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Thomas Tuchel spricht über seine Entlassung beim BVB

Ex-Trainer über Rauswurf und Zukunftspläne

Thomas Tuchel spricht über seinen Rauswurf in Dortmund.
Image: Thomas Tuchel spricht über seinen Rauswurf in Dortmund.  © Imago

Die Zeichen deuteten schon länger auf eine Trennung: Am 30. Mai, zwei Tage nach dem Gewinn des DFB-Pokals, trennte sich Borussia Dortmund von ihrem Erfolgscoach Thomas Tuchel. Lange war es ruhig um den 44-Jährigen. Jetzt spricht der Trainer erstmals offen wie nie im ZEITmagazin MANN über den Tag seines Rauswurfs.

Die Fronten zwischen Tuchel und BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Manager Michael Zorc hatten sich seit dem Attentat auf den BVB-Bus verhärtet. Der Trainer glaubte bis zum Tag der Entlassung noch an eine weitere Zusammenarbeit. "Der Termin war in einem Hotel, nicht auf dem Vereinsgelände, wer weiß, dachte ich, vielleicht gibt's ein gemeinsames Essen und ein klärendes Gespräch", so Tuchel. Seine Frau hatte ihn vor dem Termin gewarnt und schon eine Vorahnung, was passieren würde.

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Der Ex-BVB-Trainer zeigt am Sky Mikro Verständnis für den jungen Franzosen.

Dem 44-Jährigen sei erst beim Betreten des Hotels klar geworden, dass die Trennung wirklich bevorstand. Nach einer Viertelstunde war der Termin vorbei, die Kündigung ausgesprochen. Trotz seiner Entlassung blickt er auch gerne an die Zeit in Dortmund zurück: "Mir ist schon klar: Wären wir nicht Pokalsieger geworden und nicht Dritter in der Liga, hätte es für mich schlechter ausgehen können."

Sein Scheitern führt er nicht auf Erfolglosigkeit zurück, sondern aufgrund der zwischenmenschlichen Beziehung: "Wenn starke Persönlichkeiten aufeinandertreffen, entsteht Reibung", erklärte Tuchel und fügte selbstkritisch an: "Da bin ich keineswegs immer das Opfer, um Gottes willen", erklärt Tuchel im ZEITmagazin MANN.

Tuchel: "Es kribbelt wieder"

In der Zwischenzeit hat der 44-Jährige Abstand vom Fußball gewonnen. Er hat abgeschaltet, Zeit mit der Familie verbracht und einen langen Urlaub genossen, sagt er im Rahmen des Abschiedsspiels von Nikolce Noveski gegenüber Sky Sport.

So langsam scheint Tuchel aber wieder Interesse an einer neuen Aufgabe zu haben: "Wenn man wieder näher dran ist, also aus dem Urlaub zurück in Deutschland ist, dann kribbelt es schon wieder. Ich schaue natürlich auch wieder Spiele an, habe die K.o.-Spiele in der Champions League und das Länderspiel gesehen, und das auch sehr gerne."

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Tuchel: Es kribbelt schon wieder

Eine konkrete Vorstellung seiner zukünftigen Aufgabe hat der ehemalige BVB-Coach aber nicht: "Ich möchte mich gar nicht reinhängen, in dem ich sage, das und das brauche ich und dann geht es los. Es ist auch eine Verantwortung gegenüber meiner Familie und meinem Trainerteam, das zum Glück bei mir bleiben möchte. Wenn man sich zu viele Gedanken macht, schränkt man sich auch zu sehr ein. Wir wollen sehr offen bleiben und wenn es uns packt, merken wir das sehr schnell und werden unserem Bauchgefühl vertrauen."

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Natürlich sei ein Klub, der in der Champions League spielt, erstrebenswert, aber "das heißt nicht, dass ich eine Liste angefertigt habe und sage, dass man sich mit allen anderen nicht beschäftigt".