Rekordmeister zurück in der Spur
22.09.2017 | 17:24 Uhr
Es ist weniger als zwei Wochen her, als schon über eine mögliche Ablösung von Carlo Ancelotti diskutiert wurde. Nach der 0:2-Pleite gegen Hoffenheim stand mit deren Trainer Julian Nagelsmann auch schon ein möglicher Nachfolger "parat".
Vor dem Spiel gegen Wolfsburg am Freitag sieht die Lage schon wieder ganz anders aus. Zwei Spiele, zwei Siege, 7:0 Tore und die Diskussion um Carlo Ancelotti scheint wieder vergessen. Der strahlt nach den überzeugenden Siegen gegen Mainz und Schalke wieder seine ihm eigene Gelassenheit aus. Die Gelassenheit eines Mannes, der unter anderem dreimal die Champions League gewonnen hat.
Sein Team sieht Ancelotti "in einem guten Moment". Und tatsächlich scheint der Meistertrainer allen Grund zur Zuversicht zu haben. Königstransfer James Rodriguez kommt nach seiner Verletzung immer besser in Form und war zuletzt der Matchwinner auf Schalke. Und auch "Problemspieler" Thomas Müller zeigt sich nach zwei Spielen über die volle Distanz deutlich besser gelaunt und konnte gegen Mainz wieder mal über eigenen Treffer jubeln.
Ob Müller gegen Wolfsburg von Beginn an spielen wird, ist aber trotzdem ungewiss. Trainer Ancelotti kündigte an, erneut zu rotieren. Mit Arjen Robben und Frank Ribery könnte wieder die altbewerte Flügelzange zum Einsatz kommen. Ancelotti will jedenfalls "einige Spieler rotieren".
Dass der Italiener vor dem Gegner aus Wolfsburg warnt ist normal. Doch ob Martin Schmidt ausgerechnet gegen die wiedererstarkten Münchener seinen ersten Sieg als Wölfe-Coach feiern kann, ist doch recht unwahrscheinlich. Auch die Statistik spricht deutlich für den Meister. Gegen Wolfsburg haben die Bayern 19 der letzten 20 Duelle zuhause gewonnen.
Ein wirklicher Gradmesser wartet auf Ancelotti und den FCB erst am kommenden Mittwoch (ab 19:00 Uhr live auf Sky Sport 1 HD und im Liveblog). Da geht es in der Champions League gegen die Millionentruppe aus Paris. Und wenn dort Neymar und Co. erneut einen Gala-Auftritt hinlegen, könnte es auch um die Gelassenheit Ancelottis wieder schlechter stehen. Dann nehmen die Kritiker des Italieners einen neuen Anlauf.