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Kommentar zur Nationalmannschaft: Kevin Behrens einer für Deutschland?

Herr Flick, wie wär’s denn mal mit Behrens?

Kevin Behrens traf am ersten Spieltag dreifach. Ist er auch ein Mann für die Nationalmannschaft?
Image: Kevin Behrens traf am ersten Spieltag dreifach. Ist er auch ein Mann für die Nationalmannschaft?  © DPA pa

Im kommenden Sommer steht die Heim-EM in Deutschland an und die Nationalmannschaft sucht nach wie vor nach Hoffnungsträgern. Sky Reporterin Lisa de Ruiter ist der Meinung, dass Union-Knipser Kevin Behrens dafür durchaus ein Kandidat sein könnte. Ein Kommentar.

Die Forderung der Deutschland-Fans an Bundestrainer Hansi Flick für die in knapp zehn Monaten startende EM im eigenen Land ist klar: Wir wollen wieder Leidenschaft sehen! Wir wollen Euphorie! Wir wollen uns "Zuhause" nicht blamieren. In diesem Jahr gibt es noch drei Länderspielpausen. Drei Lehrgänge, in denen Hansi Flick noch mal etwas ausprobieren, sich gewisse Spieler näher angucken kann.

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Behrens überzeugt auf und neben dem Platz

Einer davon sollte Unions Kevin Behrens sein! Und das nicht nur, weil er am Sonntag Mainz 05 quasi im Alleingang aus der Alten Försterei geköpft hat (drei Tore). Sondern weil seine Entwicklung, seine Performance auf dem Platz und sein Auftreten neben dem Platz das ist, wonach sich Fußball-Deutschland sehnt.

Das ist keine Stammelf-Forderung an Flick. Aber es ist eine Empfehlung, Behrens in der Nationalmannschaft auszutesten. Warum? Er ist ein Mittelstürmer - genau das, was wir seit Jahren suchen. Und vermissen. Das haben die Füllkrug-Einsätze bei der WM in Katar gezeigt. So ein torgefährlicher Neuner hat noch niemanden geschadet. Behrens steht oft richtig, ist wahnsinnig kopfballstark, macht Standards gefährlich. Er scheut sich vor keinem Zweikampf, geht immer voll ran. Er ist nickelig auf dem Platz, bringt das Feuer mit.

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Auch als Joker denkbar

Außerdem kommt er mit der Joker-Rolle bestens klar. Und noch besser damit, sich vom Joker zum Stammspieler zu etablieren. Er ist da, wenn man ihn braucht. Er nimmt seine Rolle immer an. Das weiß auch Unions Trainer Urs Fischer, bei dem Behrens seit der Rückrunde Stammspieler ist. Er ist aber auch einer, der sich nicht zu wichtig nimmt. Vor knapp fünf Jahren hat Kevin Behrens, der inzwischen 32 Jahre alt ist, noch in der Regionalliga gekickt. Sein Weg führte 2021 dann über Sandhausen nach Köpenick. Jetzt spielt er Champions League!

Er würde der Nationalmannschaft nicht nur spielerisch weiterhelfen, sondern auch ein bisschen das Image der DFB-Truppe aufmotzen. Was haben wir denn zuletzt gesehen? Viele satte Spieler, Superstars, die teilweise bocklos wirkten, wenig Identifikation, viel bla bla auf Social Media. Mit Typen wir Behrens würde man ein Stück Fußball-Romantik zurückholen. Einer, der mit dem Fahrrad nach einem Spiel nach Hause radelt, einer, der kein Social Media hat, weil es ihn nicht interessiert und er dort seine Zeit nicht verschwenden will.

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Union-Spieler Kevin Behrens über seine Ziele und den Weg zur Alten Försterei mit dem Fahrrad.

Immer einen lockeren Spruch auf den Lippen

Ein Familienmensch, der sich voll und ganz auf den Fußball konzentrieren will. Aber auch einer, der ein Teamplayer ist und abseits des Platzes immer einen lockeren und witzigen Spruch auf den Lippen hat. Einer, der wertschätzt, dass er das alles erleben darf. Weil Behrens seinen Traum lebt. Und das mit über 30! Wohl auch deshalb wäre es die letzte Chance überhaupt noch mal das Nationaltrikot überstreifen zu können.

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Bis zur EM kann natürlich noch viel passieren und drei Tore gegen Mainz machen noch keinen Nationalspieler - aber die Entwicklung, die ich jetzt bei Behrens seit eineinhalb Jahren als Union-Reporterin beobachte, hätte eine DFB-Einladung verdient! Herr Flick, wie wär's?

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