Liverpool bietet wohl 90 Millionen Euro bei Winter-Wechsel
12.01.2018 | 22:02 Uhr
Mit dem bwin-Topspiel gegen den FC Schalke 04 (Samstag ab 17:30 Uhr live auf Sky Sport Bundesliga 1 HD) startet RB Leipzig in die Rückrunde. Beim Vize-Meister steht momentan jedoch ein ganz anderes Thema im Mittelpunkt: Der mögliche Winter-Wechsel von Naby Keita zum FC Liverpool.
Es war schon komisches Schauspiel, das Naby Keita am Donnerstag abzog. Als einer der Letzten betrat der Mittelfeldmann mit hängenden Schultern den Trainingsplatz. Dann setzte er sich in einen Golfwagen, während sich seine Teamkollegen bereits mit dem Ball aufwärmten. Erst nach einem Gespräch mit Co-Trainer Zsolt Löw erbarmte sich auch Keita, am Training teilzunehmen.
"In der Phase, in der ihr noch da wart, war er sehr zurückhaltend. Als ihr weg wart, war er richtig gut", wollte Ralph Hasenhüttl das Auftreten seines exzentrischen Stars nicht überbewerten. Doch es wurde mehr als deutlich, was der 22-Jährige mit seiner Körpersprache in den 20 Minuten der öffentlichen Einheit mitteilen wollte: 'Ich will sofort weg aus Leipzig.'
Sein Wechsel im Sommer zum FC Liverpool seht schon seit Längerem fest. Allerdings will der Klub von Trainer Jürgen Klopp den Guineer am liebsten jetzt schon verpflichten. Dafür sollen die Reds sogar gewillt sein, zusätzliche 15 Millionen Euro auf die bereits vereinbarten 75 Millionen Euro draufzulegen. Damit würde Keita hinter Ousmane Dembele (für 105 Millionen Euro vom BVB zu Barca) zum zweitteuersten Bundesliga-Transfer werden. Das sorgt ausgerechnet vor dem richtungsweisenden Heimspiel gegen Schalke für mächtig Unruhe bei den Leipzigern.
"Der Stand ist unverändert", sagte Hasenhüttl: "Wir haben immer gesagt, dass es für uns keinen Grund gibt Keita vorher abzugeben." Doch auch der RB-Coach sollte sich hinterfragen, ob es wirklich Sinn macht, mit einem lustlosen Profi in die Rückrunde zu gehen. Und auch der Klub dürfte angesichts der Summe von 90 Millionen Euro ins Grübeln kommen.
Der dribbelstarke Kreativspieler konnte seine überragenden Leistungen aus der Vorsaison in der abgelaufenen Hinrunde nicht abrufen, dazu flog er gleich zwei Mal vom Platz. Für Hasenhüttl steht dennoch außer Frage, dass "er gegen Schalke spielen wird. Und ich hoffe, dass er gut spielen wird". Sollte das nicht der Fall sein, könnte ein Umdenken bei den Verantwortlichen stattfinden.
Zwar würde ein vorzeitiger Verkauf zweifelsohne eine Lücke im Mittelfeld reißen, doch das Wechsel-Theater wäre endlich beendet. Zumal Neuzugang Kevin Kampl bereits bewiesen hat, dass er diese Position ebenfalls ausfüllen kann. Und die Extra-Millionen aus Liverpool könnte der Europa-League-Teilnehmer zusätzlich in einen Nachfolger investieren.