Köln zurück in Europa: Ein Tag zwischen Party und Ausschreitungen
Sky Sport liefert die Eindrücke
28.09.2017 | 21:08 Uhr
Eine Rückkehr mit Licht und Schatten: Der 1. FC Köln ist wieder zurück auf der europäischen Bühne. Doch nach den Ausschreitungen stehen die Fans am Pranger - trotz der tollen Szenen auf den Rängen im Stadion und den Plätzen in London. Sky Sport Reporterin Christina Rann schildert ihre Eindrücke vom Abend.
Rund 15.000 Anhänger hatten seit dem Mittag zunächst für eine friedliche, stimmungsvolle Invasion in der britischen Hauptstadt gesorgt. Mehr als die Hälfte von ihnen verwandelte den Auftritt beim Top-Favoriten Arsenal im Stadion eindrucksvoll in ein gefühltes Heimspiel.
"Die Fans boten im Vorhinein auf den Plätzen in London und beim Fanmarsch ein großartiges Bild. Im Stadion war die Stimmung auf den Rängen während der Partie sehr gut. Leider überschatten die Ausschreitungen einen großen Europapokal-Abend für den FC und seine Fans", so Sky Sport Reporterin Christina Rann, die für Sky vor Ort war.
Tumulte im Stadion
Ausschreitungen, die vor dem Stadion beginnen: 50 Kölner hatten erfolglos versucht, gewaltsam einen Block zu stürmen - viele wollten ohne Karte ins Emirates. Im Stadion setzte sich das Bild für kurze Zeit fort. "Eine kleinere Gruppe von Köln-Fans hat sich mit den Ordnungskräften mehrfach heftige Auseinandersetzungen geliefert."
"Zunächst waren nur Ordner im Block - eine zweite Reihe aus Polizeikräften kam später dazu, um die Situation zu entschärfen." Dann entzerrte sich das Bild im Stadion. Die Fans wurden gebeten, langsam ihre Plätze aufzusuchen.
Die Partie wurde eine Stunde später angepfiffen. Eine lange Wartezeit - vor allem für Spieler und Offizielle. "Die Verantwortlichen des 1.FC Köln haben in der Zeit vor dem Anpfiff viele Gespräche geführt. Dabei sind sie auch in Richtung des Fanblocks unterwegs gewesen, um sich ein Bild von der Situation zu machen", berichtet Rann.
Richtige Ticket-Strategie?
Der FC Arsenal hatte lediglich 2900 Gästetickets zur Verfügung gestellt, wollten aber auch Kölnern mit Karten für den restlichen Stadionbereich den Eintritt untersagen. Am Freitagmorgen räumte Arsenal das Scheitern seiner Vorkehrungen zur Fantrennung ein.
"Arsenal hat Tickets für die Heimblöcke bewusst nicht an Köln-Fans verkauft, weil sie Angst vor Konflikten zwischen den Fanlagern im Spielverlauf hatten. Ob das der richtige Weg war könnte man hinterfragen", so die Sky Reporterin. Die UEFA hat inzwischen Ermittlungen gegen beide Vereine eingeleitet.