Deutscher Rekordmeister will am Tegernsee am Feinschliff arbeiten
07.08.2019 | 23:38 Uhr
Der FC Bayern brach am Dienstag ins Trainingslager an den Tegernsee auf - mit einigen Problemen und dem Dauerthema Leroy Sane im Gepäck.
Für einen entspannten Blick vom Trainingsplatz auf die malerische Umgebung rund um den Wallberg dürfte Niko Kovac in den kommenden Tagen kaum Muße haben. Zu viele Probleme nahm der Trainer des FC Bayern am Dienstag ins Trainingslager an den Tegernsee mit.
Das 0:2 im Supercup bei Borussia Dortmund warf einige Fragen auf - vor allem aber bereitet der immer noch viel zu kleine Kader dem deutschen Fußball-Rekordmeister vor dem DFB-Pokalspiel bei Viertligist Energie Cottbus am kommenden Montag und dem Bundesliga-Auftakt gegen Hertha BSC (16. August) weiter erhebliche Sorgen. Das Dauerthema Leroy Sane verfolgte die Münchner auch nach Rottach-Egern.
Noch immer gibt es im Transferpoker um den Wunschspieler von Manchester City keine neuen Erkenntnisse. Selbst eine Diagnose der Knieverletzung von Sane, die er sich bereits am Sonntag gegen den FC Liverpool zugezogen hatte, stand am Dienstag zunächst noch aus. Die Zeit drängt jedoch, da am Donnerstag in England bereits das Transferfenster schließt. Dem Vernehmen nach geht es noch um die Ablösesumme, die bei weit über 100 Millionen Euro liegen soll.
Doch selbst wenn der Sane-Deal nach wochenlangem Hin und Her endlich klappt, werden die Bayern bei aktuell nur 17 Feldspielern um weitere Verstärkungen nicht herumkommen. Weiterhin soll U21-Europameister Marc Roca von Espanyol Barcelona ein Thema sein. Offen ist zudem die Zukunft von Jerome Boateng. An den Tegernsee nahm Kovac deshalb vier Spieler aus der zweiten Mannschaft mit, um den dünnen Kader aufzufüllen.
Bis Samstag geht es auf dem Sportplatz des FC Rottach-Egern für die Münchner um den Feinschliff, vor allem um taktische Stabilität. Die Niederlage beim BVB offenbarte gerade defensiv erhebliche Probleme, Thiago als einziger Sechser in einem 4-1-4-1-System war überfordert.
Doch noch geben sich die Bayern, die sich zuvor in guter Frühform präsentiert hatten, gelassen. Man könne aus dem Spiel "viele Erkenntnisse ziehen, aber ich bin nicht nervös", sagte Sportdirektor Hasan Salihamidzic. Es gebe immer noch Zeit, so Torjäger Robert Lewandowski, "um das zu verbessern. Daher ist es nicht so schlimm."
Zwei öffentliche Einheiten sind am Tegernsee geplant, dazu das obligatorische Testspiel gegen den FC Rottach. Erstmals werden die Fans auch den bisherigen Rekordeinkauf Lucas Hernandez in Aktion sehen. Der Weltmeister soll "allmählich ins Mannschaftstraining integriert werden", teilten die Bayern mit. Serge Gnabry, der in Dortmund wegen muskulärer Probleme gefehlt hatte, ist wieder voll belastbar.