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Nach Pleite in Mainz: Schalke verkündet Heidel-Aus

Nach 0:3-Klatsche bei Mainz 05

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Christian Heidel erklärt die Gründe für sein Scheitern als Sportvorstand bei Schalke 04.

Schalke 04 hat kurz nach der herben 0:3-Pleite gegen Mainz das Aus von Sportvorstand Christian Heidel verkündet. Spätestens im Sommer endet die Tätigkeit des 55-Jährigen bei S04.

Christian Heidel gibt seinen Posten als Sportvorstand bei Schalke 04 spätestens am Saisonende auf. Dies gaben die Königsblauen nach der 0:3-Pleite beim FSV Mainz 05 bekannt. Der 55-Jährige ist seit 2016 bei Schalke tätig.

Seinen Vertrag auf Schalke, der noch eine Laufzeit bis 2020 hat, werde er zum 30. Juni 2019 auflösen. "Damit kein falscher Eindruck entsteht. Wir haben nicht über Auflösungsverträge oder sonst was diskutiert. Ich werde den Vertrag ohne irgendwelche Abfindungen auflösen", sagte Heidel im Interview mit Sky.

Heidel erklärt sein Schalke-Aus

"Ich habe in meinem Leben immer konsequent gehandelt. Deshalb habe ich schon am vergangenen Montag Aufsichtsratschef Clemens Tönnies über meinen festen Entschluss informiert", sagte Heidel. Trainer Domenico Tedesco hatte er am Freitagabend unterrichtet, dies erklärte Heidel am Sky Mikro und fügte an: "Bis eine Nachfolge gefunden ist, stehe ich natürlich weiterhin mit Rat und Tat zur Verfügung, allerdings nicht mehr in der vordersten Reihe."

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Schalkes Trainer Domenico Tedesco nach der Niederlage bei Mainz 05.

In der Bundesliga sei Schalke "aus unterschiedlichen Gründen hinter unseren Erwartungen zurück" geblieben. "Auch wenn in dieser Saison einiges gegen uns gelaufen ist, habe ich selbstverständlich hierfür die Gesamtverantwortung", sagte der Manager weiter.

Kritik hat zum Heidel-Rücktritt beigetragen

Zudem erklärte er bei Sky, dass seine Entscheidung kein Schnellschuss war, sondern das sie in der Winterpause gereift sei. "Trotzdem wollte ich noch einmal sehen, wie es sich entwickelt. Aber da muss man im Moment ehrlich sein, dass es momentan nicht in die richtige Richtung geht", so der 55-Jährige.

Auf die Frage, ob der Rücktritt auch etwas mit der heftigen Kritik der letzten Wochen aus einigen Bereichen der Medien zu tun habe, sagte Heidel: "Das kann man nehmen, wie man will. Was ich alles über mich lesen musste: Das hat meine Entscheidung unterstützt."

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Heidel war in den vergangenen Wochen vor allem wegen seiner Transferpolitik immer stärker in die Kritik geraten, die der Sportvorstand aber immer wieder zurückwies. "Wenn Kritik in den Bereich der Verunglimpfung geht, dann habe ich da einfach keine Lust zu", sagte er: "Fairness und, das betone ich, Anstand gehören für mich dazu." Zuletzt seien "Grenzen" überschritten worden.

Boldt und Allofs als Nachfolger im Gespräch

Zudem sei die notwendige Ruhe auf Schalke "nicht zu gewährleisten, was in erster Linie mit Diskussionen um meine Person zusammenhängt", so Heidel. Als Nachfolgekandidaten waren zuletzt bereits der langjährige Bremer Manager Klaus Allofs und der scheidende Leverkusener Sportdirektor Jonas Boldt im Gespräch.

Dies bestätigte Sky Experte Reiner Calmund vor dem Spiel: "Ich habe mit Jonas telefoniert und er hat mir gesagt, dass er sich auf Schalke beide Posten - als Sportvorstand oder als Sportdirektor - vorstellen kann. Ich denke, Jonas würde mit dem Fahrrad nach Gelsenkirchen fahren, denn Schalke strahlt etwas Besonderes aus", erklärte Calmund.

Für Sky Experte Christoph Metzelder ist das Ende von Heidel auf Schalke auch "so ein bisschen die Flucht nach vorne". Dies begründete er wie folgt: "Ich hatte schon vor dem Spiel gesagt, dass seine Aussagen in der SZ in diese Richtung gedeutet haben. Dass er letztendlich auch proaktiv so eine Entscheidung trifft, bevor sie andere Treffen. Er übernimmt die Verantwortung für die sportliche Entwicklung in dieser Saison."

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Sky Experte Christoph Metzelder spricht über das Heidel-Aus bei Schalke 04 (Videolänge: 17 Sekunden).

Tönnies bedauert die Entscheidung

Heidel hatte vor einer Woche schon seine Zukunft auf Schalke infrage gestellt. Er werde seinen Vertrag nur erfüllen, "wen die Gesamtgemengelage stimmt", hatte er im SZ-Interview erklärt und dafür die "notwendigen wirtschaftlichen Voraussetzungen" gefordert - nachdem er seit seinem Amtsantritt fast 160 Millionen Euro für neue Spieler ausgegeben hatte.

Aufsichtsratschef Tönnies bedauerte die Entscheidung. "Sein Entschluss hat uns überrascht", sagte der Schalke-Boss: "Wir werden zu gegebener Zeit die Nachfolgeregelung vornehmen und vorstellen. Das wird zügig, aber nicht übereilt geschehen."

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Sport-Informations-Dienst (SID)