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Matthäus vor Kracher gegen Reds: "Momentum spricht für Bayern"

Matthäus-Kolumne: "So sehe ich das"

Exklusiv bei Sky: Die Kolumne von Lothar Matthäus. 
Image: Exklusiv bei Sky: Die Kolumne von Lothar Matthäus.   © Sky

Rekordnationalspieler und Sky Experte Lothar Matthäus analysiert jede Woche exklusiv in seiner Kolumne "So sehe ich das" aktuelle Themen der Fußballwelt auf skysport.de. Diese Woche blickt er auf das Achtelfinal-Rückspiel zwischen Bayern München und Liverpool.

Mittwoch ist es soweit. Rückspiel im Achtelfinale der Champions League. Bayern gegen Liverpool (LIVE und EXKLUSIV ab 19 Uhr auf Sky Sport 2 HD oder in der Original Sky Konferenz auf Sky Sport 1 HD). Ein Spiel, das die Massen weltweit elektrisiert. Noch vor ein paar Wochen gingen die Bayern als Außenseiter in diese Spiele. Auch ich habe mich dazu hinreißen lassen, Liverpool als Favoriten zu sehen. Aber das Momentum spricht jetzt für den FC Bayern.

Kovac hat sein Mittelfeld gefunden

Es sind nicht nur die Ergebnisse der letzten Wochen. Die Mannschaft ist wieder eine Einheit und in der Lage, jeden Gegner zu schlagen. Ein ganz wichtiger Beleg dafür ist das Mittelfeld und die daraus resultierende, wichtige Balance im Spiel dieser Bayern.

Das Achtelfinale der UEFA Champions League auf Sky
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Ich bin kein Freund von Grüppchen-Bildung, aber es ist schon zu sehen, dass die drei spanisch-sprechenden Mittelfeldspieler optimal harmonieren. Martinez als Sechser und defensiver Stabilisator sowie Thiago und James verstehen sich nicht nur sprachlich hervorragend in der Bayern-Zentrale. Sie bestimmen den Rhythmus in der Vorwärts- und Rückwärtsbewegung. Kovac hat lange nach seinem optimalen Mittelfeld gesucht. Ich denke, er hat es gefunden. Spätestens in Liverpool hat man gesehen, dass sie Defensive können. Im Rückspiel in München reicht natürlich auch ein 0:0 über 120 Minuten und einem anschließenden Sieg im Elfmeterschießen. Aber ich glaube nicht, dass das der Anspruch des FC Bayern ist. Sie werden das Spiel früher gewinnen wollen.

Mit den beeindruckenden 6:0-Sieg gegen den VfL Wolfsburg am Samstag haben sie gezeigt, was sie leisten können. Ein großes Manko in der Hinrunde waren die schlechten Leistungen vor eigenem Publikum. Ich denke an die Unentschieden gegen Augsburg, Freiburg und Düsseldorf, oder die Niederlage gegen Gladbach. Jetzt sind wieder elf Spieler auf dem Platz, die füreinander da sind und miteinander eine Mannschaft bilden.

Alle Kolumnen von Matthäus im Überblick
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Rekordnationalspieler und Sky Experte Lothar Matthäus analysiert jede Woche exklusiv in seiner Kolumne "So sehe ich das" aktuelle Themen der Fußballwelt auf skysport.de.

Bayerns Chance auf das Triple ist da

Team und Trainer ergänzen sich nun so wie es sein muss. Es herrscht - und das ist ein ganz wichtiger Faktor - Ruhe im ganzen Verein. Noch vor einigen Monaten hätte Uli Hoeneß ohne groß nachzudenken, die Entscheidung von Joachim Löw öffentlich mit einer gewissen Härte kritisiert. Aber heute nimmt er sich erst einmal zurück und wartet mit einem eventuellen Konter, um den Erfolg seiner Mannschaft nicht zu gefährden. Das ist mein Verständnis von Mia-san-Mia. Die fußballerische Qualität war ohnehin immer da. Es sind schließlich Bayern-Spieler. Jetzt sind diese Spieler wieder auf einem Nenner mit dem Trainer.

