Kommentar: Nur Verlierer in der Meyer-Schlammschlacht
Sky Reporter Marc Behrenbeck kommentiert die Situation auf Schalke
04.05.2018 | 13:39 Uhr
Die Causa Max Meyer sorgte in den vergangenen Tagen für Turbulenzen bei Schalke 04. Die Akteure konfrontierten sich gegenseitig mit teils heftigen Aussagen. Das Ende vom Lied: Es gibt nur Verlierer. Ein Kommentar von Sky Reporter Marc Behrenbeck.
Jetzt hat wirklich jeder Beteiligter in der Schlammschlacht geredet. Meyer und Wittmann, sowie Heidel, Tönnies und Tedesco. Schalke selbst hat das Battle heute für beendet erklärt.
Wahrscheinlich ist dies nun das einzig Sinnvolle, denn mit jedem Wort mehr verlieren alle Parteien nur noch weiter. Ohnehin gibt es in der Causa Meyer am Ende nur Verlierer.
Image von Meyer leidet
Max Meyer, weil er als bockiger, von Emotionen geleiteter und nicht loyaler Angestellter von Schalke 04 gesehen wird, für den es nun nicht leicht wird, einen adäquaten, gleichwertigen Arbeitgeber zu finden.
Christian Heidel, weil es ihm als erfahrener Top-Profi nicht gelungen ist, den klaren Auftrag zu erfüllen, nämlich den Vertrag mit Max Meyer zu verlängern. Der Sport-Vorstand hat es nicht geschafft, einen jungen Spieler zwischenmenschlich einzufangen und ihm das Gefühl zu vermitteln, wir wollen dich unbedingt. Nun muss er wieder einen talentierten Spieler ablösefrei ziehen lassen.
Roger Wittmann, weil er in der Wahrnehmung Vieler als Berater gesehen wird, der nicht nur das Wohl seines Spielers im Auge hat. Er wird als Spielerberater gesehen, der seine persönlichen und finanziellen Interessen verfolgt und seinen Klienten nicht vor dem fragwürdigen Interview in der Bild-Zeitung geschützt hat.
Clemens Tönnies, weil er in der Öffentlichkeit gegen einen seiner Spieler lospoltert, ihn als Söldner deklassiert und ebenfalls viele Millionen an Transfererlösen verliert.
Und zum Schluss Domenico Tedesco, weil er einen Spieler verliert, den er auf einer neuen Position eigentlich perfekt weiterentwickelt hat und weil zusätzlich durch den gesamten Vorfall enorme Unruhe in die Mannschaft getragen wurde.
Die Lösung wäre so einfach gewesen
Kurzum, die Situation ist für alle Protagonisten mehr als bescheiden. Dabei wäre die Lösung doch so einfach gewesen. Mit Empathie und Diplomatie hätte man die Meyer-Kuh doch schnell vom Eis bekommen. Hätten die Herren die Egos und Scharmützel beiseite geschoben und hätten im Sinne aller das Gespräch und den Austausch gesucht, wäre Max Meyer jetzt noch bei Schalke 04.
Da bin ich mir sicher und keiner hätte verloren.