Pressestimmen und Netzreaktionen zu England Viertelfinaleinzug
Three Lions siegen im Elfmeterschießen
05.07.2018 | 09:41 Uhr
Die Three Lions haben mit ihrem Sieg über Kolumbien im WM-Achtelfinale selbst die Medien ihrer Heimat überrascht. Ernüchterung herrscht dagegen in Kolumbien und der Schweiz.
ENGLAND
The Sun: Hand of Jord. England hat gestern Nacht endlich ein Elfmeterschießen gewonnen - dank einer sensationellen einhändigen Parade von Jordan Pickford. England gewinnt ein Elfmeterschießen - eine Schlagzeile, von der Sie dachten, dass Sie sie niemals lesen werden."
The Times: "England ist unter den besten Acht (durch Elfmeterschießen!). Der Sieg markiert einen Wendepunkt für das Team, dessen Fehlschüsse bei Elfmetern sich über die letzten 30 Jahre in das Gedächtnis der Fans eingebrannt hatten."
The Guardian: "Es war ein euphorisches und nervenaufreibendes Finale. Ja, es wäre zu gefährlich, sich jetzt hinreißen zu lassen, aber genau hier und gerade jetzt: Zur Hölle mit jedem, der auf Zurückhaltung besteht. England ist im Viertelfinale, und die Weltmeisterschaft eröffnet plötzlich alle Möglichkeiten."
Mirror: "Kommt der Fußball jetzt endlich nach Hause?! Fans im Norden und Süden Englands strömten auf die Straßen und feierten durch die Nacht nach dem Sieg."
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So reagiert das Netz:
KOLUMBIEN
El Tiempo: "Für Kolumbien endete der Zug nach Russland in Moskau. Yerry Mina ist nach Paul Breitner und Andreas Brehme der dritte Verteidiger, der bei einer WM drei Tore erzielt."
El Espectador: "Ein Karussell der Emotionen, von der Illusion zur Bitterkeit. Die Parade des englischen Torhüters war wie ein Keulenschlag. Ein Schlag auf die Niere und dann aufs Kinn."
El Colombiano: "Bedrückender Verrat am Spielstil und Abhängigkeit vom Glück - das waren die Sünden Pekermans. Augenscheinlich weckte das Fehlen der Nummer 10 alle Ängste. Das Team zeigte sich unterlegen, ohne Freude, ohne Tanz."
El Pais: "Gracias, Krieger. Kolumbien liebt euch. Kolumbien verließ die WM nicht wie erhofft durch das große Tor, aber auch nicht durch die Hintertür. Auf dem letzten Meter ging alles verloren."
SCHWEDEN
Aftonbladet: "Es war ein Fußball-Team, das klar besser war als das andere. Ein Team, das alles zu meistern scheint, was die Fußball-Welt ihm in den Weg stellt. Wer zur Hölle ist Mbappe? Wir haben Gustav Svensson. Wenn die Welt Schweden stoppen will, sollte nächstes Mal ein besserer Gegner her."
Expressen: "Wir haben gewartet und gewartet und eigentlich nur auf ihn. Vielleicht hat sich die WM für Emil Forsberg geöffnet, vielleicht hat ihm ein fremder Fuß geholfen. Und in diesem Moment hat er einen Erfolg besiegelt, der im schwedischen Fußball für immer bleiben wird. Natürlich ist das weit gedacht, aber man kann ja fantasieren. Das wird wirklich verrückt."
SCHWEIZ
Blick: "Die Schweiz hat nicht komplett versagt, sie hat das absolute Minimalziel erreicht. Mehr nicht. Das Sommermärchen platzt wie eine Seifenblase. Eine solch historische Chance, eine solch glänzende Ausgangslage mit einem solch biederen Gegner und besten Perspektiven bis hin zu einem WM-Final kommt für diese Generation nie mehr. Man kann und darf einen WM-Achtelfinal verlieren. Aber nicht so. Nicht so billig. "
Neue Zürcher Zeitung: "Das Scheitern hat System. Sie dachten groß an diesem WM-Turnier, die Schweizer Fußballer, aber als es darauf ankam, spielten sie klein. Die Schweizer Nationalmannschaft der Neuzeit ist eine Erfolgsstory. Aber sie trägt schwer an ihrer Geschichte des immer wiederkehrenden Scheiterns."
Tagesanzeiger: "Sie sind nicht so gut, wie sie selbst meinen und sagen. Wären sie es, dürften sie sich über den Einzug in den Viertelfinal dieser WM freuen. Und sie ständen auch nicht voller Bitterkeit vor der Frage: Wie konnten sie diesen Achtelfinal bloß verlieren, gegen dieses Schweden?"
Aargauer Zeitung: "Der ewige Frust über das Ausscheiden der Schweizer Nati. Die Probleme im Schweizer Spiel waren offensichtlich. Es gelang kaum einmal im Ansatz, für Gefahr zu sorgen." (sid)