Sky Sport blickt auf die Bundesligaklubs
01.02.2019 | 22:41 Uhr
Das Wintertransferfenster ist geschlossen. Sky Sport bewertet den Deadline Day und Transfers der Bundesligavereine.
Die Uhr tickte am Deadline Day runter, doch in der Bundesliga blieb es recht ruhig. Sky Sport blickt auf die Transfer-Aktivitäten der Bundesliga.
Schalke 04 und Hannover 96 sind sowas wie die Verlierer der abgelaufenen Transferperiode. Die beiden Klubs haben es nicht geschafft, sich für den Rest der Saison angemessen zu verstärken.
"So richtig zufrieden kann man auf Schalke mit dieser Transferperiode nicht sein. Klar, man hat eines der wohl bekanntesten Talente Europas an Land gezogen mit Rabbi Matando. Das ist ein Guter, hat aber noch gar nicht im Profifußball stattgefunden. Daher nicht Marke `kann in der Rückrunde helfen', bewertet Sky Reporter Dirk große Schlarmann die Lage auf Schalke ein.
In der Abwehr hat man sich bis Saisonende Jeffrey Bruma vom VfL Wolfsburg ausgeliehen. Richtig überzeugt ist Schalke-Reporter von dieser Personalie nicht: "Man brauchte einfach einen Ersatz für Naldo. Aber Bruma hat in dieser Saison noch gar nicht gespielt, in der letzten Saison nur elf Einsätze für Wolfsburg gehabt. Er ist keiner, der Schalke in der Rückrunde nach vorne bringt."
Eine weitere Baustelle konnten die Königsblauen auch nicht schließen. "Im Sturm, da hat man Bedarf, da hatte man aber einfach kein Geld mehr. Von daher ist es jetzt keine Verstärkung in dieser Transferperiode für Schalke, obwohl die aufgrund des Tabellenstandes dringend nötig gewesen wäre", so das Urteil des Sky Reporters.
In Hannover konnte man am Deadline Day die erhoffte prominente Unterstützung für die Offensive nicht an die Leine holen. Dortmunds Shinji Kagawa gab den Niedersachsen einen Korb und entschied sich für den türkischen Traditionsklub Besiktas. "Kampf um das internationale Geschäft auf der einen Seite, oder eben Kampf um den Klassenerhalt auf der anderen. Der Japaner hat sich für die Variante entschieden, weiter oben mit zuspielen. Es wäre für Hannover 96 eine kleine Sensation gewesen", kommentiert Sky Reporter Jurek Rohrberg die Absage.
Keine gute Aussichten also für den neuen Trainer Thomas Doll in Hannover. "Nun müssen sie mit dem bestehenden Kader auskommen, das wird eine sehr, sehr schwierige Aufgabe", so Rohrberg.
Beim Rekordmeister hat man seinen Wunschspieler im Winter nicht loseisen können. Callum James Hudson-Odoi muss beim FC Chelsea bleiben.
"Das Einzige was Hasan gerne bewerkstelligt hätte, war dieser Spieler von Chelsea. Ich muss schon fast sagen, dass er sich in diesen Spieler verliebt hat von der Qualität her. Alles andere waren wirklich nur Gerüchte. Wir haben auf dieser Position in der Rückrunde nicht schon Bedarf", kommentiert Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge die Transferaktivitäten der Münchener.
"Kein Hudson-Odoi, kein Backup für Robert Lewandowski. Ich glaube, die Bayern wissen schon, was sie tun. Wahrscheinlich denken sie, dass Sandro Wagner in den entscheidenden Spielen, wie zum Beispiel gegen Liverpool, ihnen auch nicht weitergeholfen hätte", fällt der Kommentar von Sky Reporter Uli Köhler aus.
Warum man nach dem Wagner-Abgang auf einen Ersatzstürmer verzichtete, erklärte Trainer Niko Kovac: "Es gibt auf der Welt vielleicht zwei Spieler, die Lewy ersetzen können. Alles andere ist dann eine Verschlechterung. Wir haben mit Serge und Thomas zwei Spieler, die diese Position absolut spielen können."
