Kompany wird neuer Trainer des FC Bayern - ein Kommentar
Kommentar: Eberl hat Eier
25.05.2024 | 15:04 Uhr
Max Eberl hat sich in der Trainerfrage mit seinem Wunschkandidat Vincent Kompany gegen Uli Hoeneß durchgesetzt und für Sky Reporter Florian Plettenberg damit einiges an Mut bewiesen.
Vincent Kompany wird der neue Trainer des FC Bayern. Die Bayern zahlen zehn bis zwölf Millionen Euro Ablöse. Der 38-jährige Belgier wird bis 2027 unterschreiben. Wer hätte das vor ein paar Wochen gedacht? Selbst Kompany nicht, davon kann man ausgehen.
Machen wir uns nichts vor: Kompany ist nicht einmal die A, B oder C-Lösung. Spielt aber keine Rolle. Denn Kompany begreift die Bayern als unfassbare Chance. Deshalb sagte er sofort zu. Deshalb hat sich Max Eberl intern gegen viele Widerstände durchgesetzt und sogar Uli Hoeneß die Stirn geboten. Denn Bayerns Ober-Boss hatte sich in den letzten Tagen auf eigene Faust nochmal für Hansi Flick eingesetzt. Eberl bekam Wind davon, rebellierte und kämpfte anschließend für Kompany. Getreu dem Motto: Lasst mich endlich mal machen, vertraut mir, ich habe einen klaren Plan!
Mehr als nur ein Experiment
Innerhalb des Vereins soll das nicht jedem gefallen haben. Vor allem nicht nach all den Absagen in den letzten Monaten. Eberl, der sich selbst Fehler eingestand, war das nun egal. Er drückte Kompany durch, erzielte eine Einigung mit dem früheren Weltklasse-Innenverteidiger, handelte Burnley runter und kann vorerst durchatmen.
Carlo Ancelotti, der zuletzt Toni Kroos mit jenen Worten adelte, würde nun wohl auch sagen: Eberl hat Eier! Denn Kompany jetzt auf das Pulverfass beim FC Bayern zu setzen, ist ein Wagnis. Es ist ein mehr als nur ein Experiment. Geht's mit dem Belgier schief, wird es für Eberl bereits eng. Er steht intern nun mehr denn je unter Beobachtung. Die lange Trainersuche stieß intern bereits auf Kritik. Jetzt ist die Suche endlich beendet. Ab sofort muss man Eberl einfach vertrauen. Eberl wird wissen, wie Kompany spricht, wie er denkt, was er plant.
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Es müssen knallharte Entscheidungen her
Zusammen mit Christoph Freund und dem neuen Trainer muss es jetzt auch knallharte Entscheidungen im Kader geben. Mitläufer weg, hungrige Spieler her. Egal welchen Alters. Bei Bayern ist der Sättigungseffekt eingebrochen. Kompany ist deshalb genau der Richtige. Er hat nichts zu verlieren. Er kann nur gewinnen. Als Spieler war er ein Anführer, Kapitän und holte Titel. Kompany strahlt etwas aus. Kompany wird so schnell keiner auf der Nase rumtanzen.
Hinzukommt: Eberl wird nicht erst seit gestern an Kompany gedacht haben. Eberl ist seit Jahrzehnten in erster Reihe unterwegs. Er hatte in der Vergangenheit schon oft ein gutes Händchen bei Trainerentscheidungen. Aber: bei Bayern wird ihm ab sofort kein Fehler verziehen. Schon gar nicht auf der Trainerbank.
Mehr zum Autor Florian Plettenberg
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