Warren magnifique! Bayern sollte auf PSG-Teenie Zaire-Emery aufpassen
23.02.2023 | 11:11 Uhr
Er ist spielintelligent, zweikampfstark und gerade einmal 16 Jahre jung: Warren Zaire-Emery hat den Sprung auf die große Fußball-Bühne bei Paris Saint-Germain früh geschafft und eilt derzeit von Rekord zu Rekord. Sky Sport stellt das einmalige Ausnahme-Talent näher vor.
Jude Bellingham, Gavi, Florian Wirtz oder Jamal Musiala: Dem europäischen Fußball dürfte es an vielversprechenden Talenten und bereits etablierten Youngstern derzeit alles andere als mangeln. Nun macht ein weiterer aufstrebender Kicker lautstark auf sich aufmerksam - mit Rekorden, Spielintelligenz und schier unermesslichem Talent.
Die Rede ist von Warren Zaire-Emery, der sich mit gerade einmal 16 Jahren im Profiteam von Paris Saint-Germain etabliert hat, bereits in der Königsklasse auflaufen durfte und von den französischen Medien als das "größte PSG-Juwel seit langer Zeit" betitelt wird. Das Wunderkind ist bereits in aller Munde und der Verein würde gut daran tun, die nahe Zukunft des 2006 geborenen Zaire-Emery als Anlass und Gelegenheit dazu zu nutzen, mit Blick auf seinen Nachwuchs endlich einmal nachhaltig vorzugehen.
Denn an vielversprechenden Talenten mangelte es beim französischen Hauptstadtklub im Grunde genommen nie. Die Nachwuchsakademie der Pariser hat bereits zahlreiche spätere Stars hervorgebracht - Nicolas Anelka, Christopher Nkunku oder Kingsley Coman etwa, um nur einige wenige zu nennen.
Doch über all diese vielversprechenden Talente haben sich in der näheren Vergangenheit meist andere Klubs gefreut. Denn zu selten haben es die Verantwortlichen bei PSG geschafft, ihre Talente erfolgreich in den eigenen Profikader zu integrieren. In der Folge wechselten viele der Youngster den Verein, weil sie nicht genügend Spielzeit erhielten, der Klub ihnen große Stars vorsetzte oder ihnen nicht die nötige Perspektive in den Vertragsgesprächen bot - mit Zaire-Emery soll das nun entschieden anders laufen.
So kommt der 16-Jährige in der bisherigen Spielzeit bereits auf überraschend viel Einsatzzeit im Starensemble des französischen Meisters. Nicht gerade wenige trauen ihm angesichts seiner erstaunlichen Frühreife eine Weltkarriere zu. Höchste Zeit also, das nächste und vielleicht größte PSG-Juwel jemals näher vorzustellen.
Zaire-Emery wurde im März 2006 in Montreuil, einem Vorort von Paris, geboren und kam bereits als Achtjähriger in die Pariser Nachwuchsakademie. Schon damals stachen seine technischen Fähigkeiten heraus. Auch die Akademieleiter erkannten dies und zogen den Franzosen früh in ältere Mannschaften hoch.
Denn im Training mit Gleichaltrigen war er schlichtweg unterfordert. Immer wieder machte er in den Jahren darauf mit herausragenden Leistungen auf sich aufmerksam, in der vergangenen Saison lief er dann als gerade einmal 15-Jähriger für die U19-Auswahl der Pariser auf und war damit der jüngste Spieler in der vereinsinternen Geschichte dieser Jugendmannschaft.
Im vergangenen Sommer wurde er dann in den Profi-Kader von PSG unter Ex-Trainer Mauricio Pochettino berufen. Die große Konkurrenz im Mittelfeld schreckte ihn nicht ab, im Gegenteil. Der Juniorennationalspieler Frankreichs lernte schnell, sich zu behaupten.
Zu Beginn der Saison 2022/23 gab er schließlich sein Debüt unter Coach Christophe Galtier und wurde damit kurzerhand zum jüngsten Profi-Spieler der Klubgeschichte.
Doch damit nicht genug: Mit seinem Startelf-Einsatz im Pokal gegen Chateauroux Anfang Januar krönte er sich überdies zum jüngsten Spieler jemals, der bei PSG in einem Pflichtspiel von Beginn an aufgestellt wurde. Mittlerweile absolvierte er in der Ligue 1 schon zwölf Partien, in der Champions League feierte er in dieser Spielzeit ebenfalls bereits sein Debüt und darüber hinaus eine weitere historische Bestmarke.
