Kehrer nach Wechsel zu West Ham: "Gibt es so in keiner anderen Liga..."
05.10.2022 | 15:09 Uhr
Thilo Kehrer sieht sich nach seinen ersten zehn Pflichtspielen für West Ham United in seinem Wechsel bestätigt. Im Sky Interview spricht der deutsche Nationalspieler über die Premier League, die Gründe für seinen Wechsel, Erling Haaland, Schalke und vieles mehr.
"Es ist ein super Gefühl, weil wir auch ein paar unglückliche Spiele hatten, wo wir nicht die Ergebnisse geholt haben, die wir hätten holen können. Es war sehr gut für uns alle, dieses positive Erlebnis zu haben. Das wollen wir in die nächsten Spiele mitnehmen."
"Ja, auf jeden Fall. Wir spielen auch noch in der Conference League. Es ist normal, wenn du einige neue Spieler hast, die dazukommen. Das verändert ein bisschen was, da müssen sich alle aneinander gewöhnen."
"Es tut erstmal weh, dann tut es gut. Man gewöhnt sich an den Rhythmus. Ich bin jetzt drin und erhole mich zwischen den Spielen gut, schneller als am Anfang."
"Es gab bisher glaube ich, zwei oder drei Tage, an denen ich mit der Familie ein bisschen die Stadt anschauen konnte. Ansonsten sind es einfach zu viele Spiele aktuell. Und Dinge wie der Umzug kommen auch noch dazu."
"Die Qualitätsdichte von Mannschaften und Spielern gibt es so in keiner anderen Liga. Das Spieltempo ist höher, das Spiel ist dynamischer. Man hat weniger Zeit am Ball, weniger Zeit zu reagieren, die Intensität ist einfach höher. Dazu kommt, dass jede Mannschaft individuell starke Spieler hat. Da kommen viele Sachen zusammen, die einen großen Unterschied machen zu anderen Ligen."
"Ja, schon. Ich würde schon sagen, dass jedes zweite oder dritte Spiel gegen eine Mannschaft mit CL-Qualität ist. Und die meisten anderen sind nicht weit weg davon."
"Es war eine Mischung aus der Qualität der Liga, sehr vielen Spielen auf Niveau der Champions League. Dazu bin ich in einer Mannschaft, die sehr hohe Qualität hat und viele Spieler trotz jungen Alters schon sehr viel Erfahrung und Qualität haben."
"Wenn man schaut, woher der Verein kommt, welche guten Schritte in den letzten Jahren gemacht worden sind und er jetzt die ersten sechs oder sieben Plätze in der Premier League ankratzt - das wird hier in England deutlich erkannt. International braucht das etwas länger, das ist ganz normal. Die Meinung über West Ham hier in England ist sehr hoch, das habe ich in den letzten Wochen erkannt."
"Ich hätte schon gerne gegen City gespielt. Ich habe gegen Erling schon mit Paris gespielt, als er noch bei Dortmund war. Bei ManCity ist er jetzt nochmal in einer anderen Dimension unterwegs. Da wird anderer Fußball gespielt, er hat andere Mitspieler, deshalb nochmal eine andere Geschichte. Ich hätte das Spiel trotzdem gerne gemacht, aber es gibt ja noch ein Rückspiel."
"Ich wollte so viel Spielzeit wie möglich, auf einem Niveau das so hoch wie möglich ist und gleichzeitig in einer Mannschaft spielen, wo ich meine Stärken und meinen Charakter am besten einbringen kann. Da habe ich hier bei West Ham einen sehr guten Klub gefunden."
"Beidfüßig war ich schon sehr früh. Ich habe nicht viel überlegt und versucht mit beiden Füßen die gleichen Dinge zu machen. Ich habe schon in Jugendmannschaften immer verschiedene Positionen gespielt, erst in Stuttgart, dann auf Schalke in der Knappenschmiede. Habe nicht jedes Spiel gewechselt, eher ein Jahr auf der einen Position, ein Jahr auf einer anderen. Daher kommt es, dass ich mich sehr schnell anpassen kann an verschiedene Aufgaben und Positionen."
"Es ist immer noch Kontakt da, es ist nach wie vor mein Herzensklub. Klar verfolge ich die Spiele und wie es mit dem Verein läuft und habe noch einige Kontakte in den Verein."
"Auf jeden Fall."
"Meine Eltern haben dort länger gelebt, ich meine ersten Jahre dort verbracht. Es war mir sehr wichtig der Region zu helfen. Es ist das Land mit dem niedrigsten Bruttoinlandsprodukt. Es fehlt an sehr vielen Dingen, Ideen, Arbeitsmöglichkeiten. Der größte Teil der Bevölkerung ist recht jung, deshalb habe ich ein Jugendzentrum gebaut, um Möglichkeiten/Zugang zu Bildung zu schaffen, zum Beispiel um studieren zu können. Es läuft gut an."
Das Interview führte Sven Westerschulze