"Mangel an Respekt": Schwere Isco-Vorwürfe gegen Union Berlin
18.07.2023 | 21:25 Uhr
Isco wäre im Januar fast zu Union Berlin gewechselt: Doch auf den Zielgeraden scheiterte der Transfer. Nun bezieht Isco selbst Stellung zu der Situation mit Union – und kritisiert die Berliner.
Isco zum 1. FC Union Berlin: Es sollte der Transfer der vergangenen Wintertransferperiode werden. Doch auf den Zielgeraden platzte der Mega-Deal. Nun hat sich Isco selbst gegenüber der Marca geäußert - und kritisiert die Eisernen scharf.
"Es war ungeheuerlich", sagt Isco über seinen gescheiterten Transfer zu Union. Sein Berater Jorge Mendes habe ihn am letzten Tag des Transferfensters mitgeteilt, dass Union Berlin an ihm interessiert sei und ihm ein gutes Angebot biete. Ein Vertrag bis zum Ende des Jahres mit der Option auf weitere Jahre. "Sie waren gut in der Bundesliga, spielten in der Europa League und der Vertrag und das Projekt sahen gut aus? Da habe ich ihnen zugesagt."
Der damals vereinslose Isco sei daraufhin alleine nach Berlin gereist. Dort wurde er zunächst von einem Verantwortlichen aus dem Klub empfangen. Anschließend machte er Bilder und vereinbarte einen Termin für die ärztliche Untersuchung am darauffolgenden Tag. Nur noch ein erfolgreicher Medizincheck und eine Unterschrift fehlten für die spektakuläre Neuverpflichtung von Union Berlin. Doch vor der Untersuchung geriet der Transfer ins Stocken. "Schon am Morgen, im Auto auf dem Weg zum Krankenhaus, sagten sie mir: 'Wir können dich letzten Endes nicht für Europa League registrieren.'"
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Nach dem bestandenen Medizincheck bekam Isco auf dem Weg zur Vertragsunterzeichnung erneut einen Anruf. Union sei vom vereinbarten Gehalt abgerückt, so Isco. "Es ist weniger", zitiert der Spanier einen Verantwortlichen von Union Berlin. Isco akzeptierte die geänderten Konditionen. "Aber zehn Minuten später riefen sich mich ein drittes Mal an und sagten, dass der Betrag für die nächste Saison auch nicht mit der im Vertrag genannten Summe übereinstimmt. Und da bin ich aufgestanden."
Daraufhin platzt der Deal mit Union Berlin. "Ich reiste mit großen Erwartungen und Aufregung zu einem Team, das in der Europa League spielt und innerhalb von fünfzehn Minuten hatten sie die Hälfte meines Vertrags geändert." Der ehemalige Sevilla-Spieler betont, dass der Vertrag zuvor von seinem Management als auch von Unions Seite akzeptiert wurde.
"Das war ein Mangel an Respekt", kritisiert der 31-Jährige. "Ich bin keine 18 Jahre alt und es ist nicht der erste Vertrag, den ich unterschreibe, also habe ich gesagt, dass ich so etwas nicht unterschreiben würde."
Weiter sagt der Mittelfeldspieler: "Wenn das alles innerhalb von zwölf Stunden in Deutschland passiert, dann will ich nicht darüber nachdenken, was in einem Jahr ist?"
Union Berlin wollte sich auf Sky Nachfrage nicht zu den Vorwürfen äußern. Damals hatte laut Unions Geschäftsführer Oliver Ruhnert die Beratungsagentur Gestifute im letzten Augenblick Änderungen verlangt. Dadurch sei der Transfer geplatzt. "Da lassen wir uns, auch wenn der Spieler schon hier ist, nicht darauf ein, irgendwelche Dinge zu tun, die nicht zu uns passen", so Ruhnert seinerzeit gegenüber Sky Sport.
Zudem berichtet der Spanier im ersten Interview seit Jahren von einem Konflikt zwischen ihm und Sevillas ehemaligem Sportdirektor Monchi nach der Entlassung von Julen Lopetegui. Monchi habe, obwohl Isco bei den Andalusiern bleiben wollte, in der Öffentlichkeit erzählt, dass er den Klub verlassen wolle.
"Ich sagte ihm, er sei der größte Lügner, den ich je in der Welt des Fußballs getroffen habe. Daraufhin griff er mich an. Er kam auf mich zu, packte mich am Hals, sie mussten uns komplett trennen." Danach habe er sich trotz enger Verbindungen zu seinen Mitspielern bei Sevilla nicht weiter wohlfühlen können. "Also habe ich meinen Vertrag gekündigt und bin gegangen", so Isco.
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