"Wontorra - der KIA Fußball-Talk" - komplette Sendung mit Christoph Daum
"Wontorra – der KIA Fußball-Talk"
30.04.2018 | 22:58 Uhr
In "Wontorra – der Fußball-Talk“ sprachen u.a. Christoph Daum und Dietmar Hamann bei Sky Sport News HD über aktuelle Themen.
Christoph Daum (u.a. ehemaliger Trainer 1. FC Köln) ...
… zum sechsten Abstieg des 1. FC Köln: „Der Abstieg ist ja nicht gestern besiegelt worden. Es ist eine sehr lange Phase gewesen, die eigentlich mit dem Erreichen der Europa League begonnen hat."
… zu den Ursachen für den Kölner Abstieg: „Der 1. FC Köln ist kein Fußballverein, sondern ein Lebensgefühl. Dafür muss man aber in der Stadt leben, um das zu verstehen. Mir geht es nicht darum, Schuldige zu benennen, sondern Impulse zu geben, wie man es in Zukunft besser machen kann. Die Problematik beginnt in der Rückserie der letzten Saison als man die Möglichkeit hatte, die Europa League zu schaffen. Da ist im Umfeld eine riesige Euphorie entstanden. Die Frage ist, wie die letzte Saison aufgearbeitete wurde. Es war ein halbes Jahr klar, dass Modeste geht. In der Situation des größten Erfolgs hat die sportliche Aufarbeitung nicht richtig stattgefunden. Die Rückkehr verletzter Spieler und die Mehrfachbelastung wurden unterschätzt. Dazu wurde der Kader nicht breit genug aufgestellt. Die Entscheidungsträger haben sich zurückgelehnt, abgefeiert und gesagt, lass den Schmadtke das mal machen."
… zur Lage beim HSV: „Sie können es nicht aus eigener Kraft schaffen, sie sind darauf angewiesen, dass die Mitkonkurrenten verlieren. Das ist eine nachteilige Situation. Wenn man so ein Bigpoint-Spiel gegen Wolfsburg gewinnt, dann macht sich natürlich dann macht sich natürlich eine unheimliche Euphorie breit. Aber es gibt keine Sicherheit und es ist ganz schwer für den HSV, überhaupt die Relegation zu erreichen."
… zur fehlenden sportlichen Kompetenz beim VfL Wolfsburg: „Ich frage mich, wer in Wolfsburg überhaupt die Entscheidungen trifft? Wer hat da wirklich Fußball-Kompetenz? Du hast da sehr gute Leute vom VW-Konzern im sportlichen Bereich. Aber das sind Leute für Finanzen, für Planung und für Organisation. Was mich am meisten stört, dass ist die fehlende sportliche Kompetenz im Gesamtkonstrukt VfL Wolfsburg. Darum will man jetzt mit Horst Heldt erst einmal eine Person holen. Aber das reicht nicht, man braucht noch zwei oder drei andere Personen mit Fußballkompetenz."
… zum VfL Wolfsburg: „Ich kann nicht erkennen, wofür der VfL Wolfsburg steht? Das ist eine Ansammlung von einigen überdurchschnittlichen Spielern, die auf dem Platz nur anwesend statt inside sind. Hier stimmt sehr viel nicht."
… zur Entlassung von Olaf Rebbe: „Die Art und Weise war absolut unprofessionell und sogar kontraproduktiv."
… zu den Diskussionen um Horst Heldt: „Das ist Gang und Gäbe und gehört zum Geschäft. Ich kann diesen Aufschrei gar nicht nachvollziehen. Richtig ist, dass Horst Heldt in Hannover gute Arbeit geleistet hat. Er hat den Aufstieg geschafft, und sie werden auch den Klassenerhalt schaffen. Das ist eine Leistung von Horst Heldt und auch von Martin Kind."
Martin Kind (Präsident Hannover 96) ...