Denn mit erst 16 Jahren und 343 Tagen schaffte der Paris-Youngster etwas, das anderen Talenten zuvor nicht gelang. Im Achtelfinal-Hinspiel gegen den FC Bayern schickte Galtier Zaire-Emery von Beginn an als Mbappe-Ersatz aufs Feld. Damit wurde er zum jüngsten Spieler, der jemals in einer Königsklassen-Partie der K.o.-Phase in der Startelf stand. Überdies war er der erste 2006 geborene Spieler, der in der Champions League eingesetzt wurde. Den großen Durchbruch hat der Mittelfeld-Mann also bereits geschafft - und das als 16-Jähriger.
Galtier hält große Stücke auf das Pariser Wunderkind und gibt ihm immer mehr Spielzeit. Der Vereinsführung dürfte das angesichts der bereits angesprochenen zahlreichen Fehlschläge der Nachwuchsakademie in der jüngeren Vergangenheit mit Sicherheit imponieren. Doch was macht Zaire-Emery und seine spielerische Identität auf dem Platz so derartig einzigartig und vor allem erfolgreich?
Der Youngster ist ein offensiv denkender und zweikampfstarker Box-to-Box-Spieler, der den Ball bei jeder Gelegenheit mit Tempo und Dynamik nach vorne trägt. Zaire-Emery schreckt trotz seiner Körpergröße von nur 1,78 Meter vor keinem Zweikampf zurück und ist stabil und robust, wenn es darum geht, Bälle zu erobern und weiterzuverarbeiten. Er ist auf der Acht einsetzbar, kann aber auch - wie in der Königsklasse gegen die Münchner - in der offensiven Dreier-Reihe über einen der beiden Flügel kommen.
Zaire-Emery räumt ab und treibt an. Er ist ein intelligenter Fußballer, der die Räume auf dem Rasen zu erkennen und diese auch zu bespielen weiß, sei es durch Pässe in die Schnittstellen oder Tempo-Dribblings. Auch Jose Alcocer, mittlerweile Coach der französischen U16-Nationalmannschaft hat für seinen ehemaligen Schützling ausschließlich lobende Worte: "Er hat bereits das Spiel eines Erwachsenen, ein unglaubliches Spielverständnis, einen Sinn für den Pass und ein Gefühl für den Spielrhythmus", sagte er gegenüber Le Parisien.
Warren Zaire-Emery bringt schon jetzt alles mit, um als Offensiv-Allrounder der Spitzenklasse auch dauerhaft eine wichtige Rolle bei PSG einzunehmen. Dem Teenager winkt eine goldene Zukunft bei Paris Saint-Germain. Aber auch in der Gegenwart wird er gebraucht - möglicherweise auch im Rückspiel gegen die Bayern. Da Neymar wahrscheinlich beim Kracher in München fehlen wird, könnte der Teenager wieder in der Startformation stehen, um einen Superstar zu ersetzen.
Und im Gegensatz zum Hinspiel im Prinzenpark könnte Zaire-Emery dieses Mal entgegenkommen, dass die Franzosen am 8. März - seinem 17. Geburtstag - nach vorne spielen werden, weil sie den 0:1-Rückstand aufholen müssen. Die Bayern täten also gut daran, den Youngster auf dem Zettel zu haben, falls Neymar wirklich nicht mitwirken kann, denn dass er auch weiß, wo das Tor steht, hat er in der Ligue 1 bereits bewiesen und konnte sich dort schon zweimal jubeln.
Auch langfristig gehört dem Teenie die Zukunft in Paris, der Vertrag des Youngsters wurde immerhin erst im Juli des vergangenen Jahres vorzeitig verlängert, sein neues Arbeitspapier ist nun bis Sommer 2025 datiert.
Denn wie üblich bei PSG wird es vor allem darauf ankommen, dass Zaire-Emery auch weiterhin regelmäßige Einsätze bei den Profis bekommt. Ist das nicht der Fall, könnte man rund um den Prinzenpark schon bald das nächste absolute Riesen-Talent verlieren. Danach sieht es momentan aber nicht aus...
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