WM-Rekord! Ecuadors Valencia auf den Spuren von Eusebio & Co.
26.11.2022 | 16:43 Uhr
Enner Valencia - wer sonst? Es wirkt so, als ob nur der Angreifer von Fenerbahce WM-Tore für Ecuador schießt. Durch seinen Treffer gegen die Niederlande zieht er mit zwei Fußball-Legenden und einem No-Name gleich, die ebenfalls sechs Treffer hintereinander für ihr Land erzielten.
16 Jahre ist es inzwischen her, dass ein anderer Spieler bei einer WM einen Treffer für Ecuador markierte. 2014 in Brasilien - bei der zuvor letzten WM-Teilnahme der Südamerikaner - schoss Valencia alle drei Tore: Die 1:0-Führung bei der 1:2-Niederlage gegen die Schweiz zum Auftakt und dann sorgte er mit seinem Doppelpack gegen Honduras für einen 2:1-Comeback-Sieg. Das abschließende Vorrundenspiel endete 0:0 gegen Frankreich und Ecuador schied aus.
Acht Jahre später trifft er aber ähnlich zuverlässig: Doppelpack zum Auftakt beim 2:0-Sieg gegen Gastgeber Katar und nun eben das Tor zum 1:1-Endstand gegen die Niederlande. Sechs WM-Tore in Folge für sein Land schafften vor ihm nur drei andere Spieler. Keiner verteilte diese aber auf fünf Partien oder über mehr als eine Weltmeisterschaft.
Eusebio war 1966 der Erste: Die portugiesische Fußballlegende benötigte nur zwei Partien dafür: Er traf in der Vorrunde zum 2:0 und 3:1 gegen Brasilien und markierte dann im Viertelfinale vier Treffer vom 1:3 bis zum 4:3 gegen Nordkorea, ehe Jose Augusto zum 5:3-Endstand traf und Eusebios Serie beendete. Der Superstar erzielte bei dieser WM insgesamt neun Tore - unter anderem auch bei der 1:2-Niederlage im Halbfinale gegen England - und wurde Torschützenkönig.
Das wurde 16 Jahre später auch Paolo Rossi. Der Italiener hielt sich in der Vorrunde noch komplett zurück, zündete dann jedoch den Turbo und traf in drei Partien sechs Mal in Serie für Italien. Rossi erzielte zuerst alle drei Treffer beim 3:2-Sieg in der Zwischenrunde gegen Brasilien, schoss Italien dann mit einem Doppelpack beim 2:0-Halbfinal-Triumph gegen Polen ins Endspiel und erzielte dort gegen Deutschland auch noch das 1:0. Am Ende siegte die Squadra Azzurra mit 3:1 und wurde zum dritten Mal Weltmeister.
Als drittem Spieler gelangen dem deutlich weniger Bekanntem Oleg Salanko sechs WM-Treffer in Serie für sein Land. Der Russe traf 1994 im zweiten Gruppenspiel gegen Schweden zur 1:0-Führung, aber die Skandinavier siegten am Ende mit 3:1. Für Russland ging es damit in der abschließenden Partie gegen Kamerun sportlich um nichts mehr. Das vorzeitige WM-Aus stand bereits fest. Dennoch ließ es sich Salenko nicht nehmen, die Afrikaner beim 6:1 quasi im Alleingang abzuschießen.
Salenko erzielte schon zur Halbzeit einen lupenreinen Hattrick und legte nach dem Anschlusstreffer von Roger Milla - der damit übrigens zum ältesten WM-Torschützen der Geschichte wurde - noch einen Doppelpack drauf. Dimitri Radchenko beendete Salenkos Serie schließlich mit dem Treffer zum 6:1-Endstand. Am Ende reichten Salenkos sechs Treffer jedoch, um - gemeinsam mit Deutschland-Schreck Hristo Stoichkov - Torschützenkönig des Turniers zu werden, obwohl er nur in zwei Spielen Tore erzielte.
Den alleinigen Rekord mit sieben WM-Toren in Folge für sein Land kann Valencia nun im abschließenden Gruppenspiel gegen Senegal schnappen. Wenn er - wie Salenko, Rossi und Eusebio - auch Torschützenkönig werden will, muss er sicher noch weitere Treffer nachlegen.
Auch einen anderen Rekord kann sich der 33-Jährige schnappen: Nur einmal traf bislang eine Nation mit nur einem Torschützen im Turnier noch häufiger: 1986 Italien mit vier Toren von Alessandro Altobelli. Doch selbst ohne Valencia-Treffer könnte Ecuador am Ende jubeln: Anders als vor acht Jahren, als die Südamerikaner das letzte Gruppenspiel gegen Frankreich gewinnen mussten, würde Ecuador in Katar auch ein 0:0 fürs Achtelfinale reichen.