Experten-Wut nach Elfer-Geschenk für PSG - Folgen auch für BVB
29.11.2023 | 13:08 Uhr
Paris Saint-Germain profitiert gegen Newcastle von einer strittigen Schiedsrichterentscheidung, die großen Einfluss auf die Konstellation in der Champions-League-Gruppe F haben dürfte. Dementsprechend deutlich fallen die Reaktionen aus.
Dass der BVB den Gruppensieg in der Champions League nicht schon vorzeitig in der Tasche hat, ist einem späten Handelfmeter für Paris Saint-Germain gegen Newcastle United geschuldet. Es war zugleich ein sehr strittiger. Die Reaktionen sind dementsprechend kritisch.
Newcastle führt kurz vor Spielende mit 1:0 bei PSG und könnte mit einem Sieg einen großen Schritt in Richtung CL-Achtelfinale gehen. Das überlegene Paris drückt jedoch auf den Ausgleich. In der 90.+5 Minute kommt Ex-BVB-Star Dembele im Strafraum an den Ball und versucht direkt ins Zentrum zu spielen. Dabei schießt er Newcastles Valentino Livramento an. Vom Bauch des englischen Verteidigers springt der Ball an die Hand. Die PSG-Spieler reklamieren sofort. Eine Absicht oder eine unnatürliche Körperhaltung kann man Livramento nicht unterstellen, reagieren kann der 21-Jährige in der Situation nicht mehr.
Schiedsrichter Szymon Marciniak schaut sich die Szene im Anschluss nochmal an und entscheidet am Ende auf Strafstoß. Eine harte Entscheidung, die Kylian Mbappe in der 90.+8 Minute nicht ungenutzt ließ und zum vielumjubelten 1:1-Ausgleich verwandelte.
Für PSG war dieser Ausgleich immens wichtig. Damit bleibt man weiter vor Newcastle in der Tabelle und hat am letzten Gruppenspieltag die Chance im Spiel gegen Dortmund mit einem Dreier den Gruppensieg perfekt zu machen. Hätte Paris nicht ausgeglichen, hätten Mbappe und Co. nicht einmal Platz zwei aus eigener Kraft erreichen können.
Über den vermeintlichen Gruppensieg dürfte sich der eine oder andere Borusse kurz vor Spielschluss schon gefreut haben. Zumindest wusste Mats Hummels bei seinem ersten Interview nach der Partie noch nichts vom Ausgleich, hatte aber eine Vorahnung: "Ist das andere Spiel 0:1 ausgegangen?", fragte der BVB-Verteidiger. Als Moderator Sebastian Hellmann ihn bei Prime Video über den richtigen Spielstand aufklärte, hakte Hummels gleich nach: "Die haben noch getroffen? Ich wollte uns jetzt schon loben, dass wir sicher Erster sind (...) Wenigstens berechtigt dieses Mal?"
Geht es nach BVB-Berater Matthias Sammer und zahlreichen englischen Ex-Stars, dann hätte es den Elfmeter definitiv nicht geben dürfen. Sammer sagte bei Prime Video: "Es weihnachtet sehr in Paris. Das ist unglaublich. Muss man dazu was sagen?!"
Deutlicher wurden unter anderem die Stürmer-Stars Gary Lineker ("Wie um alles in der Welt ist das eine Strafe für PSG? Lächerlich!" und Michael Owen ("Niemals in einer Million Jahren ist das ein Elfmeter. Wir sind weiter denn je davon entfernt, die Handregel im Fußball einheitlich anzuwenden"). Die markantesten Worte wählte jedoch Alan Shearer auf X: "Tu mir einen verdammten Gefallen, Mann. Was für ein Haufen Scheiße... Eine großartige Leistung aller Spieler sollte nicht durch eine böse Entscheidung ruiniert werden" (Original: "Do me a f****** favour man. What a load of s***").
Für Marciniaks Video-Assistenten scheint die strittige Szene Folgen zu haben. Wie Sportbible berichtet, sei Tomasz Kwiatkowski von seinem Einsatz am Mittwoch bei der Partie Real Sociedad gegen RB Salzburg abgezogen worden.
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