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Matthäus: BVB soll Aubameyang ziehen lassen

Kolumne von Lothar Matthäus: "So sehe ich das"

Pierre-Emerick Aubameyang wechselte im Sommer 2013 von AS Saint-Etienne zum BVB.
Image: Pierre-Emerick Aubameyang wechselte im Sommer 2013 von AS Saint-Etienne zum BVB.  © Getty

Rekordnationalspieler und Sky Experte Lothar Matthäus analysiert jede Woche exklusiv in seiner neuen Kolumne "So sehe ich das" aktuelle Themen aus der Bundesliga und der Fußballwelt auf skysport.de. Diese Woche spricht er über BVB-Sorgenkind Aubameyang und Aufsteiger Leon Goretzka.

Es ist zwar noch nicht offiziell, aber wie es aussieht, steht der Transfer von Leon Goretzka aus Gelsenkirchen zum FC Bayern kurz bevor. Er ist vielleicht der Aufsteiger des Jahres 2017.

Vor allem beim Confed-Cup hat er durch seine überragenden Leistungen auch international auf sich aufmerksam gemacht. Und wenn ein Spieler wie Leo Messi sagt, er würde gerne mit einem wie Goretzka auf dem Platz stehen, dann ist das für jeden Fußballer der Ritterschlag schlechthin.

Das sagt Müller zu den Goretzka-Gerüchten
Das sagt Müller zu den Goretzka-Gerüchten

Thomas Müller hat mit Humor auf Gerüchte um einen Wechsel von Schalkes Leon Goretzka zum FC Bayern reagiert. An den Spekulationen will er sich nicht beteiligen.

Im Bayern-Mittelfeld wird es nicht gemütlicher

Der bevorstehende Wechsel nach München macht für ihn und für die Bayern total Sinn. Uli Hoeneß hat ja schon vor Jahren gesagt, dass man sich immer darum bemühen möchte, die besten deutschen Spieler nach München zu holen, bevor diese möglicherweise ins Ausland gehen.

Goretzka ist das perfekte Beispiel dafür. Ein Klasse-Spieler der im zentralen Mittelfeld überall eingesetzt werden kann. Der Kampf um die Plätze wird in München zur nächsten Saison nicht kleiner. Für alle Mittelfeld-Spieler wird es durch so einen Transfer nicht gemütlicher.

Kein Vorwurf an Schalke-Manager Heidel

Kein Vorwurf an Schalke-Manager Christian Heidel, denn bei einem Spieler diese Kategorie, der zudem ablösefrei ist, sind die Chancen, ihn zu halten extrem klein. Die Bayern setzen ihren Verjüngungs-Kurs optimal fort. Coman, Tolisso, Gnabry, Süle: alles sinnvolle Transfers mit einer guten, weil langfristigen, Perspektive.

Für Schalke ist der sich anbahnende Verlust ihres Top-Spielers schmerzhaft. Allerdings hat diese S04-Mannschaft mit ihrem tollen Trainer in den letzten Wochen gezeigt, dass sie auch ohne Leon Spiele gewinnen und Glanzpunkte setzen kann (Tabellenzweiter, Pokal-Viertelfinale).

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Das Winter-Transferfenster ist geöffnet. In unserem Blog bekommt ihr alle wichtigen Infos und relevante Fakten rund um die heiße Januar-Phase.

Heidel und Tedesco haben sich mit Pjaca und Teuchert wieder zwei gute Spieler geangelt. Nach der ersten schweren Saison von Heidel auf Schalke hat er einen richtig guten Trainer sowie gute Transfers getätigt. Auch ohne Goretzka wird Schalke in Zukunft oben mitmischen.

Aubameyang wird gehen, aber nicht für 72 Mio. nach China

Ob dies beim Revier-Rivalen aus Dortmund auch so sein wird, muss man sehen. Das aktuelle Gerücht aus China, Auba würde für 72 Millionen Euro noch im Winter zu Guangzhou Evergrande wechseln, dürfte nicht der Wahrheit entsprechen. Ich habe mich kürzlich darüber mit dem Trainer Fabio Cannavaro unterhalten. Der sagte mir, dass er Aubameyang gerne in seinem Team hätte, aber nicht für eine solche Summe.

Pierre-Emerick Aubameyang wechselte im Sommer 2013 von AS Saint-Etienne zum BVB.
Image: Pierre-Emerick Aubameyang wechselte im Sommer 2013 von AS Saint-Etienne zum BVB.  © Getty

Der Stürmer wird Dortmund verlassen. Im Sommer oder vielleicht sogar in den nächsten Wochen. Und obwohl ich ihn klasse auf dem Feld finde und auch seine Extravaganz mag, ist das die richtige Entscheidung. Wenn ein tolles Angebot jetzt schon kommt, sollte ihn der BVB ziehen lassen.

Mitspieler zeigen Auba keine Grenzen auf

Aubameyang hat es bis heute nicht kapiert, sich an gewisse interne Regeln zu halten. Seinen Familien-Clan ins Mannschaftshotel des Trainingslagers einzuchecken, setzt dem Ganzen die Krone auf. Und das, obwohl ihm der Verein häufig entgegenkommt (z.B. freie Tage für die Wahl zu Afrikas Fußballer des Jahres).

Da frage ich mich: Muss das sein? Bei Bayern München würde so etwas niemals passieren. Denn dort herrscht ein gewisser Selbstreinigungsprozess innerhalb der Mannschaft. In Dortmund nicht. Die Spieler werden sich hinter Aubameyangs Rücken das Maul zerreißen, aber keiner zeigt ihm die Grenzen auf.

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Schmelzer über die kleinen Störfeuer rund um Aubameyang

Gomez und Wagner starten voll durch

Für positiven Gesprächsstoff haben unterdessen zwei andere Stürmer gesorgt. Nämlich Mario Gomez und Sandro Wagner mit ihrem jeweiligen Vereins-Wechsel zurück zum Heimatklub. Gomez ist nach zehn Jahren wieder in Stuttgart. Der VfB wird sein Spiel etwas ändern müssen und offensiver agieren, um die Tor-Qualitäten von Mario perfekt zu nutzen. Dann bin ich davon überzeugt, dass er den Schwaben mit seinen Toren zum Klassenerhalt verhilft.

Für Sandro Wagner ist die Situation anders. Er tauscht einen Stammplatz in Hoffenheim gegen ein paar Einsätzen in München. Dafür wird er mithelfen, einige Titel zu gewinnen und ist, genauso wie Mario, wieder daheim bei Familie und Herzensklub.

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Lothar Matthäus schreibt in seiner wöchentlichen Kolumne über die neusten Themen aus der Fußball-Welt.