"Der Beste der Welt": Leipzigs Maskenmann macht Top-Klubs verrückt
06.12.2022 | 12:14 Uhr
Kroatiens Josko Gvardiol ist eine der großen Entdeckungen bei der WM in Katar. Das Abwehrtalent von RB Leipzig erhält einen ganz besonderen Ritterschlag und macht die Top-Klubs verrückt. Im Viertelfinale wartet nun eine Feuerprobe.
Josko Gvardiol fällt in diesen Tagen von Katar auf. Äußerlich, weil er kurz vor der WM einen Nasenbeinbruch erlitten hatte und deswegen mit einer Maske auflaufen muss. Doch der 20-Jährige macht vor allem sportlich von sich reden.
Zusammen mit dem Routinier und Ex-Liverpooler Dejan Lovren bildet er bei Kroatien ein kongeniales Innenverteidiger-Duo. Die beiden sind hauptverantwortlich dafür, dass die Abwehr des Vize-Weltmeisters kaum zu überwinden ist. In vier Spielen kassierte Kroatien erst zwei Gegentore. Gvardiol verpasste bislang keine einzige Minute und lehrt Top-Stürmern wie Belgiens Romelu Lukaku das Fürchten.
Beim spannungsgeladenen Gruppenfinale gegen Belgien (0:0) bekam er in der Nachspielzeit im Fünfmeterraum eine Fußspitze noch soeben vor dem einschussbereiten Lukaku an den Ball und stellte damit Kroatiens Einzug ins Achtelfinale sicher. Anschließend hagelte es Lobeshymnen - und einen ganz besonderen Ritterschlag.
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"Er ist der beste Verteidiger der Welt", schwärmte Nationaltrainer Zlatko Dalic und fügte dann etwas relativierend hinzu: "Er ist erst 20 Jahre alt. Wenn er jetzt noch nicht die Nummer eins sein sollte, dann wird er es werden." Mit dieser Prognose steht er keineswegs alleine da.
Der 1,85 Meter große und rund 80 Kilogramm schwere Abwehrmann überzeugt mit einer resoluten Zweikampfführung, verfügt dazu über eine gute Grundschnelligkeit und mit seinem linken Fuß ist er dazu in der Lage, das Spiel zu eröffnen sowie mehrere Zonen zu überspielen. Es sind die Qualitäten eines modern geprägten Innenverteidigers. Und wenn diese bereits im Alter von 20 Jahren so stark ausgebaut sind, verwundert es nicht wirklich, dass sich die Top-Klubs beim Berater des Leipzig-Juwels melden.
"Josko ist in Leipzig total glücklich. Seine Entwicklung ist toll und RB spielt unter Marco Rose sehr gut", stellt Gvardiols Berater Marjan Sisic exklusiv gegenüber Sky klar. Der Youngster hatte er erst im September seinen Vertrag bis 2027 verlängert, in dem Zuge wurde auch sein Gehalt angepasst.
Leipzigs großer Trumpf bei Gvardiol: Die WM-Entdeckung verfügt nach Sky Infos über keine Ausstiegsklausel, eine mögliche Ablöse ist demnach frei verhandelbar. Mit einem Marktwert von 69 Millionen Euro liegt Gvardiol schon jetzt auf Platz sieben der wertvollsten Innenverteidiger, dieser dürfte nach den Leistungen in Katar weiter steigen.
"Mit Blick auf einen möglichen Sommertransfer 2023 haben wir keine Eile und ich kann sagen, dass es keine Einigung mit irgendeinem Verein gibt. Natürlich haben sich einige Top-Klubs informiert, aber er hat einen langfristigen Vertrag bei RB", sagt Sisic, der Gvardiol bereits seit dessen 13. Lebensjahr betreut.
Drei große Wünsche hatte Gvardiol mal geäußert: Für Dinamo zu spielen, für die Nationalmannschaft und irgendwann in England. Die ersten beiden Ziele haben sich bereits erfüllt, das dritte dürfte bei den Leistungen nur eine Frage der Zeit sein.
Nach Sky Infos haben der FC Chelsea, Manchester United, der FC Barcelona und Real Madrid konkretes Interesse hinterlegt. Zum FC Bayern gibt es dagegen keinen Kontakt. Zum Interesse des FC Chelsea hatte Gvardiol bereits zuletzt Stellung bezogen.
"Mein Agent kümmert sich darum und wir werden sehen. Im Moment bin ich glücklich in Leipzig. Ich weiß es nicht, wir werden sehen - man kann nie wissen", sagte der gegenüber The Athletic. Weiter fügte er hinzu: "Es ist natürlich ein großer Verein und wer weiß, vielleicht bin ich eines Tages dort."
Eines steht fest: Die 19 Millionen Euro, die RB an Dinamo Zagreb im Sommer 2021 überwiesen hat, sind gut angelegtes Geld. Die Sachsen dürften ein Vielfaches einstreichen, sollte Gvardiol vor 2027 den Verein verlassen.
Soweit ist es aber noch nicht. Nach Sky Infos ist demnächst ein Treffen zwischen Gvardiols Berater und Leipzigs neuem Sportchef Max Eberl geplant. "Der Ausgang der Gespräche ist offen, aber das Verhältnis aller Parteien ist absolut harmonisch", sagte Sky Transfer-Experte Florian Plettenberg am Montag in "Transfer Update - die Show".
Für Gvardiol spielt seine Zukunft ohnehin aktuell nur eine untergeordnete Rolle. Am Freitag (16 Uhr) wartet auf ihn im Duell mit Brasilien die Feuerprobe. Dann will der Mann mit der Maske auch der Samba-Offensive um Neymar und Richarlison das Fürchten lehren.
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