Arsenal-Star führt einige DFB-Statistiken an
28.07.2018 | 07:43 Uhr
Laut Uli Hoeneß hat Mesut Özil "schon lange nicht mehr geglänzt und seit Jahren keine Leistung mehr in der Nationalmannschaft gezeigt." Sky Sport blickt daher auf die Statistik des 29-Jährigen im DFB-Trikot und hat einige interessante Fakten zusammengetragen.
Vor dem Abflug des FC Bayern München in die USA redet sich Hoeneß beim Thema Özil schon fast in Rage. "Wann hat er das letzte gute Länderspiel gemacht?", fragt Hoeneß. Sportlich habe der Mittelfeldmann "schon lange nicht mehr geglänzt und seit Jahren keine Leistung mehr in der Nationalmannschaft gezeigt."
Ein Blick auf die letzten neun Jahre - seit Özils Debüt 2009 - zeigt jedoch, dass kein Spieler im DFB-Team mehr Tore als er auflegte. Insgesamt bringt es der 29-Jährige auf 38 Torvorlagen in dieser Zeit. Zum Vergleich: Beim zweitplatzierten Thomas Müller sind es "nur" 23 Assists.
Zudem gab seit 2010 kein Spieler mehr Vorlagen bei Welt- und Europameisterschaft: Acht Tore legte der Arsenal-Star in diesem Zeitraum auf. Nur Belgiens Superstar Eden Hazard hält mit ebenfalls acht Vorbereitungen mit.
Auch bei den Scorerpunkten (erzielte Tore plus Vorlagen) rangiert Özil im DFB-Ranking ganz vorne. Dabei profitiert der Ex-Schalker nicht nur von seinen vielen Torvorlagen. Im DFB-Trikot erzielte er insgesamt 23 Tore. Damit netze er im Schnitt jedes vierte Spiel.
Tore und Vorlagen zusammengerechnet ergeben dann starke 61 Torbeteiligungen. Damit teilt er sich Rang eins mit Bayern-Star Thomas Müller.
Sky Experte Dietmar Hamann blickt jedoch nicht nur auf die Zahlen. Er unterstreicht den sportlichen Wert Özils für das Team von Bundestrainer Joachim Löw.
"Er war, glaube ich, vier oder fünf Mal DFB-Spieler des Jahres, hatte großen sportlichen Wert und hat große Verdienste um den deutschen Fußball. Dass er in den letzten 12 oder 18 Monaten nicht so gespielt hat, wie wir es von ihm kennen, das ist wohl richtig. Aber jetzt zu sagen, dass er vier Jahre nur mitgelaufen ist, da tut man dem Jungen, glaube ich, Unrecht", erklärt Hamann.
Eine weitere Statistik, die Hamanns Aussage stützt, ist der Blick auf die Einsatzzeiten. Kein DFB-Star spielte seit dem Özil-Debüt mehr Minuten als der Arsenal-Star. Löw ließ ihn 7492 Minute auf dem Platz.
Damit hatte Özil natürlich auch großem Anteil am WM-Titel 2014. Der heute 29-Jährige kam in jedem Spiel zum Einsatz und war an zwei Toren direkt beteiligt.
Die WM 2018 lief jedoch komplett an Özil vorbei. Bei den Pleiten gegen Mexiko (0:1) und Südkorea (0:2) stand er in der Startelf und konnte nicht überzeugen. Beim 2:1-Sieg gegen Schweden musste er das komplette Spiel zusehen - ein Novum für den Edeltechniker bei einem großen Turnier.
Somit bleiben die zwei WM-Gesichter von Mesut Özil im Gedächtnis: Die komplette Statistik seit seinem Debüt vor neun Jahren spricht für den Arsenal-Star, wenn man aber nur die jüngste Vergangenheit zur Rate zieht, kann man Uli Hoeneß Ärger nachvollziehen.
*Quelle: Opta