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Schalke 04: Enttäuschung & Frust nach Niederlage gegen Augsburg

Jetzt kann es für Kramer & Schalke richtig bitter werden

Für Trainer Frank Kramer könnte es auf Schalke ungemütlich werden.
Image: Für Trainer Frank Kramer könnte es auf Schalke ungemütlich werden.  © DPA pa

Der FC Schalke 04 hat bei der unnötigen Niederlage im richtungsweisenden Heimspiel gegen den FC Augsburg erneut viel Lehrgeld bezahlt. Für den Bundesliga-Rückkehrer könnten die nächsten Wochen nun richtig bitter werden.

"Extrem enttäuscht". So beschrieben Schalkes Trainer Frank Kramer, Sportdirektor Rouven Schröder und Kapitän Simon Terodde unisono ihre Gefühlslage. Die 2:3-Niederlage gegen den FC Augsburg in einer intensiv und emotional geführten Auseinandersetzung ist für den Aufsteiger ein Nackenschlag, der "noch ein paar Tage länger wehtun" wird, wie ein sichtlich geknickter Terodde prophezeite. Und der war aus Schalker Sicht so überflüssig wie ein Sandkasten in der Sahara.

Die Knappen waren drauf und dran, das Spiel nach einem 0:2-Rückstand komplett zu drehen, der Lautstärkepegel in der Veltins-Arena war nach dem 2:2-Ausgleichstreffer von Tom Krauß am Anschlag. Doch Schalke hat ein großes Problem, das ganz besonders ab der 71. Minute und der Gelb-Roten-Karte für Mergim Berisha mehr als offensichtlich wurde. Es fehlt nach wie vor ein klares Spielkonzept.

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Der FC Augsburg gewinnt in Unterzahl beim FC Schalke 04, der zwischenzeitlich einen 0:2-Rückstand auf 2:2 verkürzte. Doch am Ende stehen die Königsblauen mit leeren Händen da und der Druck auf Frank Kramer wächst.

Schröder: "Darf so in der Bundesliga nicht passieren"

In Überzahl ist es den Gastgebern nicht gelungen, klare Torchancen zu kreieren, weil ein Offensiv-Plan fehlt und es an Kreativität mangelt. Daher blieben sie bei ihren lang und zumeist planlos in den Strafraum gespielten Bällen, die die Augsburger mühelos verteidigen konnten, statt durch ein gezieltes Kurzpassspiel Räume zu schaffen und den Gegner zu bewegen. Für Schalke ein derart schwieriges Unterfangen, weil Schwächen im Passspiel schon die gesamte Saison zu beobachten waren, oftmals fehlen Präzision und Schärfe.

"Wir müssen dann ruhig bleiben und die Wucht vors Tor bringen. Das haben wir leider nicht mehr gemacht", analysierte Kramer. Mit der Ruhe war es nach dem Gegentor zum 2:3 durch Andre Hahn ohnehin geschehen.

Ein Gegentor zuhause trotz Überzahl, das "darf so in der Bundesliga nicht passieren", brachte es Schröder auf den Punkt. Oder anders ausgedrückt: Wer es wie Schalke nicht schafft, zuhause gegen zehn Augsburger mindestens einen Zähler zu holen, dem drohen harte Zeiten im Kampf um den Klassenerhalt. Mit nur einem Sieg und sechs Punkten aus acht Spielen ist der Klub als Tabellen-15. zwar noch über dem Strich platziert, doch das ist zum jetzigen Zeitpunkt unerheblich.

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Schalke lässt wertvolle Chancen aus

Der Traditionsverein hat es in den ersten Spielen verpasst, aus günstigen Situationen deutlich mehr Kapital zu schlagen. In Wolfsburg vergab Terodde eine doppelte Elfer-Chance, in Stuttgart agierten die Knappen wie gegen Augsburg über 20 Minuten in Überzahl. Statt dürftigen zwei hätten es in diesen drei Partien mindestens fünf Punkte sein müssen. Punkte, die ein kleines Polster geschaffen hätten mit Blick auf die anstehenden Aufgaben im Oktober. Die sind anspruchsvoll.

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Am kommenden Spieltag geht es zum krisengeschüttelten Bayer Leverkusen, das mit nur fünf Punkten als Vorletzter sogar hinter Schalke liegt und zum Siegen verdammt ist. Anschließend geht es zwei Mal gegen Hoffenheim (zuhause in der Liga und auswärts im Pokal), gefolgt vom Auswärtsspiel bei der Hertha und dem Heimspiel gegen Freiburg.

Daher wäre ein Sieg gegen Augsburg - vor allem nach 0:2-Rückstand - für Schalke von enormer Bedeutung gewesen, es hätte die Mannschaft durch die kommenden Wochen tragen können. Dafür "haben ein paar Prozentpunkte gefehlt", monierte Kramer. Moral, Kampfgeist und Wille lässt sich dem S04 nicht absprechen, fraglich ist nur, ob das für die Bundesliga ausreichend ist. Und da mehren sich insbesondere nach einer Niederlage in Überzahl die Zweifel.

Van den Berg droht längere Pause

So sehr Schröder auch betonte, dass der Kopf oben bleiben werde: Schalke muss nicht nur einen sportlichen, sondern auch mentale Tiefschläge verarbeiten. Innenverteidiger Sepp van den Berg droht eine längere Pause. Der 20-Jährige knickte äußerst unglücklich um und zog sich nach Angaben von Schröder möglicherweise einen Bruch zu.

Die ohnehin anfällige Defensive (nur Bochum hat mehr Gegentore) dürfte damit nicht stabiler werden, zumal Leo Greiml die fehlende Spielpraxis nach seinem auskurierten Kreuzbandriss verständlicherweise noch anzumerken ist. Allerdings stellt der Neuzugang die einzig verbliebende Alternative für Kramer dar.

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Kritik an Kramer wächst

Dessen Arbeit wird im Umfeld von Tag eins an mit großer Skepsis beäugt, Ergebnisse und Spielweise lassen die Kritiker nicht verstummen. Im Gegenteil. Schalke kassiert hinten viel zu einfache Gegentore und tritt offensiv zu harmlos auf.

Die Verantwortlichen wussten genau, was sie mit dem 50-jährigen Fußball-Lehrer bekommen würden: laufintensiven und kampfbetonten Fußball. Dafür steht Frank Kramer. Stellt sich die entscheidende Frage: Ist mit dem Kader mehr möglich oder befindet sich Schalke schlichtweg bereits am Limit? Eine Antwort darauf werden die nächsten Wochen geben.

Mehr zum Autor Robin Schmidt

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