Hamann über Tuchel: "Art und Weise hat mich gewundert"
08.11.2023 | 12:04 Uhr
Sky Experte Didi Hamann hält es für legitim, dass Bayern-Coach Thomas Tuchel sich gegen Kritik wehrt. Im Streit zwischen Tuchel sowie ihm und Lothar Matthäus stört den Ex-Profi aber etwas anderes.
Der frühere Nationalspieler Didi Hamann hat sich im Zwist mit Thomas Tuchel verwundert über die Form der Kritik des Bayern-Trainers geäußert. "Die Art und Weise hat mich etwas überrascht und gewundert. Das ist auch eine Form des Anstands. Das muss man auf einer gewissen Ebene machen", sagte Hamann bei Sky90. Tuchel hatte nach dem 4:0 der Münchner im Bundesliga-Topspiel bei Borussia Dortmund gereizt auf die Kritik von Hamann und Lothar Matthäus reagiert und das Interview am Sky Tisch abgebrochen.
Hamann verwies auf die Verdienste von Matthäus als Rekordnationalspieler. Der 50 Jahre alte Tuchel hatte sich im Sky Interview ein Wortduell mit Matthäus und Moderator Sebastian Hellmann geliefert. Der ehemalige Bayern-Profi Matthäus hatte wie Hamann nach dem Pokal-Aus des Rekordsiegers beim Drittligisten 1. FC Saarbrücken Kritik an Tuchel und dem Team geäußert. "Dass er sich gewehrt hat, verstehe ich. Er muss sich schützen, die Spieler schützen, den Verein schützen, das ist ja seine Pflicht. Das gehört zum Geschäft und das macht die Sache ja auch aus", sagte Hamann.
Der Experte bemängelte aber, dass Tuchel nicht gesagt habe, "was ihn gestört hat". Zudem warf Hamann eine alles andere als unwichtige Frage auf: "Die große Frage wird sein, wie der Verein darüber denkt? Das, was gestern nach dem Spiel passiert ist, hatte schon ein stückweit etwas von Unberechenbarkeit. Ich glaube, das ist für einen Verein etwas, das nicht gerne gesehen wird. Weil du natürlich schon - egal was passiert - ein Gefühl haben willst, wie der Trainer reagieren wird. Ich glaube, dass die Verantwortlichen über die Art und Weise überrascht waren."
Persönlich habe er kein Problem mit Tuchel: "Ich versuche mich immer sachlich zu äußern. Mir geht es immer um die Sache, mir geht es gar nicht um Thomas Tuchel. Hier geht es um den FC Bayern", sagte Hamann. "Ich habe in der Jugend in Auswahl-Mannschaften mit ihm gespielt. Ich schätze ihn sehr, er hat einen guten Humor."
Aus sportlicher Sicht hält Hamann an seiner Kritik fest. "Sie haben das erste Mal in acht Monaten unter Thomas Tuchel ein Spiel gezeigt von Minute eins bis 90, wo ich sage: Wow, das war stark." Die Art und Weise, wie die Münchner Fußball spielten, sei in dieser Saison aber "größtenteils nicht gut". Es fehle zu oft an Souveränität und Konzentration.
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