"Krieger" im Angriffsmodus: Die Kampfansage von Arturo Vidal an Leon Goretzka
Chilene seit Wochen in herausragender Form
15.02.2018 | 10:51 Uhr
Die Zukunft von Arturo Vidal ist eine der spannendsten Personalien beim FC Bayern München. Der Chilene untermauert gegen Schalke eindrucksvoll, dass der Rekordmeister eigentlich nicht auf ihn verzichten kann - trotz Leon Goretzka.
Ein "Krieger" gibt nicht auf. Wenn dieser auch noch den Namen Arturo Vidal trägt, dann erst recht nicht. Der Chilene zählt seit Wochen zu den besten Spielern beim FC Bayern. Seine herausragende Verfassung untermauerte der 30-Jährige auch am Samstag gegen Schalke. "Er hat überragend gespielt und war der Garant dafür, dass Bayern überhaupt gewonnen hat", lobte ihn sogar BVB-Boss Hans-Joachim Watzke bei "Wontorra - der Kia Fußball Talk".
Die zweitmeisten Ballkontakte (92), die zweitbeste Passquote (86,6 Prozent) und die meisten gewonnenen Zweikämpfe (19) - das sind Zahlen, die wie eine Kampfansage klingen. Eine Kampfansage an Leon Goretzka.
Spätestens seit dessen Verpflichtung zum 1. Juli steht fest, dass mindestens ein Star das hochkarätig besetzte Mittelfeld des Rekordmeisters verlassen muss. Zu den wahrscheinlichsten Kandidaten zählte lange Zeit Vidal. Sein Vertrag läuft 2019 aus, immer wieder wird und wurde er mit einem Wechsel nach England in Verbindung gebracht. Doch seine Zukunft ist offener denn je.
Wendepunkt unter Heynckes
Würde er sich so präsentieren wie zu Saisonbeginn, dann wären seine Tage an der Säbener Straße mit Sicherheit gezählt. Er schien seine Power verloren zu haben, seine Aktionen wirkten träge und behäbig. Erst der Trainerwechsel hauchte ihm neues Leben ein.
Denn Jupp Heynckes weiß genau, wie man den heißblütigen Südamerikaner anpacken muss. Beide arbeiteten bereits zwischen 2009 und 2011 erfolgreich bei Bayer Leverkusen zusammen. Wendepunkt für Vidals sportliche Wiederauferstehung war die Auswechslung Ende Oktober im Champions-League-Spiel bei Celtic Glasgow.
Im Anschluss daran teilte ihm Heynckes mit, dass er mit seinem gesamten physischen Zustand nicht zufrieden sei und dass er etwas verändern müsse, wenn er spielen möchte. Gesagt. Getan.
Vidal nahm sich die Worte seines Förderers und Mentors zu Herzen. Seitdem strahlt er wieder seine gewohnte Aggressivität und Dynamik aus. Unter Heynckes absolvierte 19 von 21 Pflichtspielen und stieg zur unangefochtenen Stammkraft auf. Zudem zeigt er sich im Bayern-Trikot so torgefährlich wie noch nie. Mit sechs Saisontoren ist er zweitbester Schütze hinter Robert Lewandowski.
Anderer Spielertyp als Goretzka
In der aktuellen Verfassung sammelt Bayerns Mittelfeld-Motor fleißig Argumente für eine Zukunft in München. "Ich denke nicht an einen Wechsel. Ich fühle mich hier super wohl", sagte er zu Sport1 und ergänzte: "Natürlich würde ich gerne verlängern. Das ist eine Option."
Zumal er und Goretzka unterschiedliche Spielertypen verkörpern. Der Noch-Schalker erinnert mit seinen Laufwegen in die Tiefe sowie seinem offensiven Umschaltspiel eher an Michael Ballack. Er ist jedoch kein Aggressive Leader oder Anführer wie Vidal, der mit Heynckes einen großen Fürsprecher hat: "Ich halte ihn für einen überragenden Spieler."
Entscheidend wird wahrscheinlich sein, wer im Sommer Bayern-Trainer wird. Solange wird der "Krieger" weiter um seinen Platz kämpfen.