Wesentlich zufriedener ist man bei RB Leipzig mit der Transferperiode im Winter. Am letzten Tag holte man Emile Smith Rowe vom FC Arsenal bis Saisonende. Die Hauptarbeit war bei den Roten Bullen aber schon vorher gemacht. "Man hatte bereits die drei Verpflichtungen aus dem RB-Imperium bekannt gegeben. Amadou Haidara und Tyler Adams verstärken die Sachsen schon zur Rückrunde und im Sommer kommt dann Hannes Wolf", weiß Sky Reporter Hannes Jakobi.
Wesentlich spannender wird die nächste Transferperiode im Sommer für die Leipziger. "Eventuell muss man sich um einen Nachfolger für Timo Werner kümmern. Und der neue Trainer Julian Nagelsmann wird sicher auch einige Spielerwünsche äußern", so der Sky Reporter.
Ein positives Fazit zieht Sky Reporter Alexander Bonengel beim VfB Stuttgart. "Es sollte mehr Tempo her auf den offensiven Flügeln. Mit den Leihen von Steven Zuber und Alexander Esswein ist das gelungen. Hinzu kommt der Transfer des 18-jährigen Innenverteidigertalents Ozan Kabak - Rekordtransfer der Schwaben. Elf Millionen Euro hat er gekostet, einer aus der Abteilung Zukunft, aber auch einer, der aktuell helfen kann und soll."
Richtig zugeschlagen am Deadline Day hat die Frankfurter Eintracht. Mit Tuta, Almamy Toure und Martin Hinteregger holte man gleich drei Spieler.
"Ein typischer Frankfurt-Transfer. Die Hessen haben die Gunst der Stunde genutzt, denn Toure spielte zuletzt in Monaco keine große Rolle. Hinteregger ist eine große Überraschung. Viele hätten ihn gerne gehabt, Frankfurt war da. Die gemeinsame Vergangenheit von Hinteregger und Trainer Adi Hütter in Salzburg hat sicher eine Rolle gespielt. Frankfurt geht also defensiv gestärkt in die Rückrunde", so das Fazit von Sky Reporter Alexander Bonengel.
Bei Spitzenreiter Borussia Dortmund nutze man den Deadline Day, um noch weitere Ladenhüter abzugeben. Shinji Kagawa (Besiktas) und Jeremy Toljan (Celtic Glasgow) wurden bis Saisonende verliehen.
"Das kein Neuzugang kommen würde, war relativ klar. Der Kader ist groß genug, man hat genug Qualität in den eigenen Reihen. Außerdem hat man sich schon perspektivisch verstärkt mit dem argentinischen Abwehrspieler Leonardo Balerdi", berichtet Sky Reporter Sascha Bacinski aus Dortmund.
Auch beim VfL Wolfsburg vermeldete man keine Neuzugänge, allerdings aus einem anderen Grund. "Es gibt einmal die sportliche Seite und die finanzielle geschäftliche Seite. Wenn es mir plausibel erklärt wird, kann ich es auch nachvollziehen. Sie können ja auch nicht mehr ausgeben als einnehmen. Und wenn sie es machen, haben sie irgendwann ein Problem", erklärt Trainer Bruno Labbadia die finanzielle Lage bei den Wölfen.
Abgegeben hat man dafür Verteidiger Jeffrey Bruma. "Labbadia hält viel vom Niederländer und will, dass er bei Sschalke möglichst viel spielt, damit er ihn in der kommenden Saison hier beim VfL Wolfsburg wieder einbinden kann", weiß Sky Reporter Marcus Jürgensen.
Den enspanntesten Tag verlebte Gladbachs Max Eberl: "Als ich heute Morgen die Zahnpasta auf die Zahnbürste getan habe, wusste ich, es wird nichts mehr passieren bei uns", schildert der Manager den Deadline Day bei der Borussia.