Stadionverbot unwirksam: DFB verliert Prozess gegen Fan
Empfehlung der Polizei reicht nicht aus
04.10.2018 | 21:57 Uhr
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat im Prozess um ein bundesweites Stadionverbot eines Fans von Hannover 96 eine Niederlage hinnehmen müssen.
Das bestätigte das Amtsgericht Frankfurt am Montag gegenüber der DPA. Bereits am Freitag hatte das Gericht demnach das Stadionverbot für unrechtmäßig erklärt.
Während eines Zweitliga-Spiels im November 2016 war der Fan von Hannover 96 auswärts bei Eintracht Braunschweig in Polizeigewahrsam genommen. Der Anhänger von H96 war in der Vergangenheit nicht auffällig geworden. Auch bei der Kontrolle seines Autos wurden keine gefährliche Gegenstände gefunden.
DFB hätte ermitteln müssen
Dennoch hatte die Polizei dem DFB geraten, gegen den Kläger sowie 177 weitere Anhänger ein bundesweites Stadionverbot bis März 2019 auszusprechen.
Laut Urteilsbegründung des Frankfurter Amtsgerichts hätte der DFB in diesem Fall aber selbst ermitteln müssen und sich nicht nur auf eine Empfehlung der Polizei verlassen dürfen.
