Premier League News: Liga mit neuem Regelwerk für die kommende Spielzeit

Im Zweifel für den Angreifer? Die neuen Regeln der Premier League

Auch der VAR ist vom angepassten Regelwerk betroffen.
Image: Auch der VAR ist vom angepassten Regelwerk betroffen.  © Imago

Die neue Premier League-Saison steht vor der Tür und kurz vor deren Auftakt präsentiert die Liga ein angepasstes Regelwerk für die Spielzeit 2021/2022. Wir werfen einen Blick auf die wichtigsten Änderungen und fassen zusammen, was Ihr vor dem Premier League-Start in Sachen Regeln wissen müsst.

Ganze 125 Elfmeter wurden in der vergangenen Premier League-Spielzeit durch die englischen Schiedsrichter gegeben - Mehr als je zuvor. Zum Vergleich: In der Vorsaison waren es gerade einmal 92 Strafstöße, die Bundesliga kam im vergangenen Jahr auf 111. Grund dafür sei nach Bewertung der englischen Professional Game Match Officials Limited (PGMOL) vor allem der VAR. Denn immer häufiger als zuvor wurden auch minimale Kontakte als strafwürdiges Vergehen im Strafraum eingestuft.

Und um unter anderem die Vielzahl an Elfmetern in der kommenden Saison zu vermindern, präsentiert die Liga in Zusammenarbeit mit der PGMOL nun ein angepasstes Regelwerk, welches die Schiedsrichter vor allem im Umgang mit Abseits-, Handspiel- und Elfmetersituationen zu neuen Leitlinien anhält.

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"Im Grunde genommen verfolgen wir einen Ansatz, der das Spiel mehr fließen lässt.", verspricht Premier League-Schiedsrichter und PGMOL-Schiedsrichterchef Mike Riley. Doch besonders die neue Abseitsregel dürfte hierbei für Gesprächsbedarf auf Seiten der Fans sorgen.

