den SVW in der vergangenen Saison nur theoretisch ein Thema. Mit konstanten Leistungen etablierte sich das Team von Werner im Bundesligamittelfeld, schwächelte allerdings gegen Ende der Saison. "Wir haben die Dinge, die wir in der Rückrunde nicht gut gemacht haben, analysiert und gehen damit voller Vorfreunde in die zweite Bundesligasaison", so Friedl.
Das verflixte zweite Jahr spiele für ihn und seine Mitspieler keine Rolle. "Weil wir im Großen und Ganzen zusammengeblieben sind. Wir wissen, was wir können. Wir müssen es auf den Platz bringen."
Mehr zu den Autoren und Autorinnen auf skysport.de
Alle weiteren wichtigen Nachrichten aus der Sportwelt gibt es im News Update nachzulesen.
