Wie geht's weiter mit dem Videobeweis, Herr Gagelmann?

Neue Technologie sorgt weiter für Diskussionen

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Gagelmann: Es geht um die klaren Dinge

Der Videobeweis sorgte auch am siebten Bundesligaspieltag für Diskussionen. Während einerseits Fehlentscheidungen revidiert werden konnten, sorgten andere Urteile für zusätzliche Unruhe. Sky Schiedsrichter Experte Peter Gagelmann erklärt, was beim Videobeweis schon rund läuft - und wo es noch hakt.

"Die Lehren sind, dass es immer noch ein Experiment ist", bringt der Ex-Bundesliga-Schiedsrichter die Erfahrungen auf den Punkt. "Und bei einem Experiment - das weiß man noch aus der Schule - klappt es nicht immer." Die Schiedsrichter nähmen die Neuerung jedenfalls überwiegend positiv auf und seien "zufrieden, dass jemand da ist, der nochmal gucken kann".

Eine Szene, die durch den Videobeweis eher komplizierter als klarer wurde, war die zurückgenommene Elfmeterentscheidung im Spiel Hertha gegen Bayern. "Eine Szene, die nicht einfach war", bestätigt Gagelmann. "Wir haben lange später Bilder gekriegt, die der Schiedsrichter in der Review Area nicht hatte und die dann doch wieder etwas anderes dargestellt haben."

"Schiedsrichter müssen lernen, die Bilder richtig zu lesen"

Der Unparteiische sei in der Review Area, also dem Bildschirm am Spielfeldrand, davon abhängig, welche Bilder er zur Verfügung hat. Und auch der richtige Umgang mit dem Videomaterial sei entscheidend: "Auch die Schiedsrichter müssen erstmal lernen, die Fernsehbilder richtig zu lesen und zu deuten - das ist nicht ganz einfach", unterstreicht Gagelmann.

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Zudem gelte es, ein Gefühl dafür zu entwickeln, in welchen Situationen der Videobeweis einzusetzen sei. Positive Beispiele dafür gab es am Wochenende in Gladbach und Wolfsburg, wo anhand der Videobilder geklärt werden konnte, ob ein Foulspiel innerhalb oder außerhalb des Strafraums stattgefunden hatte.

Genau für solche Entscheidungen sei der Videobeweis von Anfang an gedacht gewesen, erklärt Gagelmann: "Es geht um die klaren Dinge, wie etwa die Schwalbe von Werner oder das Handspiel von Andreasen. Dass wir diese Dinge abarbeiten, ist das Wichtigste", führt der Experte aus. "Das muss man den Leuten immer wieder klar machen, dass es nicht um die Kann-Kann-Situationen geht, sondern um die Glasklaren."

Mehr Transparenz für den Zuschauer

Eine Szene, wie der erwähnte nicht gegebene Elfmeter für Berlin, ist für Gagelmann kein Fall für den Videobeweis: "Ich persönlich glaube, in dieser Situation wäre es besser gewesen, wenn der Videoschiedsrichter die Hände davon gelassen hätte, weil es einfach nicht glasklar war", erklärt der Experte.

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Gagelmann: Videobeweis fordern muss bestraft werden

Dass Entscheidungen nach Videobeweis für die Zuschauer sowohl im Stadion als auch vor dem Fernseher nicht immer nachvollziehbar sind, ist für Gagelmann ein weiterer Punkt, an dem gearbeitet werden sollte: "Da muss man noch dran arbeiten, dass man nach einer Situation, die für viele vielleicht nicht ganz klar ist, den Leuten erklärt, was jetzt passiert ist."

Bei allen positiven wie negativen Zwischenergebnissen scheint zumindest eines gewiss: Die Diskussionen um den Videobeweis werden bei Fans und Experten weiter anhalten.