Ein nicht gegebener Elfmeter ist auch zwei Tage nach dem DFB-Pokal-Finale zwischen dem FC Bayern und Eintracht Frankfurt das große Diskussionsthema. Nun äußerst sich erstmals Schiedsrichter Felix Zwayer zu seiner Entscheidung.
Und der 37-Jährige stellt trotz der großen Kritik Eines ganz klar: Er würde wieder so entscheiden. "Ich konnte anhand des Bildmaterials keinen Kontakt sehen, der aus meiner Sicht ursächlich für das zu Fall kommen von Martinez war", rechtfertigt sich Zwayer im Interview mit dem kicker: "Auch mit dem Abstand von zwei Tagen stehe ich zu dieser Entscheidung."
Javi Martinez war nach einem Tritt von Frankfurts Kevin-Prince Boateng in der 93. Minute im Strafraum zu Fall gekommen. Nach Rücksprache mit dem Video-Assistenten sah sich der Referee die Szene selbst noch einmal auf dem Bildschirm am Spielfeldrand an - und blieb bei seiner Entscheidung: kein Elfmeter!
Zwayer "zufrieden" mit Bildauswahl
Sky Schiedsrichterexperte Peter Gagelmann hatte im Anschluss die Bildauswahl kritisiert, die aus Köln zur Verfügung gestellt wurde. Zwayer selbst war mit den Bildern jedoch zufrieden: "Ich war schon fast fertig, wollte dann aber nochmal auf Nummer sicher gehen und habe mir die Szene nochmals in Realgeschwindigkeit vorspielen lassen. Dann waren für mich keine Fragen mehr offen, ich brauchte also keine andere Perspektive."
Restlos überzeugt ist Schiedsrichterchef Lutz Michael Fröhlich von Zwayers Ausfürhungen nicht. Er könne die Argumentation zwar nachvollziehen. "Gleichwohl machen wir uns in der Kommission intensiv Gedanken darüber, ob solche Entscheidungen am Ende in der Öffentlichkeit noch nachvollziehbar sind, da es dort schon eine erdrückende Meinungsmehrheit in Richtung Strafstoß gibt", sagte Fröhlich gegenüber dem kicker.
Auch Lothar Matthäus hat für Zwayer wenig Verständnis. In seiner Kolumne So sehe ich das auf skysport.de bezeichnet der Sky Experte die Entscheidung als "unverzeihbar".