Hertha vor schwierigem Spagat: Wie geht es nach Bernsteins Tod weiter?
17.01.2024 | 15:20 Uhr
Hertha-Fans haben am Mittwoch dem gestorbenen Präsidenten Kay Bernstein am Rande einer Trainingseinheit die letzte Ehre erwiesen. Am Sonntag beim Spiel gegen Düsseldorf wird das Gedenken fortgesetzt. Danach steht die schwierige Rückkehr in den Alltag an. Sky erklärt, wie es in Berlin weitergeht.
Rund 80 Anhänger von Hertha BSC verfolgten am Mittwochnachmittag die erste öffentliche Trainingseinheit der Berliner nach dem Bekanntwerden des Todes von Kay Bernstein am Vortag. Viele von ihnen hatten Blumen dabei.
Sportdirektor Benjamin Weber und Trainer Pal Dardai betraten als erste den Trainingsplatz, die Mannschaft folgte. Den Fans sollte mit dem öffentlichen Training auch eine weitere Möglichkeit zur Anteilnahme gegeben werden, hatte Hertha erklärt.
Vor der Geschäftsstelle bildete sich eine Schlange. Dort wurde ein gerahmtes Bild von Bernstein aufgestellt, über eine Ecke die blaue Trainingsjacke gehängt, die das Markenzeichen des Präsidenten war. Vor dem Bild wurden Blumen niedergelegt und Kerzen aufgestellt. Einige Fans weinten, viele trugen sich in das Kondolenzbuch ein.
Die für Freitag vorgesehene Spieltagskonferenz sagte der Verein am Mittwoch ab. Vor dem Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf am Sonntag (13.30 Uhr live auf Sky) wird es eine Schweigeminute geben, die Mannschaft wird mit Trauerflor auflaufen.
Es ist davon auszugehen, dass der Klub und die Fans ihren verstorbenen Präsidenten ehren werden.
"Ich bin mir sicher, dass sich die Fans einiges einfallen lassen", sagt Sky Reporterin Lisa de Ruiter (Nachruf auf Kay Bernstein: Er stand für die Liebe zur Hertha).
Nach Bernsteins Tod wurde am Mittwoch ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet. Dies sei ein Standardvorgang, wenn die Todesursache unklar sei, sagte eine Sprecherin der Polizei der dpa am Mittwoch. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt/Oder werde nun über die weiteren Maßnahmen entscheiden, sagte die Sprecherin.
Nach Bernsteins Tod müssen abseits der Trauer auch die Geschäfte des Vereins weitergeführt werden.
"In den Alltag zu finden, wird eine ganz schwere Aufgabe", erklärt Sky Reporterin de Ruiter und ergänzt: "Es muss weitergehen, aber es ist ein ganz schwieriger Spagat."
Vize-Präsident Fabian Drescher wird als Interims-Präsident fungieren. Der 41-Jährige hatte bereits die Mitgliederversammlung im vergangenen Oktober geführt, als Bernstein aufgrund eines Unfalls im Krankenhaus lag.
Ob Drescher bis zu den turnusmäßigen Neuwahlen im Oktober bleibt oder es auf der Mitgliederversammlung im Frühjahr vorgezogene Neuwahlen gibt, ist noch nicht geklärt. "Ich kann mir vorstellen, dass man keine vorzeitigen Neuwahlen ansetzen wird", meint de Ruiter.
Neuwahlen könnten die Gremien um das weiterhin handlungsfähige Präsidium, dem Aufsichtsrat und dem Vereinsgericht einberufen.
Wofür man sich am Ende auch entscheiden wird, das gemeinsame Ziel ist in jedem Fall klar: Der Berliner Weg soll im Sinne von Kay Bernstein weitergeführt werden.
Sky Sport mit dpa
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