Der große Transferhammer rund um den VfB Stuttgart wurde noch nicht verkündet. Noch ist es ruhig an der Mercedesstraße. Das wird aber so nicht bleiben. Dem VfB steht ein heißer Transfersommer bevor. Sky verrät, welche Baustellen Sportdirektor Sven Mislintat bearbeiten muss.
1. Klarheit bei Wechselkandidaten schaffen
Die Frage, die Sven Mislintat als allererstes beantworten muss lautet: Wie geht es weiter mit den Wechselkandidaten Sasa Kalajdzic, Borna Sosa und Orel Mangala? Die Zukunft dieser drei Leistungsträger entscheidet maßgeblich darüber, was der VfB auf dem Transfermarkt tun muss und was er auf dem Transfermarkt überhaupt tun kann.
Auf der einen Seite möchte der Verein die Spieler natürlich gerne halten, da sie zu den absoluten Leistungsträgern im Kader zählen. Auf der anderen Seite benötigt der VfB auch Geld. Durch die Verkäufe der drei Topstars kann der Verein zwischen 50 und 70 Millionen Euro einnehmen. Etwa 20 Millionen davon werden benötigt, um die Auswirkungen der Corona-Pandemie abzumildern.
Sprich: Sven Mislintat hätte dann noch 30 bis 50 Millionen Euro zur Verfügung, um die Spieler möglichst adäquat zu ersetzen und die weiteren Baustellen des Kaders anzugehen. Dieses Szenario birgt also nicht nur Gefahr, sondern auch große Chancen.
2. Tiefe in der Verteidigung erhöhen
Mit Waldemar Anton, Konstantinos Mavropanos und Hiroki Ito stehen aktuell drei Innenverteidiger im Kader des VfB. Dazu kommen Maxime Awoudja und Antonis Aidonis, deren Leihen enden, die aber ihre Bundesligatauglichkeit bis dato noch nicht nachgewiesen haben.
Vor allem, wenn Trainer Pellegrino Matarazzo wieder zu seiner bevorzugten Formation mit Dreierkette zurückkehren will, fehlt hier noch mindestens ein Spieler, der für Konkurrenzkampf und personelle Tiefe in der Abwehr sorgen kann.
3. Mittelfeld verschlanken
Anders sieht es dagegen beim Rest des Kaders aus, vor allem im Mittelfeld. Insgesamt stehen sieben Spieler für die Zentrale und ganze zehn Spieler für die offensiven Positionen zur Verfügung.
Die vielen jungen Spieler, wie Mateo Klimowicz, Ömer Beyaz oder Lilian Egloff brauchen Spielpraxis, um den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung zu gehen. Die Lösung liegt auf der Hand: Der VfB hält die Augen nach geeigneten Möglichkeiten offen, um einige der Spieler zu verleihen.
4. Torjäger finden
Die lange Verletzungszeit von Sasa Kalajdzic in der vergangenen Saison hat deutlich gemacht: Stuttgart braucht dringend einen Torjäger. Vor allem, wenn der Österreicher den VfB verlässt herrscht im Sturmzentrum gähnende Leere.
Der Portugiese Tiago Tomas hat seine Qualität und sein Potential zwar schon unter Beweis gestellt, wird aber auch auf dem Flügel benötigt. Alle anderen Mittelstürmer im Kader sind 18 beziehungsweise 19 Jahre alt und kommen frisch aus einer schweren Verletzung (Mohamed Sankoh), der A-Jugend (Thomas Kastanaras) oder bringen noch nicht die mentalen (Alexis Tibidi) oder körperlichen (Wahid Faghir) Voraussetzungen mit um in der Bundesliga Tore schießen zu können.
Das Sturmzentrum ist die wichtigste Baustelle des VfB. Sven Mislintat muss mindestens einen, eher zwei Stürmer finden, die bezahlbar sind und eine hohe Wahrscheinlichkeit mitbringen in der Bundesliga zweistellig zu treffen. Wie gesagt: Dem VfB Stuttgart steht ein heißer Transfersommer bevor.