VfB echauffiert sich: Kimmich-Faller sorgt für Aufregung
11.09.2022 | 18:42 Uhr
Nach dem Spiel zwischen dem FC Bayern und den VfB Stuttgart (2:2) wird über ein aberkanntes Tor der Gäste diskutiert.
Eigentlich hätte sich der VfB Stuttgart über den überraschenden Punktgewinn beim FC Bayern freuen können. Doch die Freude der Gäste wurde vom Ärger über eine VAR-Entscheidung kurz nach der Pause überlagert.
"Wenn die erste VAR-Entscheidung nicht so ausfällt, wie sie ausfällt plus der Lattenschuss von Serhou, wäre sogar noch mehr drin gewesen", kommentierte VfB-Sportdirektor Sven Mislintat bei Sky das 2:2 in der Allianz Arena.
Beim Stand von 1:0 für die Bayern wurde Joshua Kimmich am eigenen Strafraum von Stuttgarts Chris Führich unter Druck gesetzt. Kimmich drehte sich zum eigenen Tor und ließ sich nach einem leichten Zupfer des Gegenspielers fallen. Führich passte den frei gewordenen Ball zu Serhou Guirassy, der zum vermeintlichen 1:1 traf.
Doch der Jubel der Stuttgarter Spieler wurde durch Schiedsrichter Christian Dingert unterbrochen, der erst einmal an den Bildschirm an der Seitenlinie schritt, um den Zweikampf zwischen Kimmich und Führich noch einmal unter die Lupe zu nehmen. Nach Studium der Bilder entschied der Referee schließlich auf Foulspiel, das Tor des VfB zählte nicht.
Für Pellegrino Matarazzo nicht nachvollziehbar: "Es ist wichtig, eine klare Linie zu haben. Wenn man den Bodycheck von Goretzka in der ersten Halbzeit nicht pfeift, kann man auch dieses Foul von Chris Führich nicht pfeifen. Klar, wenn man so ein Standbild erzeugt, kann man es nicht erkennen, wie viel Druck erzeugt wurde. Wenn man es im normalen Ablauf sieht, finde ich, dass Kimmich sich fallen lässt und deswegen muss man auch kein Tor zurückpfeifen", beschwerte sich der VfB-Coach im Sky Interview.
Selbst sein Kollege Julian Nagelsmann wollte Matarazzo auf der Pressekonferenz nicht vollends weitersprechen:
"Es ist eine Kann-Entscheidung. Wenn kein Tor fällt, würde sich keiner beschweren, dass es nicht als Foul gewertet wird. Ein Zupfer an der Schulter ist etwas anderes als ein Zupfer an der Hüfte, weil der Körperschwerpunkt ein anderer ist. Man kann da auch weiterlaufen lassen. Ist halt eine Regelauslegung, die hat er so getroffen."
Die Regelexperten von Collinas Erben rücken vor allem Kimmich in den Fokus, der auffällig leicht das Gleichgewicht verlor: "Es gab einen kurzen Griff an den Arm von Kimmich. Ich bezweifle, dass dieser eher leichte Impuls tatsächlich ausschlaggebend dafür war, dass er den Ball verlor und fallen musste. Ein zwingender VAR-Eingriff war es daher für mich nicht. Dingert hat es anders bewertet."
Selbst Kimmichs Teamkollege Thomas Müller sah im Sky Interview nicht zwingend ein Foulspiel von Führich: "Es war nicht viel, muss man zugeben, aber Textil war dabei." Kimmich und der FC Bayern hatten in dieser Szene also Glück.
Der VfB Stuttgart ließ sich von dieser Entscheidung jedoch nicht beirren. Sechs Minuten später erzielten die Gäste durch Führich wieder ein Tor - und diesmal zählte der Treffer.
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