Strittiger Elfmeter im Halbfinale des DFB-Pokals
24.05.2019 | 09:36 Uhr
Sky Reporter Marc Behrenbeck beleuchtet das Chaos rund um die strittige Elfmeter-Entscheidung im Pokal-Halbfinale zwischen Bremen und Bayern.
Der Pokal-Mittwoch war ein weiterer schwarzer Tag für den Videoassistenten und wird das beschädigte Image des VAR (Video Assistent Referee) weiter beschädigen. Fußball-Deutschland schimpft auf den VAR und das auch völlig zurecht.
Nicht falsch verstehen: Diskussionen wird es definitiv immer geben, solange wir den VAR nutzen. Der Videoassistent wird nämlich niemals für 100-prozentige Gerechtigkeit sorgen, er sollte aber die Wahrscheinlichkeit von Fehlentscheidungen minimieren und er sollte sich vor allem weiterentwickeln.
Dass nun eine schlechte Kommunikation, also menschliches Versagen, zu solch einer Entscheidung führt, ist ein Debakel. VAR-Chef Jochen Drees und sein Team haben in den letzten Monaten seit Amtsantritt nämlich immer wieder geschult, verbessert und vor allem klare Kommunikationshinweise gegeben.
Deshalb kann solch ein Fehler passieren, da man menschliches Versagen immer einkalkulieren muss, aber es darf schlichtweg nicht passieren. Die Anweisungen an Schiri und Video-Assi sind eindeutig. So wie am Mittwoch geschehen, dürfen sie nicht handeln.
Was aber definitiv bemerkenswert ist, ist die Kommunikation und Offenheit von VAR-Chef Jochen Drees. Zuzugeben, dass ein Pokal-Halbfinale durch eine schlechte Schiri-Kommunikation und letztendlich falsche Entscheidung seines Teams entschieden wurde, zeigt nicht nur Größe, sondern belegt die offene und selbstkritische Art mit der Drees sein Ressort führt.
Vor seiner Ära und der von Schiri-Chef Lutz Michael Fröhlich wäre solch ein Vorgang in meinen Augen unmöglich gewesen. Dann hätte man uns nach meiner Einschätzung den Elfer eher einfach als korrekt verkauft.