Zum Durchklicken: Das sind die Regeln für die neue Premier League-Saison

  1. Elfmeter: Sowohl Fans als auch die Spieler selbst kritisierten in der vergangenen Spielzeit oftmals die sehr strikte Linie der Schiedsrichter in Bezug auf vermeintliche Fouls im Strafraum. Schiedsrichter Mike Riley ordnet es im Zuge des überarbeiteten Regelwerks wie folgt ein: "Wir haben ein klares Feedback von den Spielern bekommen. Angreifer wie Verteidiger wollen sehen, dass ein Kontakt die Bewegung des Spielers eindeutig einschränkt."
    Image: Elfmeter: Sowohl Fans als auch die Spieler selbst kritisierten in der vergangenen Spielzeit die oftmals sehr strikte Linie der Schiedsrichter in Bezug auf vermeintliche Fouls im Strafraum. Dem soll nun verstärkt entgegengewirkt werden.  © Imago
  2. Die Schiedsrichter sind in der kommenden Spielzeit dazu angehalten, vermehrt auf die Intensität des Kontakts zu achten. Kann der Spieler aufgrund der Berührung überhaupt wirklich zu Fall kommen? Zusätzlich soll ein Augenmerk auf die Intention des Angreifers gelegt werden. Falls der Spieler gar nicht wirklich am Verteidiger vorbeiziehen möchte und vielmehr bewusst den Kontakt  zum Gegenspieler sucht, soll in der kommenden Saison fortan nicht auf Strafstoß entschieden werden.
    Image: Die Schiedsrichter sind in der kommenden Spielzeit dazu angehalten, vermehrt auf die Intensität des Kontakts sowie auf die vorausgehende Spielsituation zu achten und nicht sofort bei jeder kleinsten Berührung auf den Punkt zu zeigen.  © Imago
  3. Abseits: Im Zweifel für den Angreifer? Auch in Bezug auf die Abseitsentscheidungen werden die Schiedsrichter einer neuen Leitlinie folgen. Vor allem der VAR wird hier in der kommenden Saison neue Techniken als Bewertungsgrundlage hinzunehmen. Demnach werden in strittigen Situationen breitere Abseits-Linien auf die Spieler gelegt. Überlappen sich diese, soll auf Nicht-Abseits und dementsprechend auf gleiche Höhe entschieden werden.
    Image: Abseits: Im Zweifel für den Angreifer? Auch in Bezug auf die Abseitsentscheidungen werden die Schiedsrichter einer neuen Leitlinie folgen. Vor allem der VAR wird hier in der kommenden Saison neue Techniken als Bewertungsgrundlage hinzunehmen.  © Imago
  4. Demnach werden in strittigen Situationen nun breitere Abseits-Linien auf die Spieler gelegt. Überlappen sich diese, soll auf Nicht-Abseits und dementsprechend auf gleiche Höhe entschieden werden. Im Sinne der Gerechtigkeit dürfte das nicht sein.
    Image: Demnach werden in strittigen Situationen nun breitere Abseits-Linien auf die Spieler gelegt. Überlappen sich diese, soll auf Nicht-Abseits und dementsprechend auf gleiche Höhe entschieden werden.  © Imago
  5. Handspiel: Das ewige Dilemma zwischen absichtlichen und versehentlichen Handspiel soll in der Saison 2021/2022 zumindest in der Premier League ein Ende haben. Als klare Vorschrift gilt für die Schiedsrichter kommende Saison die folgende Regel: Ein Spieler vergrößert seinen Körper dann unnatürlich, sobald sich der Arm/die Hand aus keiner natürlichen vorausgehenden Bewegung an der jeweiligen Position befindet, an der er/sie den Ball berührt.
    Image: Handspiel: Als klare Vorschrift soll für die Schiedsrichter kommende Saison folgende Regel gelten: Ein Spieler vergrößert seinen Körper dann unnatürlich, sobald der Arm aus keiner natürlichen vorausgehenden Bewegung mit dem Ball in Kontakt kommt. © Imago
  6. Zugegeben: Auch diese Erklärung bringt nicht wirklich befriedigend Licht in die teils verwirrende Handspiel-Regelungen. Doch die Premier League versucht den Schiedsrichtern insgesamt mehr situationsabhängige Entscheidungen zu ermöglichen. Das Handspiel soll im Kontext der Situation gesehen und beurteilt werden und die Entscheidung damit gerechter ausfallen.
    Image: Zugegeben: Auch diese Erklärung bringt nicht wirklich vollständig Licht in die teils verwirrenden Handspiel-Regelungen. Doch die Premier League versucht den Schiedsrichtern damit insgesamt mehr situationsabhängige Entscheidungen zu ermöglichen.  © Imago
