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Mesut Özil beim FC Arsenal: Vom Rekordmann zur Persona non grata

Der ehemalige deutsche Nationalspieler soll die Londoner verlassen

Mesut Özil steht beim FC Arsenal auf dem Abstellgleis.
Image: Mesut Özil steht beim FC Arsenal auf dem Abstellgleis.  © Imago

Mit dem 1:1 bei Manchester United hat sich der FC Arsenal wieder in die Top 4 der Premier League geschoben. Keine Aktien beim Remis hatte zum wiederholten Mal Mesut Özil, dessen Zeit bei den Gunners abzulaufen scheint.

Es begann so vielversprechend für Mesut Özil. Im September 2013 wechselte der ehemalige deutsche Nationalspieler von Real Madrid zum FC Arsenal. Gleich in seinem ersten Spiel für die Gunners legte Özil beim 3:1-Auswärtssieg gegen den AFC Sunderland einen Treffer auf.

Im zweiten Premier-League-Einsatz legte der Mittelfeldspieler gleich einen Vorlagen-Dreierpack hinterher. Arsenal, die Premier League und Özil - es schien ein Erfolgsgeschichte zu werden, die sich auch in den kommenden Jahren fortsetzte und letztlich in einem Rekord mündete.

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Özil bricht Rekord von Cantona

In der Saison 2017/18 durchbrach Özil die Schallmauer von 50 Assists in der Premier League - und das schneller als jeder andere Spieler vor ihm. Der gebürtige Gelsenkirchener benötigte nur 141 Partien, um diesen Wert zu erreichen und unterbot damit Eric Cantona (143). Insgesamt lieferte der Spielmacher bislang 117 Scorerpunkte in 233 Pflichtspielen für den FC Arsenal und war damit durchschnittlich in jedem zweiten Spiel an einem Tor beteiligt.

Doch Özils Zeit bei den Gunners hatte nicht nur Höhen. Besonders in den vergangenen Jahren wurden Krisen beim FC Arsenal immer wieder mit der Person Özil in Verbindung gesetzt. Vor allem die englische Medienlandschaft hatte den 30-Jährigen als leichtes Ziel identifiziert.

Innerhalb des Klubs setzte man dennoch auf den introvertierten Spielgestalter. Um das Vertrauen zu untermauern, durfte Özil in zahlreichen Partien mit der Kapitänsbinde am Arm auflaufen.

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Mit dem Wissen von heute ist jedoch klar, dass diese Situation mehr Schein als Sein war. Arsenal wollte und will Özil loswerden.

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Emery liefert keine Begründung für Özils Nichtberücksichtigung

"Dass Trainer Unai Emery nicht auf Özil steht, ist nichts Neues. Im Sommer wurde aber nicht der richtige Abnehmer gefunden. Es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass er chancenlos ist beim FC Arsenal", erklärt Sky Transferexperte Max Bielefeld.

Özil ist bei den Gunners spätestens seit Beginn der aktuellen Saison nur noch Ergänzungsspieler. Seine magere Bilanz in dieser Spielzeit: 71 Einsatzminuten in der Premier League, dreimal nicht im Kader.

Konkrete Gründe für Özils Niedergang bei den Londonern wurden bislang noch nicht genannt. Auch im Hinblick auf das Spitzenspiel gegen Manchester United (1:1) drückte sich Trainer Emery um eine Erklärung, warum der Ex-DFB-Spieler nicht einmal im Aufgebot stand. "Er ist nicht dabei. Ich habe mich für diese Startelf und diesen Kader entschieden. Das ist alles."

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Arsenal-Coach Unai Emery drückt sich um eine Erklärung, warum Mesut Özil im Topspiel gegen Manchester United nicht im Kader steht. (Video: 00:14)

Behrenbeck: Özils Rekorde sind längst vergessen

Auch in der Vergangenheit drückte sich Emery um eine Begründung für Özils Nichtberücksichtigung. Nach dem versuchten Raub-Überfall auf Özil und Sead Kolasinac "hieß es erst, er sei aus Sicherheitsgründen nicht dabei, dann sei es die Fitness gewesen. Für mich sind das beides nur Ausreden der sportlichen Führung, um das Thema Özil klein zu halten", sucht Sky Reporter Marc Behrenbeck Erklärungsansätze für das Verhalten der Arsenal-Führung.

Fakt ist aber: "Emery wünscht sich zentrale Mittelfeldspieler mit Kampfgeist und Willensstärke. Bei allen spielerischen Qualitäten von Özil mit Traumpässen aus dem Nichts, eine Kampfsau wird Özil in diesem Leben nicht mehr. Er passt nicht ins aktuelle System. Egal, was man vom ehemaligen Nationalspieler hält, ob Zauberfuß oder zu sehr 'Bruder Leichtfuß', seine Zeit bei Arsenal ist vorbei. Die goldenen Jahre, als er rekordverdächtige 19 Assists geliefert hat, sind längst vergessen."

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Transfer Update - die Show: Transferexperte Max Bielefeld bringt euch Sancho, Özil, Mandzukic, Neymar und Co. auf den neuesten Stand (Videolänge: 25:30 Min.).

Özils üppiges Gehalt entwickelt sich zum Problem

Im Sommer unternahmen die Gunners deshalb auch den Versuch, Özil loszuwerden. Dies scheiterte jedoch unter anderem an dem hohen Gehalt, das bei 400.000 Euro pro Woche liegt. "Das ist das große Problem. Er will nicht auf Geld verzichten, aber kaum ein Verein will das zahlen. Aber der FC Arsenal wäre sogar bereit, einen Teil des Gehaltes weiter zu übernehmen, um Mesut Özil zu großen Teilen von der Payroll zu bekommen", erklärt Bielefeld.

Im Winter soll nun ein neuer Versuch gestartet werden. "Die Londoner haben bereits an den Berater kommuniziert, das man Özil gerne ausleihen möchte", weiß Behrenbeck.

Sky Italia berichtet von einem Interesse von Inter. Die Nerazzurri sollen überlegen, im Winter ein Angebot für den Spielmacher abzugeben. Sollte ein Transfer in diese Richtung nicht klappen, gibt es laut Bielefeld noch eine weitere Alternative. "Wenn nichts anderes funktioniert, ist die MLS eine Möglichkeit."

Eines steht allerdings fest: Bei Arsenal hat Özil keine Zukunft mehr. Vielmehr ist der Ex-Nationalspieler dort zur Persona non grata verkommen.

Mehr zum Autor Udo Hutflötz

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