UEFA Women's Champions League: VfL Wolfsburg vor Halbfinale gegen Arsenal
"Gute Basis" für den Triple-Traum: VfL vor Arsenal-Kracher gewarnt
23.04.2023 | 09:17 Uhr
Zehn Jahre nach dem ersten Coup lebt beim VfL Wolfsburg der Triple-Traum. Doch der Halbfinal-Kracher der Champions League gegen den FC Arsenal wird knifflig.
Angetrieben von ihrem Triple-Traum halten die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg die deutsche Fahne in der Champions League hoch. Doch der letzte Schritt ins Endspiel hat es in sich - der zweimalige Titelträger muss den unangenehmen Bayern-Bezwinger FC Arsenal aus dem Weg räumen.
"Wir brauchen eine Performance wie gegen Bayern. Das wird ein Spiel auf Augenhöhe, beide Teams wollen ihre reelle Chance auf das Finale ergreifen", sagte VfL-Trainer Tommy Stroot vor dem Halbfinal-Hinspiel am Sonntag. Das 5:0 im Pokal-Halbfinale gegen die Münchnerinnen am vergangenen Wochenende soll dafür als Mutmacher dienen.
Popp-Einsatz fraglich
Bei der Machtdemonstration gegen den nationalen Dauerrivalen mussten die Meisterinnen wie unter der Woche beim MSV Duisburg (3:0) ohne Alexandra Popp (Wadenverletzung) auskommen. Ob die Torjägerin und DFB-Kapitänin beim Königsklassen-Kracher vor rund 20.000 Fans in der VW-Arena wieder eingreifen kann, ist fraglich.
Die Wölfinnen, die 2013 sensationell das Triple gewannen und 2014 den Henkelpokal erfolgreich verteidigten, sind nicht zuletzt durch das Viertelfinal-Aus der Bayern vor dem englischen Spitzenklub gewarnt. "Gegen München fand ich Arsenal sehr dominant, sie spielen sehr guten Fußball", sagte Jill Roord, die wie Mitspielerin Dominique Janssen einst für Arsenal spielte.
Rückspiel vor über 45.000 Zuschauern
"Man muss eine gute Basis legen, um mit einem guten Gefühl ins Rückspiel zu gehen", forderte Verteidigerin Janssen. Denn das steigt am 1. Mai im Emirates Stadium von London vor voraussichtlich über 45.000 Zuschauerinnen und Zuschauern.
In der Vorsaison hatte der VfL die Gunners noch im Viertelfinale bezwungen, doch das robuste und taktisch clevere Team von Trainer Jonas Eidevall hat sich weiterentwickelt. Überhaupt gilt die englische Women's Super League mittlerweile als stärkste und ausgeglichenste Liga Europas.
Kellermann: "Absolut auf Augenhöhe"
Der letzte Triumph eines Bundesligisten in der Frauen-Champions-League durch den 1. FFC Frankfurt (heute Eintracht) ist mittlerweile acht Jahre her. Trotz der Auswüchse im internationalen Wettrüsten sieht VfL-Direktor Ralf Kellermann den deutschen Frauen-Vereinsfußball weiter "absolut auf Augenhöhe mit England, Spanien und Frankreich - im sportlichen Bereich auf jeden Fall."
Auf diesem Niveau könne "jeder gegen jeden gewinnen, auch gegen Arsenal wird es von der Tagesform abhängig sein", sagte der Ex-Coach und warnte: "Wir müssen zweimal unser Optimum rausholen. Du kannst dir keine Schwächephase erlauben."
Williamson mit Kreuzbandriss
Personell geschwächt gehen indes die Londonerinnen in die Vorschlussrunde. Am Freitag verkündeten die Gunners die bittere Nachricht, dass Leah Williamson einen Kreuzbandriss erlitten hat. Die Kapitänin des englischen Nationalteams fehlt somit auch den Europameisterinnen bei der WM im Sommer in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August).
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