Müller: Darum war der CL-Sieg 2001 für ihn größer als 2013
Bayern-Star überrascht mit Aussagen
06.09.2018 | 17:39 Uhr
In einem Doppel-Interview mit Teamkollege Mats Hummels spricht Bayern-Star und Nationalspieler Thomas Müller über die beiden Champions-League-Siege des FC Bayern München in den Jahren 2001 und 2013 - mit einem überraschenden Fazit.
"Der Champions-League-Sieg 2013 war super, aber der Sieg 2001 als Fan war viel größer. Viel größer - 100 Prozent", erklärt Müller im gemeinsamen Interview mit Mats Hummels bei The Players Tribune.
Diese Ansicht erscheint doch überraschend, war Müller 2013 im Finale von Wembley gegen Borussia Dortmund selbst als Spieler beim Gewinn der wichtigsten Trophäe im Vereinsfußball dabei. "Natürlich ist das für uns Spieler das, worauf wir hinarbeiten, aber du erlebst es ganz anders, weil du einfach versuchst, deinen Job zu erfüllen."
Müller: "Titelgewinn als Fan eine viel größere Explosion"
Als Spieler habe man - wenn man im Finale steht - das Ziel, "das Ding zu gewinnen. Man versucht einfach seinen Job zu erfüllen", beschreibt Müller das Endspiel aus Spielersicht.
Als Anhänger sei es aber nochmal ein ganz anderes Erlebnis. "Wenn du als Fan zuschaust, dann ist der Titelgewinn deine Hoffnung und dann ist das eine viel größere Explosion", schildert der Nationalspieler seine Erlebnisse als damals Elfjähriger.
CL-Titel bringt Ruhe
Nach seinem eigenen Titelgewinn 2013 hat Müller für sich eine wichtige Erkenntnis erlangt.
"Gerade der Generation um Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger wurde nachgesagt, dass sie keine wichtigen internationalen Titel gewinnen kann. Mit dem Titelgewinn hat man aber Ruhe", weiß Müller den Champions-League-Triumph auch aus dieser Sicht wertzuschätzen.
Müller als Lehrmeister für Kimmich
Einer, der den Henkelpott zwar noch nicht gewonnen, aber mit dem FC Bayern schon den einen oder anderen Titel eingefahren hat, ist Joshua Kimmich. Dem Youngster, der seit 2015 beim Deutschen Rekordmeister spielt, musste Müller besonders in der Anfangszeit den Umgang mit Erfolgen beim FC Bayern erklären.
"Er kam zum FC Bayern und wir haben jedes dritte Spiel mit vier Toren Unterschied gewonnen zu der Zeit. Dann kommen wir in die Kabine, alle duschen und packen ihre Sachen und er hat gedacht, weil wir 5:0 gewonnen haben, dass da jetzt eine große Party steigt. Aber das passiert nicht. Weiter geht's."
Im Anschluss habe Müller Kimmich dann erklärt, dass "du beim FC Bayern nicht gewinnst, damit du dich über den Sieg freuen kannst, sondern, dass du am Sonntag deine Ruhe hast und in Ruhe ein Eis essen kannst."