Fix: Mats Hummels wechselt zu Borussia Dortmund

Medizincheck steht noch aus

Mats Hummels wechselte 2016 vom BVB zum FC Bayern München.
Image: Mats Hummels wechselte 2016 vom BVB zum FC Bayern München und kehrt nun zurück.  © Getty

Mats Hummels wechselt vom FC Bayern München zu Borussia Dortmund. Das haben beide Vereine am Mittwochnachmittag bestätigt. Lediglich der Medizincheck steht noch aus.

Vor drei Jahren wurde Mats Hummels von Teilen der "Gelben Wand" ausgepfiffen und aufs Übelste beleidigt, jetzt soll die Südtribüne ihn als "verlorenen Sohn" wieder in ihr großes Herz schließen. Der Rio-Weltmeister wechselt ein zweites Mal vom deutschen Rekordmeister Bayern München zu Borussia Dortmund und kehrt wie vor ihm WM-Held Mario Götze zum BVB zurück.

Das bestätigten beide Klubs am Mittwochnachmittag in knappen Pressemitteilungen - ohne Hummels oder einen der Vereinsbosse zu zitieren. Es sei "eine grundsätzliche Einigung" erfolgt, hieß es in der Verlautbarung der Bayern. Der Transfer stehe aber "unter der aufschiebenden Bedingung des noch zu absolvierenden Medizinchecks", schrieb der BVB. Hummels weilt mit Ehefrau Cathy im Urlaub in Miami.

Hummels trug achteinhalb Jahre das BVB-Trikot

Der 30-Jährige soll in Dortmund, wo er bis 2016 in achteinhalb Jahren mit 309 Pflichtspielen (25 Tore) zwei Meisterschaften und einen Pokalsieg gefeiert hatte, einen Vertrag bis 2022 erhalten. Die Ablöse für den ehemaligen Nationalspieler, der in München bis 2021 gebunden war, liegt nach Sky Informationen bei 32 Millionen Euro. Inklusive erfolgsabhängiger Bonuszahlungen kann die Summe auf 38 Millionen Euro ansteigen. Damit ist Hummels sogar drei Millionen Euro teurer als bei seinem Abschied vor drei Jahren.

"Ich gehe davon aus, dass wir uns wiedersehen und ich kann Dir eins sagen: Du bist beim BVB immer extrem willkommen", hatte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke Hummels damals auf dem Bankett nach dem gegen die Bayern verlorenen Pokalfinale zugerufen. Doch die Rückholaktion spaltet beide Fanlager.

BVB-Fans sind auch skeptisch

Während viele Bayern-Anhänger ihrer Nummer 5 hinterhertrauern, sehen nicht wenige Dortmunder das Comeback skeptisch. Das Urteil im Netz geht von "Weltklassespieler" und "Verstärkung" bis hin zu "viel zu langsam" und "Auslaufmodell". Als Hummels vor drei Jahren seinen Wechselwunsch hinterlegt und der BVB dies per Ad-hoc-Meldung bekannt gemacht hatte, wurde er zur Zielscheibe der enttäuschten Fans. Hummels sprach frustriert von einer "Drecksmitteilung", Watzke distanzierte sich von den Pöblern, deren Reaktion Sportchef Michael Zorc "beschämend" nannte.

Jetzt hat die Borussia zwar fünf Innenverteidiger im Kader, mit Ausnahme von Ömer Toprak (29) jedoch nur junge Spieler. Hummels könnte mit seiner Erfahrung zu der Leitfigur werden, die im jüngsten Titelkampf schmerzlich vermisst wurde.

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Starke Konkurrenz für Hummels

In München war das Eigengewächs (1995 bis Januar 2008) beim Anhang beliebt, doch für die Bosse nach insgesamt 118 Profispielen (acht Tore), drei Meisterschaften und einem Pokalsieg verzichtbar. Er selbst sah angesichts der teuren Verpflichtungen der Weltmeister Lucas Hernandez und Benjamin Pavard wohl keine echte Perspektive mehr. Außerdem gehörte er zu den Kritikern von Trainer Niko Kovac, der Niklas Süle zum Abwehrchef gemacht hatte.

Hummels, laut kicker-Rangliste bester Bundesliga-Innenverteidiger der Rückrunde, ist bereits der vierte Großeinkauf des BVB, der den Bayern nach der Schale trachtet. Zuvor hatte die Borussia für das von Watzke ausgerufene Unternehmen Gipfelsturm bereits die Nationalspieler Julian Brandt (Bayer Leverkusen) und Nico Schulz (TSG Hoffenheim) sowie den Belgier Thorgan Hazard (Borussia Mönchengladbach) für insgesamt 76 Millionen Euro verpflichtet.

Bundesliga-Spielplan 2019/20
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Rückholaktionen mit gemischten Erfahrungen

Mit Rückholaktionen hat Dortmund gemischte Erfahrungen gemacht. Nuri Sahin und Shinji Kagawa floppten, Andreas Möller oder Marco Reus wurden zu Anführern. Bei Götze, der 2016 nach drei durchwachsenen Bayern-Jahren wieder "nach Hause" kam, steht ein endgültiges Urteil noch aus.

Sport-Informations-Dienst (SID)