… zur Causa Heldt: „Das Timing war sicher schwierig und man kann auch sagen nicht professionell. Wolfsburg als auch wir stehen noch in einer sportlich kritischen Situation. Da sind Ruhe und Orientierung auf den Sport gefordert. Darüber hinaus gibt es ja auch Spielregeln. Manchmal ist es sinnvoll, dass man erst mit dem Verein spricht und dann mit dem möglichen Sportdirektor. Das war hier alles anders."
… zum Vertrauensverhältnis zu Horst Heldt: „Ich gebe zu, dass der zweite Vorgang sicher unerwartet kam. Einen dritten kann und wird es sicher nicht geben. Wir wissen auch, dass für Horst Heldt erst einmal Vertrauen verloren gegangen ist. Deshalb ist meine Bitte und Empfehlung, dass dieser Prozess unwiderruflich abgeschlossen ist. Jetzt muss sehr zielgerichtet, professionell und erfolgreich gearbeitet werden. Insbesondere geht es da um die Planung der neuen Saison. Darüber muss dann eben schrittweise wieder Vertrauen erarbeitet werden."
Friedhelm Funkel (Trainer Fortuna Düsseldorf) ...
… zu den Feierlichkeiten nach dem Aufstieg: „Die Feierlichkeiten waren sehr ausgiebig und sehr lange. Das Problem war heute Morgen das Aufstehen. Ich muss mich schon aufraffen, um hier Rede und Antwort zu stehen. Aber ich glaube, das haben wir uns verdient. Wir werden uns auch heute noch einmal treffen und das gebührend feiern."
… zum Aufstiegsmoment: „Wir hatten in den Schlussminuten mit dem wunderbaren Tor von Rouwen Hennings das nötige Quäntchen Glück. Schöner kann man eigentlich nicht aufsteigen, als mit einem Tor in der 90. Minute. Dann brachen alle Dämme und die Freude war riesengroß, mit der Fortuna wieder in der Bundesliga zu sein."
… zur Frage, wie man das Image der Fahrstuhlmannschaft ablegen wolle: „Mit diesem Aufstieg sind wir insgesamt im Verein viel besser aufgestellt sind. Wir haben in den beiden vergangenen Jahren in der Vereinsführung sehr gute Voraussetzungen geschaffen. Wir wollen eine Mannschaft zusammenstellen, die in der Bundesliga mithalten kann. Das Ziel kann nur sein, in der Bundesliga zu bleiben. Das wird schwer genug, aber wir haben viel Erfahrung im Verein. Natürlich muss der Verein Geld in die Hand nehmen, das ist überhaupt keine Frage und das wollen wir auch. Wir müssen die Mannschaft sportlich verschenken, aber der Verein wird auch kein Risiko eingehen. Für Fortuna ist es wichtig, dass wir Mentalitätsspieler mit Charakter holen. Dann ist es meine Aufgabe, sie in die Mannschaft einzubauen. Wir brauchen keine Spieler, die nur wegen des Geldes nach Düsseldorf kommen."
Sky Experte Dietmar Hamann ...
… Lage beim HSV: „Wenn sie sechs Punkte holten, dann sind sie gerettet. Aber ich glaube, dass sie bestenfalls 16. werden."
… zur Causa Horst Heldt: „Das Ding in Hannover ist durch, er kann da im Sommer nicht bleiben. Deswegen wird man sich einigen. Wolfsburg braucht jemanden und das schnell. Das weiß man auch in Hannover. Die Zeit drückt hier auf den Geldbeutel in Wolfsburg."
… zum Abstieg des 1. FC Köln: „Abgestiegen sind sie in der Vorrunde, aber sie können erhobenen Hauptes den Gang in die 2. Liga antreten."
… zur Kritik an Robert Lewandowski: „Ich bin der größte Lewandowski-Fan, für mich ist er die beste Nummer neun. Fakt ist aber auch, dass sie es in vier Jahren mit ihm nicht geschafft haben, in das Finale der Champions League zu kommen."