Mario Gomez genervt von Braunschweig-Chaoten
Platzsturm nach Relegationsspiel
23.06.2017 | 10:51 Uhr
Lange konnten die Spieler des VfL Wolfsburg den Klassenerhalt nicht feiern. Nach dem 1:0-Sieg des Bundesligisten im Relegations-Rückspiel in Braunschweig stürmten Fans der Eintracht den Platz. Die „Wölfe" mussten in die Kabine flüchten.
"Wir sind erschrocken und so schnell es geht weggelaufen", erzählte VfL-Trainer Andries Jonker später auf der Pressekonferenz. Nur mit viel Mühe konnte ein Großaufgebot der Polizei die Situation in den Griff bekommen und die wütenden "Löwen"-Fans vom Gästeblock fernhalten. Schon während der Partie hatten Anhänger der Braunschweiger Pyro-Technik im Fanblock gezündet und dabei einen Ordner verletzt.
Gomez: "Das ist traurig"
Auch die Wolfsburger Spieler blieben vom Hass der gegnerischen Fans nicht verschont. Speziell Stürmer Mario Gomez wurde mit Schmähgesängen und Pfiffen bedacht. "Ich kann nichts mit dem Hass im Fußball anfangen", sagte Gomez später. "Ganz überspitzt gesagt: Vor ein paar Tagen ist etwas Fürchterliches passiert in Manchester. Dann liegen wir uns in den Armen und können alles nicht mehr verstehen. Ein paar Tage später verhalten wir uns selber wie Affen im Stadion. Das ist traurig."
Braunschweig-Coach Torsten Lieberknecht verurteilt die Geschehnisse nach dem Spiel, kann den Unmut der Fans aber auch verstehen: "Die Leute sind hier sehr emotionalisiert. Auch sie hatten heute diesen großen Traum. Da mischen sich dann Dinge unter, die nicht auf den Platz gehören."
Nach dem geglückten Klassenerhalt sehnt sich Gomez nun nach der fußballfreien Zeit: "Ich habe mich noch nie so sehr auf den Urlaub gefreut. Abstiegskampf ist brutal, wirklich brutal. Das ist Hardcore, ich wünsche das niemanden - schwieriger als ein Champions-League-Finale. Ab morgen kümmere ich mich um meine Frau."
Dass Gomez auch die unerfeulichen Gesänge in Braunschweig mit Humor nehmen kann, zeigte sich bei der Klassenerhalts-Party danach im Bus (siehe Facebook-Video unten):