Wegen Bayern-Aufstellung gegen Saarbrücken - Scholl stellt These zu Tuchel auf
Scholl mit brisanter Tuchel-Theorie
09.11.2023 | 22:10 Uhr
Mehmet Scholl hat bei "Triple - der Schüttflix Fußballtalk" eine spannende Theorie zur Tuchel-Aufstellung in Saarbrücken geäußert und dem Bayern-Trainer dabei eigene Hintergedanken bei seiner Personalauswahl unterstellt.
Trotz der überragenden Leistung der Bayern beim Klassiker in Dortmund und dem überzeugenden Auftritt der Münchner in der Champions League gegen Galatasaray bleibt aus den letzten Wochen ein dunkler Fleck auf der Bayern-Weste. Mit dem blamablen Pokal-Aus beim 1. FC Saarbrücken wird der Rekordmeister bereits zum vierten Mal in Folge im Mai nicht zum Pokalendspiel nach Berlin reisen.
Das Ausscheiden sorgte für mächtig Unruhe an der Säbener Straße, auch die Kritik an Thomas Tuchel wurde lauter. Sky Experte Lothar Matthäus hatte den FCB-Coach beispielsweise dafür kritisiert, nicht sofort mit der Top-Elf um Kane & Co. aufgelaufen zu sein, um dann in der zweiten Halbzeit mit einer Führung im Rücken die Stammkräfte schonen zu können.
Kalkuliertes Risiko?
Bei "Triple - der Schüttflix Fußballtalk" stellte Mehmet Scholl bezüglich der Bayern-Aufstellung in Saarbrücken eine spannende Theorie auf. "Ich glaube verstanden zu haben, wie Thomas Tuchel tickt, was er vorhatte und wie simpel und doch genial es war", begann der Ex-Bayern-Star und weiter: "Ich halte ihn für wahnsinnig intelligent und für einen Top-Trainer. Er hat im Training gesehen, dass hinter den besten zwölf, dreizehn Spielern noch etwas zu tun ist."
Laut Scholl wollte Tuchel seine Meinung, dass der Bayern-Kader in der Breite nicht gut genug sei, sportlich noch weiter untermauern, weshalb er im Pokal mit Blick auf das Dortmund-Spiel den einen oder anderen müde wirkenden Superstar auf der Bank ließ und überwiegend die zweite Garde ins Rennen schickte. "Mir war klar, als ich die Aufstellung gelesen habe, dass das kein schönes Spiel wird", sagte der 53-Jährige.
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Scholl: "Mehrere Fliegen mit einer Klatsche geschlagen"
Hat der Bayern-Coach das Pokal-Aus also absichtlich einkalkuliert, um den Druck auf die Bayern-Bosse in der Transfer-Thematik nochmals zu erhöhen? Daran glaubt Scholl nicht: "Ich gehe davon aus, dass Tuchel mit einem knappen Sieg gerechnet hat. Jetzt ist der übelste Fall eingetreten. Ich glaube, da hat Tuchel nicht mit gerechnet, da hat niemand mit gerechnet, dass es nicht mal für dieses Spiel reicht."
Tuchels Theorie sei dennoch bestätigt worden, wenn auch unangenehm mit der verspielten Titelchance. "Er hat den zweiten Anzug gebracht, der nicht mal Saarbrücken schlägt. Wie sollen diese Spieler also helfen, um die Champions League zu gewinnen?"
Tuchel habe so gesehen mehrere Fliegen mit einer Klatsche geschlagen. Scholl: "Er hatte die Superstars fit für Dortmund und der Rest der Mannschaft hat seine Chance bekommen und diese nicht genutzt. Ich sehe den Druck jetzt nicht bei Tuchel, sondern eher eine Bestätigung."
Machtspiel zwischen Tuchel & Bayern-Bossen
Und wie geht das Machtspiel zwischen Trainer und den Verantwortlichen nun weiter? "Hoeneß hat gesagt, wir erfüllen dem Trainer die Wünsche. Jetzt ist der Druck erstmal bei Bayern", stellte Scholl klar und führte weiter aus: "Welche Macht kriegt jetzt Tuchel, welche Neuzugänge bekommt er, um das große Ziel Champions League, von dem alle träumen, zu erreichen?"
Sollte der "Tuchel-Plan" im Winter aufgehen und er von den Bayern seine von Beginn an gewünschten Verstärkungen in der Kaderbreite erhalten, verschiebt sich laut des Europameisters von 1996 die Drucksituation jedoch wieder hin zum Bayern-Trainer, der dann in der Rückrunde dementsprechend "liefern muss".
Abschließend sagte Scholl zu seiner Theorie: "Tuchel hat das Spiel nicht mit Absicht geopfert, aber er hat dieses Spiel nicht unbewusst genutzt, um zu sagen: 'Leute, ich hab es euch vorher gesagt, schaut es euch an und dann könnt ihr reagieren.' An dem Punkt sind wir jetzt."
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