Weltgesundheitstag: Ernährung im Profisport
Gesunde Ernährung im Profisport: "Schokolade ist erlaubt"
07.04.2023 | 12:59 Uhr
Richtiges und gesundes Essen sind wichtig. Für "normale" Leute und speziell auch für Sportler. Bei Skysport.de erklärt eine Ernährungsexpertin, was sie Fußballprofis mit auf den Weg gibt.
Gesunde Ernährung kann einen positiven Einfluss auf den Heilungsverlauf nach Verletzungen, die Regeneration nach Belastungen und die allgemeine Leistungsfähigkeit haben. Das Immunsystem wird gestärkt und das Gesamtwohlbefinden kann sich verbessern. Beschwerden wie Müdigkeit oder Schlafstörungen können durch eine konsequente Ernährung behandelt werden, die Regeneration wird gefördert.
Gesunde Ernährung bedeutet aber nicht immer gleich Verzicht. Zum Beispiel auf Süßigkeiten.
Generelle Verbote müssen nicht sein
"Schokolade ist erlaubt und wird von mir auch regelmäßig in die Kabine gestellt - allerdings die Variante mit hohem Kakaoanteil", sagt Dr. Wiebke-Maria Schlusemann, Leiterin Ernährung und Monitoring bei Borussia Mönchengladbach zu skysport.de in einem Ernährungs-Spezial vom August 2021.
Eines der Ziele ihrer Arbeit ist, dass die Spieler lernen, für sich selbst zu kochen. Mit möglichst einfachen Tipps versucht die Expertin, die Entscheidung weg von der Tiefkühl-Pizza und hin zur selbst zubereiteten Mahlzeit zu lenken. Von generellen Verboten hält sie wenig. In manchen Momenten, beispielsweise nach einem Sieg, sei der Imbiss um die Ecke auch absolut okay.
Unverarbeitete Lebensmittel sind besser
Liefern Lebensmittel allerdings zu wenig Nützliches, leiden Reparatur- und Wachstumsprozesse. Zu viel Zucker oder Weißmehl können Entzündungen begünstigen. Vorverarbeitete Lebensmittel besitzen nur noch wenige der wichtigen Vitalstoffe. Natürlich gewachsene und unverarbeitete Lebensmittel hingegen sind gut.
Viel grünes Gemüse, Gewürze, Kräuter und Saaten sowie "good carbs" aus Pseudogetreide wie Quinoa und Hülsenfrüchten helfen gegen Entzündungen. In Kombination mit Fett aus guten Quellen und Proteinen fördern sie das schnelle Regenerieren.
Weniger sauer - weniger Verletzungen
Sportler können ihre Proteine ohne Probleme über Pflanzen aufnehmen.
Fleisch verdaut der Körper in bis zu acht Stunden. Wer schwer verdauliche Nahrung zu sich nimmt, muss also auch mit dem Essen kämpfen, nicht nur mit dem Gegner. Durch weniger Fleisch und tierische Proteine übersäuert der Körper weniger, die Gefahr von Verletzungen wird geringer.
Vegetarisch oder vegan - das ist zu beachten
Profifußballer können problemlos ohne Fleisch oder tierisches Eiweiß leben. Ex-Torwart Timo Hildebrand zum Beispiel lebt schon lange komplett vegan und empfiehlt es im Sky-Interview jedem Profi.
Eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung mit pflanzlichen unverarbeiteten Lebensmitteln sollte die Basis sein. Entscheidend ist die Energiebilanz und die Qualität der Lebensmittel.
In Mönchengladbach versorgt Dr. Schlusemann die Spieler mit Frühstück, Mittag- und Abendessen sowie Snacks zum Training, wenn nötig auch mit Nahrungsergänzungsmitteln. Profis benötigen zudem die wichtigen Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA, die in Fisch und Algen enthalten sind.
Mit welcher Ernährung man am besten klarkommt, muss am Ende jeder für sich selbst herausfinden.
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