Bundestrainer Löw schwärmt von Lars Stindl
Stindl traf in beiden Partien der DFB-Elf
24.06.2017 | 13:16 Uhr
Mit zwei Toren beim Confed-Cup ist Neuling Lars Stindl der Goalgetter der jungen DFB-Elf. Sein Ausgleichstreffer gegen Chile rettete den deutschen Adlern nicht nur einen Zähler, sondern wahrt zudem die Chance auf den Gruppensieg.
Mit 28 Jahren ist Lars Stindl ein "Spätnominierter" von Bundestrainer Joachim Löw. Und den DFB-Coach hat Stindl nach den ersten Auftritten im DFB-Trikot gänzlich überzeugt und schier ins Schwärmen versetzt: "Lars hat schon gegen Dänemark nach nur einem Tag Training eine gute Leistung gezeigt. Er ist ein sehr raffinierter Spieler mit unglaublicher Spielintelligenz und guter Orientierung im Raum."
Dass Stindl beim Confed Cup der zweitälteste Akteur im DFB-Kader ist, sieht der Bundestrainer eher als Vorteil: "Es war unglaublich wichtig für uns, hat ganz vorne die Bälle gut verarbeitet, fast alle Bälle behauptet und ist dann selbst in die Spitze gegangen. Er hat in der Zeit bei uns absolut überzeugt. Er ist ruhig und selbstsicher, zeigt keine Anzeichen von Nervosität, ist eine sehr gute Persönlichkeit und ein sehr guter Spieler."
Mit dem "zweiten Frühling" im Rücken macht sich der ehemalige Hannoveraner berechtigte Hoffnungen, auch im nächsten Jahr nach Russland zurückzukehren und seine ersten Weltmeisterschaftsminuten zu schnuppern. Seit der ersten Nominierung bot der Bundestrainer Stindl in allen vier Länderspielen immer in der Startformation auf.
Für Löw könnte der Kapitän von Borussia Mönchengladbach eine passende Alternative zu den wuchtigen Stürmertypen wie Mario Gomez oder Sandro Wagner sein. Stindl kommt etwas mehr aus dem Mittelfeld und stößt mit Zug und Drang in den Strafraum hinein. Sein "Killerinstinkt" verhalf ihm in der abgelaufenen Saison zu elf Treffern im "Fohlen-Trikot".
Beim Confed Cup zählt der Offensivakteur bereits nach dem zweiten Auftritt zu den Gewinnern des Turniers. Schon im Auftaktspiel gegen Australien (3:2) traf Stindl zur 1:0-Führung. Vor allem seine Flexibilität macht den 28-Jährigen für den Bundestrainer so wertvoll: Im Duell mit dem Asienmeister kam Stindl über die Außenbahnen, in der Partie gegen Chile (1:1) setzte ihn Löw als zentralen Stürmer ein. Auch zentral hinter den Stürmern fühlt sich Stindl wohl.
Dort herrscht mit Spielern wie Marco Reus, Thomas Müller, Mesut Özil und Co. allerdings ein reger Konkurrenzkampf.
Das kurzfristige Ziel Gruppensieg hat Stindl nach dem Remis gegen Chile und trotz der Euphorie um seine Person nicht aus den Augen verloren und blickt optimistisch auf das Duell mit Kamerun voraus: "Wir wollten ein gutes Spiel abliefern und möglichst auch punkten. Der Gruppensieg ist noch drin. Dennoch wirkt das Spiel gegen Kamerun ein Stück weit Gefahr. Wir werden uns in den nächsten Tagen darauf einstellen und wollen auch da wieder den maximalen Erfolg."