Mega-Transfers beim FC Bayern? Fans sind gespalten
Umbruch beim Rekordmeister
05.10.2017 | 11:13 Uhr
Es läuft derzeit nicht rund beim FC Bayern. Die Kritik an der Qualität des Kaders wird lauter. Muss der FC Bayern in Zukunft Transfers über 100 Millionen tätigen, um konkurrenzfähig zu bleiben? Die Fans sind bei einer Umfrage von Sky Sport gespalten.
Noch nie gab der FC Bayern so viel Geld für Neuzugänge aus wie vor der laufenden Saison. Mit Corentin Tolisso tätigten die Münchner auch einen neuen Rekordtransfer. 41,5 Millionen überwiesen die Münchner für den Franzosen an Olympique Lyon.
Im internationalen Vergleich reißt diese Summe allerdings niemanden vom Hocker. Allein in diesem Sommer gingen 13 Spieler für mehr Geld über den Ladentisch. An der Spitze natürlich Neymar, der Paris 222 Millionen Euro wert war.
Mega-Transfers beim FC Bayern nötig?
Kann der FC Bayern in Zukunft also nur konkurrenzfähig bleiben, wenn man bereit ist, ähnliche Mega-Transfers zu tätigen?
Die Fans sind sich uneinig. Bei einer Umfrage von Sky Sport stimmten über 12.000 User ab und eine knappe Mehrheit von 58 Prozent sagt ja. Immerhin 42 Prozent halten es aber mit Uli Hoeneß, der vor der Saison Transfers in dieser Größenordnung noch ausschloss.
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"Das ist nicht unser Weg. Die anderen Vereine sollen das ruhig machen und können ihren Fans dann auch erklären, warum sie so viel Geld ausgeben", erklärte der Bayern-Präsident bei Wontorra der KIA-Fußballtalk auf Sky. "Wir beim FC Bayern wollen diesem Wahnsinn mit unserem Nachwuchsleistungszentrum und einigen sinnvollen Verstärkungen entgegenwirken."
Robert Lewandowski hält von diesem Weg allerdings wenig und schlug in einem Interview mit dem Spiegel bereits im September Alarm:
"Bis heute hat Bayern München nie mehr als rund 40 Millionen an Ablösesummen für einen Spieler bezahlt. Im internationalen Fußball ist das schon längst eine Summe, die eher Durchschnitt als Spitzenwert ist", kritisierte der Angreifer.
"Wenn man ganz vorn mitspielen will, braucht man die Qualität dieser Spieler. Auch, weil solche Stars ihre Mitspieler besser machen."
Kritik am Kader wächst
Die deutliche Niederlage bei Paris St. Germain kratzte zuletzt gehörig am Selbstverständnis der Bayern. Auch vom allseits propagierten Mia San Mia war beim Starensemble von der Säbener Straße in dieser Saison wenig zu sehen.
"Sie müssen sich neu aufstellen, in der Vergangenheit hat man vieles versäumt. Mit der Kaderzusammenstellung hat man immer geglaubt, dass es geht", fordert daher Sky Bayern-Experte Uli Köhler bei Sky90 - die KIA Fußball-Debatte.
"Doch es wurde nicht nachgebessert. Der letzte absolute Top-Transfer liegt nach Einschätzung Köhlers schon etwas zurück. "Es sind keine Weltklassespieler mehr nachgekommen. Der letzte Wechsel in dieser Größenordnung war Robert Lewandowski, davor Arjen Robben und Franck Ribery."
Die beiden Letztgenannten befinden sich aber bereits im Herbst ihrer Karriere und im aktuellen Kader findet sich mit Kingsley Coman nur ein potenzieller Nachfolger wieder. Spätestens die Transfers von Ousmane Dembele oder eben Neymar haben allerdings gezeigt, dass Flügelflitzer für kleines Geld kaum zu bekommen sind.
Umdenken bei Bayern-Bossen?
Sky Reporter Torben Hoffmann geht daher davon aus, dass ein Umdenken bei den Bayern-Bossen stattgefunden hat. Ausschlaggebend dafür dürften die schwachen Ergebnisse zuletzt sein. Nicht nur in der Champions League, sondern auch in der Bundesliga rennen die Bayern ihren Ansprüchen hinterher. Borussia Dortmund droht bei fünf Punkten Vorsprung und einer deutlich besseren Tordifferenz frühzeitig zu enteilen.
Hoffmann hält es für wahrscheinlich, dass für einen Top-Transfer viel Geld in die Hand genommen wird. "Im Sommer könnte was passieren, es werden immer wieder ein paar Namen an der Säbener Straße heiß gehandelt", erklärt der Bayern-Experte.
Klar ist, dass sich die Münchner im Umbruch befinden. Der kommende Sommer wird zeigen, wie der FC Bayern diesen bewerkstelligen will.
Die Fans sind gespalten - die Führungsspitze des Rekordmeisters kann sich dies nicht erlauben und wird sich entscheiden müssen. Spannung ist in den kommenden Wochen und Monaten an der Säbener Straße also auch unter dem neuen Trainer garantiert.