Schalke 04 hat den ersten Transfer-Coup für die anstehende Saison in der 2. Bundesliga gelandet. Die Königsblauen sichern sich die Dienste von Simon Terodde und schließen damit eine der großen Baustellen im Kader.
"Das ist eine gute Verpflichtung", findet Sky Reporter Dirk große Schlarmann. Und tatsächlich scheint es, als hätten die Schalker, die in den letzten Jahren nun wirklich nicht das beste Händchen bei Transfer bewiesen haben, mit Terodde einen echten Glücksgriff gemacht.
Zum einen kommt der Stürmer ablösefrei und belastet damit das ohnehin überschaubare Transferbudget nicht. Dazu geht S04 durch den Einjahresvertrag mit Option auf ein weiteres Jahr kein großes Risiko ein. "Das ist der neue Weg, den Schalke geht", stellt große Schlarmann fest.
Terodde soll Schalke-Sturm beleben
Aber nicht nur wirtschaftlich, sondern vor allem sportlich macht diese Verpflichtung absolut Sinn. Die Schalker haben nämlich ein Riesenproblem im Sturm. Klägliche 18 Tore hat der Bundesligaabsteiger nach 31 Spieltagen auf dem Konto. Der beste Torschütze ist Youngster Mathew Hoppe mit fünf Treffern.
Von Terodde erhofft sich Sportvorstand Peter Knäbel nun eine deutliche Belebung für die Abteilung Attacke. "Simon wird unser Offensivspiel mit seinem Gespür für den torgefährlichen Raum und seiner Kaltschnäuzigkeit im Abschluss bereichern", versichert Knäbel in seinem Statement bei der Verkündung des Transfers.
"Wenn einer weiß, wie 2. Liga geht, dann Terodde"
Diese Vorschusslorbeeren kommen nicht von Ungefähr. Terodde zeigt sich in der aktuellen Saison beim Hamburger SV in absoluter Top-Form. Mit 26 Torbeteiligungen (21 Tore, 5 Assists) rangiert der 33-Jährige in der Scorerliste auf Rang zwei hinter Bochums Serdar Dursun (26; 21 Tore, 6 Assists).
Außerdem ist Terodde ein ausgewiesener Zweitligaexperte. 250 Partien im deutschen Unterhaus hat der gebürtige Bocholter bereits auf dem Buckel und bugsierte die Kugel dabei 139 Mal in den gegnerischen Kasten. "Wenn einer weiß, wie es in der 2. Liga geht und wie du in der 2. Liga knipst, dann ist es Simon Terodde", unterstreicht große Schlarmann.
Dass die 2. Bundesliga die Wohlfühlzone des Stürmers ist, machten auch seine Ausflüge in die höchste deutsche Spielklasse deutlich: In 58 Bundesliga-Einsätzen für den 1. FC Köln bzw. den VfB Stuttgart kam Terodde nie wirklich in die Spur und brachte es lediglich auf zehn Treffer.
Terodde kann Wiederaufstieg
Stattdessen bringt der Angreifer aber alles mit, was für den Aufstiegskampf gefordert ist. Mit dem VfB Stuttgart und dem 1. FC Köln ist ihm in der Vergangenheit jeweils der direkte Wiederaufstieg in die Bundesliga geglückt. Terodde habe "über viele Jahre die richtige Mentalität und Einstellung nachgewiesen", attestiert ihm auch Knäbel.
Damit passt er perfekt ins Anforderungsprofil von Trainer Dimitrios Grammozis, der für die kommende Saison Spieler in seinen Reihen wissen will, die nicht nur "eine gute Einstellung haben, Kämpferherz mitbringen und guten Fußball spielen können. Sondern auch Spieler, die eine gewisse Qualität besitzen."
Dass es ein Terodde alleine aber auch nicht immer richten kann, zeigt das Beispiel HSV. Denn die Hamburger drohen trotz ihres Super-Sturms die Rückkehr in die Bundesliga zum dritten Mal in Folge zu verpassen.
Eine Wiederaufstiegs-Garantie ist die Verpflichtung von Simon Terodde für Schalke also nicht. Doch ein "zentraler Baustein", wie es Knäbel ausdrückt, ist damit immerhin gelegt.