  7. Und eine weitere Regel wird mit Beginn der kommenden Spielzeit in Bezug auf Handspiele spezifiziert: Ein versehentliches Handspiel im Vorfeld eines Tores kann fortan auch im Nachhinein nicht als Vergehen gewertet werden. Wenn das Handspiel eine Chance jedoch unmittelbar einleitet oder sogar zum Tor führt, wird die Situation abgepfiffen - Egal ob es sich um ein absichtliches oder versehentliches Handspiel handelt.
    Image: Ein versehentliches Handspiel im Vorfeld eines Tores kann fortan auch im Nachhinein nicht mehr als Vergehen gewertet werden. Wenn das Handspiel eine Chance jedoch unmittelbar einleitet oder sogar zum Tor führt, wird die Situation abgepfiffen. © Imago
  8. Eine Regel, die für die kommende Premier League-Saison noch eingeführt werden könnte, ist der Nachweis einer vollständigen Impfung sowohl für jeden Spieler und Mitarbeiter als auch für die Fans im Stadion. Demnach würde auch ein negativer Test nicht für einen Spieltags-Besuch ausreichen. Derzeit ist diese Vorschrift jedoch noch nicht offiziell. Eine Entscheidung soll im Verlaufe der nächsten Wochen gefällt werden.
    Image: Eine Regel, die für die kommende Premier League-Saison noch eingeführt werden könnte, ist der Nachweis einer vollständigen Impfung sowohl durch jeden Spieler und Mitarbeiter als auch jeden Fan im Stadion.  © Imago
  9. Demnach würde auch ein negativer Test nicht für einen Spieltags-Besuch ausreichen. Derzeit ist diese Vorschrift jedoch noch nicht offiziell. Eine Entscheidung soll im Verlaufe der nächsten Wochen gefällt werden.
    Image: Demnach würde auch ein negativer Test nicht für einen Spieltags-Besuch ausreichen. Derzeit ist diese Vorschrift jedoch noch nicht offiziell. Eine Entscheidung soll im Verlaufe der nächsten Wochen gefällt werden.  © Imago
  10. Alles andere als kopflos: Bilder wie dieses sollen ab der kommenden Saison zumindest im Training immer seltener werden. Wie der englische Fußballverband FA mitteilte, gibt es für den gesamten englischen Fußballbetrieb - Profi wie Amateur - ab der Saison 2021/22 neue Leitlinien zum Schutz der Spieler und Spielerinnen. So sollen in einer Trainingswoche pro Sportler maximal zehn Kopfbälle "mit höherer Kraft" ausgeführt werden.
    Image: Alles andere als kopflos: Wie der englische Fußballverband FA mitteilte, gibt es für den gesamten englischen Fußballbetrieb ab der Saison 2021/22 neue Leitlinien zum Schutz der Spieler und Spielerinnen. © Imago
  11. So sollen in einer Trainingswoche pro Sportler maximal zehn Kopfbälle "mit höherer Kraft" ausgeführt werden. Gemeint sind damit etwa Kopfbälle nach langen Flanken, Freistößen oder Eckbällen.
    Image: So sollen in einer Trainingswoche pro Sportler maximal zehn Kopfbälle "mit höherer Kraft" ausgeführt werden. Gemeint sind damit etwa Kopfbälle nach langen Flanken, Freistößen oder Eckbällen.  © Imago
  12. Gemeint sind damit Kopfbälle nach langen Flanken, Freistößen oder Eckbällen. Zurückzuführen ist diese Regelung auf Studien der Universitäten Nottingham und London zu möglichen Langzeitfolgen für Fußballprofis durch das Spielen des Balles mit dem Kopf. Die Studien zeigen, dass ehemalige Fußball-Profis ein erhöhtes Risiko haben, an Demenz oder Parkinson zu erkranken. Dem sollen die neuen Regeln ab der kommenden Saison entgegenwirken.
    Image: Zurückzuführen ist diese Regelung auf Studien der Universitäten Nottingham, London und Glasgow zu möglichen Langzeitfolgen für Fußballprofis durch die Kopfbälle. © Imago
  13. Demnach haben ehemalige Fußball-Profis ein erhöhtes Risiko, an Demenz oder Parkinson zu erkranken. Dem sollen die neuen Regeln ab der kommenden Saison entgegenwirken.
    Image: Demnach haben ehemalige Fußball-Profis ein erhöhtes Risiko, an Demenz oder Parkinson zu erkranken. Dem sollen die neuen Regeln ab der kommenden Saison entgegenwirken. © Imago

Ob das erneuerte Regelwerk am Ende tatsächlich für mehr Transparenz und Fairness in den Entscheidungen auf dem Spielfeld sorgen kann, bleibt abzuwarten. Zumindest einmal die erneuerte Abseitsregel dürfte im Verlauf der Saison mit Sicherheit noch zum Thema werden. Am Freitagabend kann die Begegnung zwischen Aufsteiger FC Brentford und FC Arsenal dann eventuell bereits ein erster Eindruck vom neuen Regelwerk verschaffen. Die Partie wird ab 20.50 Uhr exklusiv live auf Sky Sport 1 übertragen.

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