Stürmer will im Winter wechseln
17.11.2017 | 12:18 Uhr
Nationalspieler Sandro Wagner vom Bundesligisten 1899 Hoffenheim steht offenbar vor einer Rückkehr zum FC Bayern in der Winterpause. Nach Sky Informationen erlaubt Hoffenheim seinem Stürmer den Wechsel in der Winter-Transferphase. Allerdings nur wenn sich beide Vereine über die Ablösesumme einig werden.
Julian Nagelsmann bestätigte am Donnerstag den Wechselwunsch seines Stürmers.
Zwischen dem FC Bayern und den Kraichgauern gebe es bereits einen Austausch. "Aber es gibt nichts zu verkünden, außer dass es das Interesse gibt", sagte der Hoffenheim-Coach: "Aber es ist ja nicht mehr so lange, bis wir um den Weihnachtsbaum laufen."
"Wir wissen bereits länger, dass die Bayern Interesse an Sandro haben. Uns ist auch die Interessenlage von Sandro bekannt", sagte Nagelsmann.
Der 29-jährige Nationalspieler könnte in München als Backup von Robert Lewandowski eingesetzt werden. Wagner dürfte den FCB-Goalgetter sogar in der Champions League vertreten, da er mit den Hoffenheimern nur in der CL-Qualifikation gespielt hat. Als Ablöse stehen rund zehn Millionen Euro im Raum.
Wagner, dessen Vertrag bei der TSG noch bis zum 30. Juni 2020 läuft, war bereits in der Jugend für die Münchner aktiv, außerdem lebt seine Familie in der bayrischen Landeshauptstadt.
"Jeder weiß, dass Sandro Kinder hat, die in Unterhaching (nahe München, d. Red.) leben, der FC Bayern sein Jugendverein und er nicht mehr ganz jung ist", sagte Nagelsmann, der deshalb "keinen Groll" gegen den Stürmer wegen des Wechselwunsch hege.
Auch 1899-Sportdirektor Alexander Rosen bereitet sich bereits auf einen Abschied des Angreifers vor. "Sandro hat hier eine hervorragende Rolle gespielt. Nicht nur durch seine Leistungen auf dem Platz sondern auch durch sein Auftreten, das zwar polarisiert, uns aber auch in vielen Spielen gut getan hat", erklärte Rosen im exklusiven Interview mit Sky Sport.
"Er kam für einen relativ kleinen Betrag aus Darmstadt, hat über uns den Weg in die A-Nationalmannschaft gefunden, ist mit Kerem Demirbay ConfedCup Sieger geworden. Wenn man allerdings sieht, wie unser Kader aussieht, wie wir lange Zeit viele Verletzte kompensiert haben, sehen wir uns sehr gut aufgestellt.
Sollte Nationalspieler Wagner den Weg nach München einschlagen, dürfte das seine Chancen auf eine WM-Teilnahme allerdings verringern. Bundestrainer Joachim Löw hatte zuletzt immer wieder betont, dass Spielpraxis notwendig für eine Nominierung sei. Das Wagner als Lewandowski-Ersatz ausreichend Einsatzminuten bekommen würde, ist fraglich.
Jupp Heynckes hat sich zur Debatte über einen möglichen Ersatz für Lewandowski dagegen zurückhaltend geäußert. "Konkret" sei darüber mit den Vereinsverantwortlichen nicht gesprochen worden, sagte der 72-Jährige dem kicker.
Heynckes stellt nach eigener Aussage "sehr hohe Ansprüche" an einen potenziellen Zugang im Angriff, der hohe sportliche Qualität besitzen und auch schnell integrierbar sein müsse. "Einen Südamerikaner, der nicht deutsch spricht, will ich nicht", stellte der Trainerrückkehrer vor dem Bundesligaspiel am Samstag (ab 13:00 Uhr live und exklusiv bei Sky) gegen den FC Augsburg klar. "Wen willst du im Winter holen?"
Die Antwort lautet allem Anschein nach: Sandro Wagner.