Kölns Trainer Peter Stöger über Mainz und Modeste
Stöger hofft auf Schützenhilfe der Bayern
18.05.2017 | 23:29 Uhr
Der 1. FC Köln hofft auf Europa. Mit einem Heimsieg gegen Mainz 05 und einer Niederlage der Freiburger in München wäre der FC direkt für die Europa League qualifiziert. Kölns Trainer Peter Stöger äußert sich zum Saisonfinale und die Zukunft von Stürmer Modeste.
(Sky Sport) - Sky: Können Sie sich vorstellen, was los sein wird in Köln, wenn Köln das große Ziel von Europa erreicht?
Stöger: "So ganz weiß ich es nicht. Aber wir haben mit dem Aufstieg schon vor Jahren sehr euphorische Fans in Köln gehabt. Von daher kann ich es mir vorstellen. Damals war die Freude auch riesengroß."
Sky: Was glauben Sie, wie wichtig ist Europa für den Verein? Was bedeutet das für den FC?
Stöger hofft auf Schützenhilfe von "Ösi-Kollege" Alaba
Stöger: "Da kann man ein Ausrufezeichen setzen. Klar, man wird international gesehen. Und es hat natürlich auch etwas mit dem Image zu tun. Ob damit der sportlichen Durchbruch gelingt, wenn man international spielt, das kann ich nicht bewerten. Ist man wirklich besser, weil man zwei Punkte mehr hat, nur weil es in Europa geht? Wir sehen das von der sportlichen Entwicklung relativ nüchtern, vom emotionalen, vom imagemäßigen und vom finanziellen ist das natürlich eine ganz andere Geschichte."
Sky: Der Kampf um Europa ist ja auch ein Fernduell gegen die Freiburger, die in Bayern spielen. Haben Sie sich etwas überlegt, um die Münchener zu motivieren? Etwas österreichisches vielleicht oder eine Kiste Kölsch?
Stöger: Wenn man weiß, welche Größenordnung die Bayern haben und welche Möglichkeiten wir haben, dann bleibt da nicht viel. Das was wir anbieten können, haben die Bayern im Überfluss. Ich weiß nicht, ob wir ihnen da eine Freude machen können. Ich gehe mal davon aus, dass Sportsfreund Alaba versuchen wird, eine gute Leistung zu bringen. Damit er seinem Ösi-Kollegen eine Freude bereiten kann. Aber in erster Linie sind wir da selbst gefordert.
Köln hätte "Alternativen für Modeste"
Sky: Stürmer Anthony Modeste hat sich noch nicht entschieden, ob er geht oder bleibt. Was würden Sie tun, damit er bleibt?
Stöger: Ich brauche nichts zu tun, damit jemand hier bleibt. Wir haben Rahmenbedingungen geschaffen, die in Ordnung sind. Die Jungs, die hier arbeiten, wissen das zu schätzen. Jungs, die hierher kommen, wissen, was sie in Köln erwartet. Wenn jemand für sich entscheidet, etwas anderes zu machen, dann muss das auch für den Verein okay sein. Wenn der Spieler eine Idee hat, sich in einem anderen Bereich entwickeln zu wollen, dann ist das eben so. Dann werden, oder besser dann würden wir um Alternativen nicht herumkommen.
Aber die Alternativen hätten wir auch. Wir haben Toni Modeste zu einem Zeitpunkt geholt, wo Toni Ujah gut unterwegs war. Da hat man oft nicht verstanden, warum Ujah gegangen ist, warum wir ihn haben ziehen lassen. Dann haben wir Modeste geholt. Wir hätten auch auf Toni Modeste einen Ersatz parat. Alles ok. Das ist eine Entscheidung, die der Spieler treffen muss. Ich brauche ihn da nicht zu überreden.