Auch Kovac hat sich etwas umgestellt. Die Gespräche sind intensiver die Einheiten dosierter. Wollte er es vorher noch jedem Spieler recht machen, wird sich nun etwas mehr eingeordnet für den Erfolg. Einordnen nicht unterordnen. Das ist ein großer Unterschied. Das Ergebnis: Die Chance auf das Triple ist da, auch wenn Meisterschaft und DFB-Pokal realistischer sind. Aber Stand heute, sind einige Titel für die Bayern in greifbarer Nähe.

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Bayern mit Hummels, Boateng und Süle denkbar

Nicht nur aufgrund der Ausbootung von Hummels und Boateng aus der Nationalmannschaft stellt sich für das Rückspiel die Frage, welche Innenverteidigung die optimale wäre. Ich würde mir sogar darüber Gedanken machen, mit Hummels, Boateng und Süle zu spielen.

Süle könnte anstelle von Kimmich/Rafinha rechts agieren. Er ist schneller, robuster und bei Standards stärker in der Luft. Gegen die Geschwindigkeit von Sadio Mane wäre Niklas ein starkes Gegenmittel. Außerdem hätte man einen großen Luftvorteil mit den fünf kopfballstarken Akteuren Hummels, Boateng, Süle, Lewandowski und Martinez.

Rafinha hingegen kennt die Position aus dem Effeff. Gut möglich, dass man wie bereits im Hinspiel nicht allzu offensiv agiert und wenn die Räume sowie in Liverpool eng sind, steht Schnelligkeit nicht an vorderster Front. Dann liegt man mit Hummels und Boateng sowie Rafinha ziemlich gut. Die großen gemeinsamen errungenen Erfolge unserer Weltmeister-Innenverteidigung, sowie die Erfahrung in solchen Spielen, sind doch ein Vorteil gegenüber Süle, der diesbezüglich noch nicht soviel vorzuweisen hat.

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Wie so oft wird auch am Mittwoch das erste Tor von großem psychologischen und taktischen Vorteil sein und die Spielidee maßgeblich beeinflussen. Eine 1:0-Führung des Gegners, wäre aus Sicht der Bayern ein etwas größeres Problem, denn sie müssten dann zwei Treffer erzielen, während Liverpool der 1:1-Ausgleich genügen würde.

5:1 in Gladbach, 6:0 gegen Wolfsburg, 0:0 in Liverpool. Die Bayern sind in der besten Form der aktuellen Saison. Mein Tipp ist deshalb 2:1.

Tabellenführung sicherlich kein Nachteil

Wenn am Mittwoch angepfiffen wird, dürfte keiner der Spieler daran denken, wo sie in der heimischen Tabelle stehen. Aber es ist immer gut, ganz oben zu sein. Die Bayern führen die Bundesliga seit langer Zeit wieder an, Liverpool musste die Tabellenführung vor kurzem nach vielen Monaten wieder abgeben. Auch das ist sicherlich kein Nachteil für die Bayern, die nun der Favorit auf die Deutsche Meisterschaft sind. Nicht zuletzt aufgrund des Heimspiels gegen den BVB. Abschreiben würde ich die Dortmunder aber nicht.

Hannover - Leverkusen: Grenzt an Wettbewerbsverzerrung

Noch ein Wort zum Spiel zwischen Hannover 96 und Bayer Leverkusen. Ich finde, solche Spiele dürfen nicht angepfiffen werden. Es grenzt an Wettbewerbsverzerrung, wenn unter normalen Verhältnissen die Hannoveraner wahrscheinlich unentschieden gespielt hätten und eine große Torchance nicht vom Schnee verhindert worden wäre. Beide Teams sind in keinen Wettbewerb mehr dabei und hätten mehr oder weniger problemlos an einem anderen Tag spielen können. Für Hannover ist es vielleicht der Punkt, der am Ende im Abstiegskampf fehlt. Wäre Leverkusen der Leidtragende gewesen, verpasst man möglicherweise einen internationalen Wettbewerb. Solche Spiele braucht keiner.

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