Weidenfeller meldet sich mit emotionalem Post nach Gerichtstermin
BVB-Stars leiden noch immer
19.03.2018 | 23:05 Uhr
Der Anschlag auf die Mannschaft von Borussia Dortmund belastet auch heute noch die betroffenen Spieler und Betreuer. Das erklärten mehrere Leidtragende bei der Fortsetzung des Prozesses gegen Sergej W. am Montag vor dem Landgericht Dortmund. Roman Weidenfeller postete nach seiner Aussage vor Gericht noch ein emotionales Statement.
"Das ist immer noch ein Thema in der Mannschaft. Ich kenne Spieler, die noch immer darunter leiden. Das war ein Anschlag auf das Leben", sagte Torwart Roman Weidenfeller: "Das hat mein Leben verändert." Er selbst nehme seitdem psychologische Hilfe in Anspruch: "Man ist immer noch betroffen, immer noch schreckhaft."
Danach postete er noch ein schwarz-weiß Foto mit ernstem Gesichtsausdruck bei Instagram Stories und schrieb dazu: "Wenn man denkt, es kann nicht mehr schlimmer werden, dann muss man diesem Typen noch ins Gesicht schauen."
Schmelzer zuckt noch immer zusammen
Auch BVB-Kapitän Marcel Schmelzer erklärte, er zucke immer noch bei lauten Geräuschen zusammen. "Ich versuche, es wegzuschieben. Aber es gibt immer wieder Momente, in denen man denkt, was für ein Glück wir hatten."
Für den ehemaligen Dortmunder Sven Bender waren der Anschlag und der Umgang damit sogar ein Grund für seinen Wechsel zu Bayer Leverkusen. Das traumatische Erlebnis "habe auch Einfluss" darauf gehabt, größtenteils hätten aber sportliche Gründe den Ausschlag gegeben.
Auch Ex-BVB-Spieler Bender sagt aus
Bender bezeichnete es im Nachhinein als "Fehler", dass die Mannschaft am Tag nach dem Bus-Attentat zum Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen den AS Monaco angetreten sei. "Für mich wurde das Thema schnell abgehakt. Das war schade, deshalb hat man auch nicht so viel drüber gesprochen", sagte Bender.
Neben Weidenfeller, Schmelzer und Bender sagten auch der inzwischen bei 1899 Hoffenheim spielende Felix Passlack sowie mehrere Mitglieder des Betreuerteams aus. Für Montagnachmittag ist Ex-Trainer Thomas Tuchel als Zeuge geladen.