Deutschland ist zum zweiten Mal in Folge bei der WM bereits in der Vorrunde ausgeschieden. Sky Reporter Uli Köhler sieht die Schuld für die Blamage in Katar bei den Spielern und nimmt Bundestrainer Hansi Flick ausdrücklich in Schutz. Ein Kommentar.
Ja, Hansi Flick hat Fehler gemacht. Und ja Hansi Flick hat als Chef die Verantwortung für das schlechte abschneiden.
Aber Hansi Flick hat es auch geschafft, eine Mannschaft nach der bleiernen Ära Löw zu formen und versucht neue Ideen umzusetzen. Dazu hat er durch seine unaufgeregte Art dazu beigetragen, das Image bei den Fans zu verbessern und die Spieler zu moderieren.
Doch gerade die Spieler haben ihren Trainer im Stich gelassen. Die Spieler sind in der Verantwortung, dass sie in jedem Spiel erst einmal Gier und Ehrgeiz entwickeln sowie Teamgeist leben.
DFB-Noten zum WM-Aus:
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MANUEL NEUER: Rettete die DFB-Elf kurz vor der Halbzeit mit einem Mega-Reflex gegen Fuller vor dem Ausgleich (43.). War beim Ausgleich machtlos (58.), beim 1:2 unglücklich im Gestocher vor ihm (70.). Note: 4 © Imago
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JOSHUA KIMMICH: Rückte überraschend aus dem Mittelfeldzentrum nach hinten. Agierte auf ungeliebter Position solide, glänzte aber nicht. Nach der Pause zurück im Zentrum, dort mit großen Problemen das Spiel zu lenken. Note: 5 © Imago
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NIKLAS SÜLE: Der BVB-Verteidiger wirkte in der ersten Hälfte ein ums andere Mal indisponiert. Hatte Glück, dass sein Luftloch vor der Pause nicht zu einem Gegentor führte (44.). Verlor den Luftzweikampf unmittelbar vor dem 1:2 (70.) Note: 6 © Imago
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ANTONIO RÜDIGER: Bislang ohne Fehler im Turnier, kurz vor der Pause aber im Verbund mit Raum plötzlich mit Blackout, als er Fuller allein auf Neuer zulaufen ließ - der rettete (43.). Zu spät, als Vargas im Strafraum zum 1:2 einschob (70.). Note 5 © Imago
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DAVID RAUM (bis 66.): Dem Offensivliebhaber gelang es kaum Akzente nach vorne zu setzen. Hatte erst noch Glück, dass sein Blackout vor der Pause nicht bestraft wurde (43.). Sein Ballverlust in der zweiten Hälfte führte zum Gegentor (58.). Note: 6 © Imago
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ILKAY GÜNDOGAN (bis 55.): Ließ sich im Spielaufbau zwischen die Innenverteidiger fallen, schaffe es aber nicht das deutsche Spiel anzukurbeln. Brachte kein Tempo rein und wurde früh nach Wiederanpfiff ausgewechselt. Note: 5 © Imago
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LEON GORETZKA (bis 46.): Startete zusammen mit Gündogan im Zentrum, blieb aber bis auf einen unplatziert Kopfball (14.) blass. Keine Läufe in die Tiefe, kein Zug zum Tor, keine Ideen - Flick nahm ihn zur Pause runter. Note: 5 © Imago
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SERGE GNABRY: Der Bayern-Star wechselte gegen Costa Rica vom rechten auf den linken Flügel - das tat ihm gut. Traf per Kopf zum 1:0 (10.) und strahlte die größte Torgefahr aus. Mit der Vorlage zu Havertz‘ 3:2 (85.). Note: 3 © Imago
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JAMAL MUSIALA: Der Youngster war wieder einmal der auffälligste deutsche Offensivakteur. Hatte gleich zu Beginn nach Supersolo die Führung auf dem Fuß, vertändelte aber (7.). Dann doppeltes Pfosten-Pech (61./68.), trotzdem Flicks Bester. Note: 2 © Imago
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LEROY SANE: Durfte im dritten Spiel erstmals von Anfang an ran und war sichtlich bemüht. Mit guten Pässen wie auf Gnabry (20.) und eigenen Abschlüssen (45., 45.+1), aber nicht zwingend genug. Note: 4 © Imago
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THOMAS MÜLLER: (bis 66.): Hing vorne völlig in der Luft. Hatte nach acht Minuten eine XXL-Chance zur Führung (8.), köpfte aber freistehend vorbei. Sinnbildlich für seine Leistung an diesem Abend. Note: 6 © Imago
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LUKAS KLOSTERMANN (ab 46.): Ganz bitterer Abend für den Leipziger. War vor dem Ausgleich zu weit vorgerückt, konnte Torschütze Tejeda nicht mehr entscheidend stören vor dem 1:1 (58.). Verursachte den Freistoß zum 1:2 (70.). Note: 6 © Imago
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NICLAS FÜLLKRUG (ab 55.): Klasse Ablage auf Havertz vor dem 2:2 (73.), vergab danach jedoch eine Megachance zur erneuten Führung. Scheiterte freistehend an Navas (76.). Machte in der Nachspielzeit noch das 4:2 (90.+1) Note: 3 © Imago
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MARIO GÖTZE (ab 66.): Bewegte sich viel zwischen den Linien und versuchte Lücken zu reißen, konnte aber kaum Einfluss auf das Spiel nehmen nach seiner Einwechslung. Note: 4 © Imago
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KAI HAVERTZ (ab 66.): Verlor eines der drei Duelle vor dem 1:2 (70.), brachte die deutsche Mannschaft aber mit seinem Treffer direkt im Anschluss wieder zurück ins Spiel (73.) und machte auch das 3:2 (85.). Note: 2 © Imago
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MATTHIAS GINTER: (ab 90.): Kam für eine Benotung zu spät © Imago
Flick verdient weitere Chance Dass die Richtung grundsätzlich stimmt, zeigen Spiele wie gegen Spanien. Auch Hansi Flick wird aus dieser WM gelernt haben. Er hat die Fachkompetenz und es sind auch nur noch 18 Monate bis zur Europameisterschaft.
Dazu immer die Frage, wer würde dafür überhaupt infrage kommen und diesen Job auch übernehmen wollen. Vor allem kurzfristig.
Jürgen Klopp oder Thomas Tuchel für sofort? Kaum vorstellbar und nach Sky Informationen auch gar nicht am Bundestrainer-Job interessiert.
Deshalb: Hansi Flick hat eine weitere Chance verdient.
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Friedhelm Funkel über Bundestrainer Hansi Flick.
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