Klopp verteidigt DFB-Team nach WM-Aus - und kritisiert Medien
Beim Weidenfeller-Abschied
08.09.2018 | 17:36 Uhr
Nach dem historischen WM-Debakel der deutschen Nationalmannschaft kritisiert Jürgen Klopp den Spießrutenlauf der Medien. Und das in gewohnt klaren Worten.
"Ein Ausscheiden in der Vorrunde der Weltmeisterschaft so zu verarbeiten. Ich muss schon sagen: Wie sich ein Bundestrainer rechtfertigen muss, der Nation Fußball erklären muss, das fand ich wirklich einen Ticken zu viel", schimpft der ehemalige Dortmund-Trainer nach dem Abschiedsspiel von BVB-Urgestein Roman Weidenfeller.
Appell von Klopp an die Medien
Und der 51-Jährige führt seine Medienschelte weiter aus: "Man kann mal ausscheiden, aber da habt ihr (die Medien, Anm. d. Red.) es alle ein bisschen übertrieben. (...) Ihr könnt damit alle nicht umgehen." Rumms! Diese Ansage von "Kloppo" hat gesessen.
Deshalb appelliert er: "Beruhigt euch, spielt Fußball - und dann wird Deutschland auch wieder Spiele gewinnen. Das verspreche ich euch!"
Podolski: Löw ist der absolut richtige Mann
Lukas Podolski ist ebenfalls dieser Meinung. Der ehemalige Schützling von Bundestrainer Joachim Löw glaubt nach wie vor daran, dass Löw der richtige Mann für den Job sei.
"Ich kann mir gar keinen Nachfolger für ihn vorstellen. Man darf auch nicht vergessen, was er für den deutschen Fußball seit über zehn Jahren gemacht hat. Und wenn man mal - so bitter es auch ist - bei einem Turnier ausscheidet, muss man auch ein bisschen Kredit gewähren", stellt sich Podolski hinter den Bundestrainer.
Außerdem habe man im Spiel gegen Frankreich schon Fortschritte gesehen. "Es war ein bisschen mehr Feuer drin, mehr Zug und Zweikämpfe. Man bereitet sich jetzt auf die EM 2020 vor, Jogi wird einiges ausprobieren und die Jungs wieder in die Spur führen. Bei den nächsten Länderspielen und bei der EM werden wir dann ein anderes Team sehen als noch bei der WM", fügt Podolski an.
Ballack: Spannende Phase für Nationalspieler
Auch Ex-Nationalspieler Michael Ballack glaubt ans DFB-Team. "Natürlich ist das eine große sportliche Enttäuschung, aber das ist im Fußball so. Man kann nicht nur gewinnen", so der ehemalige Deutschland-Kapitän.
Er erwartet die kommenden Monate mit Spannung: "Jetzt zeigt sich, wie die Spieler gereift sind. Ich bin mir sicher, dass sie charakterlich im Stande sind, diese Phase durchzustehen. Das ist aber sicherlich Arbeit und geht nicht von heute auf morgen."
Nächste Bewährungsprobe am Sonntag gegen Peru
Nach dem hoffnungsvollen 0:0 gegen Weltmeister Frankreich in der Nations League kann die DFB-Elf schon am Sonntag den nächsten Schritt Richtung Wiedergutmachung machen. Dann trifft Deutschland im Testspiel auf Peru.
Eine der großen Baustellen ist nach wie vor die Torflaute im Angriff. Sky Sport hat vor dem Länderspiel am Sonntag mögliche Alternativen für den DFB-Sturm vorgestellt.
