Schiedsrichter Felix Zwayer setzt seine Karriere nach Morddrohungen offenbar fort
Nach zweimonatiger Auszeit: Zwayer deutet Rückkehr an
02.02.2022 | 14:52 Uhr
Das Karriere-Ende ist wohl vom Tisch. Schiedsrichter Felix Zwayer hat nach dem Trubel der vergangenen Wochen seine Rückkehr angedeutet.
Die Liebe zur Pfeife geht durch den Magen - zumindest bei Felix Zwayer. "Ich habe alle Themen für meine Entscheidung abgearbeitet", sagte der Schiedsrichter hinsichtlich seiner Rückkehr auf die Fußballbühne nach dem Wirbel der vergangenen Wochen: "Aber es ist immer noch eine Bauchgeschichte."
Eben jener Bauch scheint allerdings deutliche Signale gesendet zu haben. Die selbstverordnete Auszeit Zwayers als Folge der heftigen Debatte im Anschluss an das Bundesliga-Topspiel zwischen Borussia Dortmund und Bayern München (2:3) Anfang Dezember geht wohl zu Ende. Das im Raum stehende Karriere-Ende ist offenbar vom Tisch.
Zwayer nimmt an Online-Schulung der UEFA teil
"Nur wenn ich es ausprobiere, werde ich erfahren, wie der Fußball in Zukunft auf mich wirkt", sagte Zwayer dem kicker: "Wenn ich es nicht tue, werde ich später vielleicht einmal sagen, dass ich diese Chance verpasst habe. Und das will ich nicht."
Zwayers jüngste Teilnahme an einer Online-Schulung der Europäischen Fußball-Union (UEFA) darf zudem als Indiz dafür gewertet werden, dass der 40-Jährige weitermachen möchte. "Schön, dass die UEFA keinerlei Bedenken hatte, ob ich an dem Lehrgang teilnehmen soll", sagte Zwayer, der trotz seines Rückzugs Mitte Dezember vom Weltverband FIFA erneut auf die Liste der internationalen Top-Referees gesetzt worden war.
DFB würde Zwayer-Comeback begrüßen
Die Unparteiischen-Spitze des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) würde ein Comeback Zwayers sehr begrüßen. "Wir wünschen uns und würden uns freuen, wenn Felix Zwayer uns und dem Fußball als Schiedsrichter erhalten bleibt", hatte Referee-Boss Lutz Michael Fröhlich zuletzt gesagt: "So einen Abschied hat kein Mensch verdient."
Mit seiner Rückkehr würde Zwayer signalisieren, dass er die Strapazen der vergangenen Wochen gemeistert und die Geschehnisse aufgearbeitet hat. Vor allem Schilderungen über den Eingang von Droh-Mails und die psychische Belastung der Familie hatten den Eindruck erweckt, dass Zwayer die Pfeife nicht mehr in den Mund nehmen könnte.
Bellingham kritisiert Zwayer stark
Ausgelöst wurde die Debatte um Zwayer durch den Dortmunder Jude Bellingham. Der Engländer hatte den Unparteiischen nach dem Bayern-Spiel verbal hart attackiert: "Man gibt einem Schiedsrichter, der schon mal Spiele verschoben hat, das größte Spiel in Deutschland. Was erwartest du?"
Bellingham, der für seine Aussage 40.000 Euro Strafe zahlen musste, bezog sich auf die Verstrickung Zwayers in den Manipulationsskandal um seinen früheren Kollegen Robert Hoyzer. Zwayer bestreitet nach wie vor, dass er einst Geld angenommen hat, um ein Spiel zu manipulieren.
Zwayer wird keine Manipulation im Hoyzer-Skandal nachgewiesen
Damit geht er allerdings nicht konform mit der Aktenlage rund um den Hoyzer-Skandal im Jahr 2004. Es "ist davon auszugehen", dass Zwayer als Assistent Geld vom Drahtzieher Hoyzer angenommen habe, heißt es im Urteil des damaligen Sportgerichts-Vorsitzenden Rainer Koch aus dem Jahr 2006.
Zwayer gab hinterher an, dass er den Richterspruch nur aus verfahrenstechnischen Gründen akzeptiert habe. Später deckte Zwayer den Skandal mit auf, eine Manipulation wurde ihm trotz Sperre nie nachgewiesen.
Auch seine selbstverordnete Sperre scheint nun vorüber zu sein.
Sport-Informations-Dienst (SID)
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